1. Lebendfotos
1.1. Männchen
1.2. Weibchen
1.3. Ausgewachsene Raupe
1.4. Fraßspuren und Befallsbild
2. Diagnose
2.1. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nachweismethoden und Lebensweise
Diese Art ist in Brandenburg weit verbreitet, aber lokal und nur selten häufig zu finden. Im Juni/Juli lassen sich die Männchen am späten Nachmittag mit Pheromonen anlocken. Viel interessanter ist natürlich die Raupensuche in den Wurzeln der Grasnelke (Armeria maritima). Bild 1 zeigt den Lebensraum der Art auf einem ehemaligem Militärgelände in Wünsdorf/Zossen in Brandenburg.
Man hält, wie gehabt, nach mickernden Pflanzen Ausschau, die zumeist am Rande oder an Störstellen zu finden sind. Gelbe Blätter und keine oder wenig ausgeprägte Blütenstände sind gute Anhaltspunkte (siehe Bild 2).
Beim Ziehen an der Pflanze reißt diese leicht ab und gibt bei Befall den Fraßgang frei. Dieser ist zur Wurzel hin mit Kot und Fraßmehl gefüllt. Die Raupe spinnt sich im Zentrum dicht unter der Oberfläche eine Puppenkammer, aus der der Falter dann schlüpft. Raupenbild 1 zeigt die ausgewachsene Raupe, die sich äußerlich kaum von denen anderer "Wurzelsesien" unterscheidet. Die sichere Artbestimmung erfolgt dabei anhand der Nahrungspflanze, die hier keine Verwechslung zulässt.
(Text: [Frank Rämisch])
3.3. Nahrung der Raupe
- [Plumbaginaceae:] Armeria maritima (Strand-Grasnelke, Gewöhnliche Grasnelke)
- [Plumbaginaceae:] Armeria sp. (Grasnelke)
4. Weitere Informationen
4.1. Abweichende Schreibweisen
- Pyropteron muscaeforme [nach dem Agreement in gender korrekte Schreibweise (Gender Agreement des ICZN)]
- Synansphecia muscaeforme (Esper, 1783)
4.2. Andere Kombinationen
- Sphinx muscaeformis Esper, 1783 [Originalkombination]
- Synansphecia muscaeformis (Esper, 1783)
4.3. Synonyme
- Sesia philanthiformis Laspeyres, 1801
- Synansphecia musciformis Spuler, 1913
- Sesia philanthiformis accidentalis de Joannis, 1908
- Chamaesphecia aestivata Králíček, 1969
4.4. Taxonomie
In der [Fauna Europaea] werden neuerdings alle Arten der bisherigen Gattung Synansphecia Căpuşe, 1973 in die Gattung Pyropteron Newman, 1832 integriert. Diese Zusammenfassung ist unter Sesien-Spezialisten nicht unumstritten.
Das Taxon Pyropteron muscaeformis lusohispanica Laštůvka & Laštůvka, 2007 wurde von Bartsch et al. (2021) mit Pyropteron koschwitzi synonymisiert, gehört also nicht mehr zu P. muscaeformis.
4.5. Faunistik
Nach Whitebread & al. (2000) ist das Vorkommen der Art in der Schweiz nicht zweifelsfrei belegt.
4.6. Publikationsjahr der Erstbeschreibung
Wir übernehmen hier die detailliert von Heppner (1981) recherchierten Publikationsjahre.
4.7. Literatur
- Bartsch, D., Pühringer, F., Milla, L., Lingenhöle, A. & A. Kallies (2021): A molecular phylogeny and revision of the genus Pyropteron Newman, 1832 (Lepidoptera, Sesiidae) reveals unexpected diversity and frequent hostplant switch as a driver of speciation. — Zootaxa 4972: 1-75.
- Erstbeschreibung: Esper, E. J. C. („1779“) [1778-1786]: Der europäischen Schmetterlinge Zweyter Theil welcher die Abendschmetterling von Tom. II. Tab. 1 – Tom. II. Tab. XXXVI. Cont. XI. und die Bögen [A] bis [Gg] enthält: 1-234, pl. I-XXXVI. Erlangen (Wolfgang Walther). — Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg: [217], [pl. XXXII].
- Heppner, J. B. (1981): The dates of E. J. C. Esper's Die Schmetterlinge in Abbildungen ... 1776–[1830]. — Archives of Natural History 10 (2): 251–254.
- Laštůvka, Z. & A. Laštůvka (2007): Pyropteron muscaeformis lusohispanica Laštůvka & Laštůvka subsp. n. from the Iberian Peninsula (Lepidoptera: Sesiidae). — SHILAP Revista de Lepidopterología, 35 (137): 87–90. [zum PDF auf redalyc.org]
- Whitebread, S., Bartsch, D., Blöchinger, H., Bryner, R., Guenin, R., Hirschi, W., Pühringer, F., Sauter, W., Schmid, J. & P. Sonderegger (2000): Synansphecia muscaeformis. — In: Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (2000): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 3: 229-231. Egg (Fotorotar AG).