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Falter
Weibchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Jurinea cyanoides [= Jurinea pollichii, Serratula cyanoides] (Sand-Silberscharte)
  • [Asteraceae:] Jurinea humilis ssp. pyrenaica [= Jurinea pyrenaica] (Pyrenäen-Silberscharte)
  • [Asteraceae:] Jurinea mollis (Weiche Silberscharte)

Schon in der Erstbeschreibung von von Heyden (1862: 176) wird ausführlich über die Raupe berichtet: "Sie minirt in den Fiederblättern der Bisamdistel (Jurinea Pollichii Koch), die hierdurch der Länge nach blasenartig aufgetrieben sind. Sie frisst von der Blattspitze aus und wird der ausgehöhlte Theil der Mine dürr und braungelb. Der Koth bleibt in der Blattspitze angehäuft zurück. Ich fand die Raupe zuerst bei Eberstadt und Jugenheim an der Bergstrasse im October. Sie überwintert in der Mine, die sie erst im April verlässt, um sich unter wenigem Gespinst zu verpuppen. [...] Die Motte entwickelte sich gegen Ende Mai. Die Raupe kommt übrigens auch zu andern Jahreszeiten vor und habe ich sie erwachsen Ende Mai, auch Ende Juli und Anfangs August angetroffen."

Huemer & Karsholt (2010: 67) fassen zusammen: "The larva has been recorded from Jurinea cyanoides (L.) Reichenbach (Heyden, 1862: 175), J. humilis pyrenaica (Gren & Godron) Nyman (Millière, 1876: 330) and J. mollis (L.) Reichenbach (Asteraceae) (Povolný, 2002a: 36). It mines the leaves of the host-plant, feeding from the tip. [...]".

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Von Heyden erläutert seine Namenswahl: "auf dem sogenannten Sand bei Mombach in der Nähe von Mainz, einer Gegend, in welcher der längst verstorbene verdiente Entomologe Brahm fleissig gesammelt hat und habe ich nach ihm diese neue Motte benannt." Gemeint war hier der 1754 in Mainz geborene Johann Nikolaus Josef Felix Brahm, bis 1802 in Mainz Advokat am kurfürstlichen Hofgericht, der viel zur Erforschung der Insekten des Mainzer Sandes Beitrug.

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Faunistik

Nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Hessen und von vor 1900 aus Baden-Württemberg bekannt.

In der Erstbeschreibung von von Heyden (1862: 176) ist zu lesen: "Ich fand die Raupe zuerst bei Eberstadt und Jugenheim an der Bergstrasse im October", also in den Sandflächen von Darmstadt-Eberstadt und Seeheim-Jugenheim in Süd-Hessen. Weiter: "In späteren Jahren fand ich sie auch auf dem sogenannten Sand bei Mombach in der Nähe von Mainz", nach heutigen Maßstäben also eindeutig in Rheinland-Pfalz (das in der Zusammenstellung von Gaedike et al. (2017) fehlt. Vermutlich waren Rößler ([1867]: 340) und Reutti (1898: 248) der Grund für diese Fehlzuordnung - doch damals gehörte Mombach tatsächlich zum Großherzogtum Hessen. Reutti (1898: 248) meldete zudem aus Baden-Württemberg: "Friedrichsfeld, Juli, August. - Die Raupe im Juni in Blattspitzen von Jurinea cyanoides minierend."

Nach dieser Art ist dringend noch einmal intensiv im Bereich der südhessischen, nordbadischen und rheinland-pfälzischen Sandflächen zu suchen, am besten nach den deutlichen Raupenspuren.

Nach Huemer, P. & Karsholt O. (2010: 67) beruht die Meldung von Österreich (so z.B. in [http://fauna.naturkundemuseum-berlin.de] oder der Österreich-Liste von P. Huemer & G. Tarmann (1993)) auf einer Fehlbestimmung: "A record from eastern Austria (Povolný, 1967a: 215, pl.3, fig. 17) is erroneous and refers to S. adaptata"

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)