1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Kopula
1.3. Ausgewachsene Raupe
1.4. Jüngere Raupenstadien
1.5. Fraßspuren und Befallsbild
1.6. Puppe
2. Diagnose
„Die ♂♂ unterscheiden sich von den ♀♀ durch einen auffälligen, bis zur Flügelmitte reichenden Costalumschlag.“ (Text: Tina Schulz)
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Genitalien
2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen
2.4. Erstbeschreibung
Hinweis: Die in der Erstbeschreibung erwähnten Buchstaben J und L sind auf den obigen Falterbildern 8 und 11 gut erkennbar.
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Fagaceae:] Quercus robur (Stiel-Eiche)
- [Fagaceae:] Fagus sylvatica (Rotbuche)
- [Ulmaceae:] Ulmus minor (Feld-Ulme)
- [Ulmaceae:] Ulmus sp. (Ulme)
- [Rosaceae:] Sorbus aucuparia (Eberesche)
- [Rosaceae:] Prunus padus (Trauben-Kirsche)
- [Rosaceae:] Prunus spinosa (Schlehe, Schwarzdorn)
- [Rosaceae:] Prunus cerasus (Sauer-Kirsche)
- [Rosaceae:] Prunus avium (Süß-Kirsche)
- [Rosaceae:] Prunus sp.
- [Rosaceae:] Crataegus sp. (Weißdorn)
- [Rosaceae:] Malus sp. (Apfel)
- [Salicaceae:] Populus alba (Silber-Pappel)
- [Salicaceae:] Salix sp. (Weide)
- [Sapindaceae:] Acer platanoides (Spitz-Ahorn) [Nachweis T. Schulz 27.04.2019, Sehnde, Niedersachsen]
- [Malvaceae:] Tilia sp. (Linde)
- [Oleaceae:] Fraxinus sp. (Esche)
- [Grossulariaceae:] Ribes nigrum ? (Schwarze Johannisbeere ?)
- [Pinaceae:] Abies ? (Tanne ?)
- [Pinaceae:] Picea ? (Fichte ?)
- [Pinaceae:] Larix ? (Lärche ?)
- [Cupressaceae:] Juniperus communis ?? (Gewöhnlicher Wacholder ??)
Kaltenbach (1856: 172-173) trug zur Raupe zusammen: "lebt allenthalben in Deutschland auf Ahorn, Eichen etc. Sie ist gelb grün; der Rücken vom 2. Ringe an graugrün. An den Seiten ist der Rücken mit einer etwas breiten dunkeln Längslinie, die schon beim Halsschilde beginnt, eingefasst. Der Rücken hat 2 Reihen paarweise gestellte, gelbe Wärzchen. Rückenschild schwarz; Afterklappe so wie die beiden letzten Ringe gelb grün."
Schon Gartner (1865: 128) hatte eine lange Liste an Nahrungspflanzen, die aber sicher nur teilweise von ihm selbst beobachtet worden waren: "Die Raupe lebt auf Ahorn, Eichen, Obstbäumen, Weiden und dem Weissdorne." Gartner (1870: 71) ergänzte: "Die Puppe fand ich am 26. Mai im Czernowitzer Walde in einem Gespinnste auf einem Ulmus-Blatte und am 2. Juni 1867 im Schreibwalde in einem auf einem Blatte von Fagus sylvatica angebrachten feinen, weissen Gespinnste."
Schütze (1901: 119) hatte berichtet: "Die R. lebt auf Laubholz, K. fand sie auch auf Juniperus." Leider hatte er nicht berichtet, welche Laubholz-Arten das waren und die Fremdangabe an Juniperus bleibt fraglich. Letztere wird später auch nicht mehr wiederholt.
Auch Disqué (1905: 216) schreibt aus der Pfalz nur "polyphag an Laubholz".
Kennel (1908: 147) fasste zusammen: "Die Raupe ist schmutziggrün, die Seiten sind gelblich, die Wärzchen weißlich, die Stigmen rot gesäumt, der Kopf ist gelbbraun, schwarz gesäumt, das Nackenschild gelb, seitlich mit schwarzem Strich. Sie lebt von Ende März bis Anfang Mai polyphag in versponnenen Blättern von Populus, Quercus, Fagus, Acer, Ulmus, Salix, Sorbus, Tilia, Fraxinus, Crataegus, Prunus padus und avium; sie verwandelt sich in oder außer der Wohnung (an Zäunen, zwischen Rinde) in einem Gepsinst [recte: Gespinst]."
Schütze (1931: 73) schrieb dann: "Polyphag in versponnenen Blättern von Quercus, Populus, Fagus, Acer, Ulmus, Salix, Sorbus, Tilia, Fraxinus, Crataegus, Prunus padus, Prunus cerasus. Verwandlung in oder außer der Wohnung (Sorhagen). Ribes nigrum (Stange)."
Unsere Lepiforums-Mitarbeiter bestätigten u.a. durch obige Bilder Quercus robur, Ulmus minor, Prunus padus, Prunus spinosa, Populus alba, Tilia sp., Acer platanoides und Salix sp. Damit ist die Liste von Schütze (1931: 73) weitestgehend plausibel.
Hancock et al. (2015: 121) meldeten aus Großbritannien neben den passenden Pflanzen auch ein paar Überraschungen: "Ovum. Laid on orchard trees and other trees and shrubs, including apple (Malus spp.), Prunus spp., Acer spp., poplar (Populus spp.), willow (Salix spp.), oak (Quercus spp.), spruce (Picea spp.), fir (Abies spp.) and larch (Larix spp.) in July - August." - die Nadelbäume dürften dabei nur höchst ausnahmsweise genutzt werden.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Abweichende Schreibweisen
- Ptycholoma lecheanum (Linnaeus, 1758) so auf (funet.fi).
4.2. Andere Kombinationen
- Phalaena (Tortrix) lecheana Linnaeus, 1758 [Originalkombination]
4.3. Literatur
- Disqué, H. (1905): Die Tortriciden-Raupen der Pfalz. — Deutsche Entomologische Zeitschrift "Iris" 17: 209-256. [PDF auf zobodat.at]
- Gartner, A. (1865): Die Geometrinen und Mikrolepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 4: 48-270. [PDF auf zobodat.at]
- Gartner, A. (1870): Nachtrag zu den Geometrinen und Microlepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 8: 63-90. [PDF auf zobodat.at]
- Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 1). Tortricidae, Tortricinae & Chlidanotinae. - 245 S.; Leiden & Boston (Brill).
- Kaltenbach, J.H. (1856): Die deutschen Phytophagen aus der Klasse der Insekten, oder Versuch einer Zusammenstellung der auf Deutschlands Pflanzen beobachteten Bewohner und deren Feinde. — Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preussischen Rheinlande, 13: 165 - 265. [PDF auf zobodat.at]
- Erstbeschreibung: Linnaeus, C. (1758): Systema naturae per regna tria naturae, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus, differentiis, synonymis, locis. Tomus I. Editio decima, reformata. 1-824. Holmiae (Laurentius Salvius).
- Kennel, J. (1908): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
- Lectotypus-Festlegung: Robinson, G. S. & E. Schmidt Nielsen (1983): The Microlepidoptera described by Linnaeus and Clerck. — Systematic Entomology 8: 191-242.
- Schütze, K.T. (1901): Die Kleinschmetterlinge der sächsischen Oberlausitz. II. Theil (Tortricina). — Deutsche Entomologische Zeitschrift "Iris", 14: 116-138. [PDF auf zobodat.at]
- [SCHÜTZE (1931): 73]