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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

Die mit den Farnsporen getarnten Raupensäcke finden sich offenbar nur an der Blattunterseite von Pflanzen, welche im Trockenen wachsen, also nicht dem Regen ausgesetzt sind (z. B. unter Mauervorsprüngen, unter überhängenden Felsen oder in Höhlungen unter vorstehenden Baumwurzeln) [Rudolf Bryner].

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Aspleniaceae:] Asplenium scolopendrium [= Phyllitis scolopendrium] (Hirschzungenfarn, Hirschzunge)
  • [Aspleniaceae:] Asplenium trichomanes (Braunstieliger Streifenfarn)
  • [Aspleniaceae:] Asplenium ruta-muraria (Mauerraute)
  • [Aspleniaceae:] Asplenium ceterach [= Ceterach officinarum] (Milzfarn)
  • [Dennstaedtiaceae:] Pteridium aquilinum ? (Adlerfarn ?)
  • [Dryopteridaceae:] Polystichum sp. ??? (Schildfarne ???)
  • [Dryopteridaceae:] Dryopteris sp. ??? (Wurmfarne ???)

In der Erstbeschreibung ist zur Raupe erfahren: "Chenille sur capillaire", wobei mit "capillaire" mehrere Farne, hauptsächlich aus der Gattung Asplenium, insbesondere Asplenium trichomanes, gemeint sein können. Die Angaben zum Hirschzungenfarn (u.a. Wales, England, Saarland, Luxemburg, Niederlande (Muus 2015)), zum Braunstieligen Streifenfarn (u.a. Wales, England, Belgien, Saarland, Schweiz) und zur Mauerraute (u.a. Wales, Österreich) sind sehr gut abgesichert und sicher die wichtigsten Nahrungspflanzen. Zum immer wieder zitierten Milzfarn kenne ich keine verlässliche Primärangabe, seine Nutzung ist aber von der nahen Verwandtschaft zu den anderen genannten Farnarten und von den Standorten der Pflanze her plausibel.

Die alten Angaben zum Adlerfarn fallen etwas aus dem Rahmen, Verwechslung ist hier aber kaum möglich. Bei den Angaben zu Dryopteris ist hingegen davon auszugehen, dass sie sich tatsächlich auf Psychoides filicivora beziehen, bei Polystichum ist das zumindest gut möglich.

The Glamorgan Moth Recording Group (2005) [PDF auf sewbrec.org.uk] geht in ihrem “Newsletter No. 83 – July 2005” auch auf das Thema “Status of Psychoides verhuella and Psychoides filicivora in Glamorgan“ ein. Dort heißt es: “The main foodplants of P. filicivora in Glamorgan seem to be Soft-shield Fern (Polystichum setiferum), and Malefern (Dryopteris filix-mas), but it has also been found on Harts-tongue (Phyllitis scolopendrium).” Und “In it Drane states that he found the larva of P. verhuella on Wall-rue (Asplenium ruta-muraria). However in Moths and Butterflies of Great Britain & Ireland Vol. II, p160 the editors state in history and distribution that this could well be a misidentification for P. filicivora, especially in the larval state and that the host plant: stated as Wall-rue, would be more likely with P. filicivora. This now clashes somewhat with an extraordinary find at Maesteg in June 2005 when P. verhuella was found on Wall-rue. Both imago and larvae were found in numbers on several occasions [see photo gallery]. It’s usual given food-plant is harts-tongue, which it has been found on in Monmouthshire [vc35], with spleenwort (Asplenium spp.) and rustyback (Ceterach officinarum) as other documented plants.”

Zumindest bei der Hirschzunge und der Mauerraute muss in Großbritannien also mit beiden Arten der Gattung Psychoides gerechnet werden, möglicherweise noch an weiteren Farnen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Benannt ("verhuella") nach dem niederländischen Mikrolepidopterologen Quiryn Ver Huell.

4.2. Synonyme

4.3. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Viette (1977) konnte zeigen, dass der Teilband mit der Erstpublikation spätestens am 12. März 1851 publiziert wurde. Er lieferte aber keinen Anhaltspunkt dafür, dass das auf dem Band abgedruckte Publikationsjahr "1850" für den Jahrgang 1849 unzutreffend ist. Wie auch schon Sobczyk (2011) sehen wir daher keinen zwingenden Grund, das Publikationsjahr "1850" in "[1851]" abzuändern.

Die superkurze Beschreibung "Chenille sur capillaire" wird allgemein als Erstbeschreibung akzeptiert. Mit "capillaire" ist hier Asplenium trichomanes oder ein verwandter Farn gemeint, und tatsächlich gibt es sonst - bis auf die in Frankreich fehlende und zudem an anderen Farnen lebende Psychoides filicivora - keinen anderen Vertreter der Tineoidea, der an Farnen lebt. Wir folgen hier also den Ausführungen von Viette (1977) und der dort zitierten älteren Autoren: "Selon Stainton (1854 : 39), le nom de Heyden (transformé en verhuellella par Stainton) est in litt. Psychoides Bruand [1851] devrait être considéré comme un nomen nudum selon le Code. Cependant, mes amis et collègues du British Museum (Natural History) suggèrent que le nom de verhuella, comme ceux de Denis & Schiffermüller (1775), par exemple, soit validé par la seule référence à «chenilles sur capillaire». C'est pourquoi les noms de Psychoides et de verhuella sont, tous les deux, attribués à Bruand dans le travail de Kloet & Hincks (1972: (II) 6)."

(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)

4.4. Literatur