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f. c-album und f. variegata (überwinternde Falter)
f. hutchinsoni (Sommergeneration)
Aberration
Eiablage
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Ei
Männchen
Erstbeschreibung
Lebensweise
Habitat
Falternahrung
Prädatoren
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. f. c-album und f. variegata (überwinternde Falter)

1.2. f. hutchinsoni (Sommergeneration)

1.3. Aberration

1.4. Eiablage

1.5. Ausgewachsene Raupe

1.6. Jüngere Raupenstadien

1.7. Fraßspuren und Befallsbild

1.8. Puppe

1.9. Ei

2. Diagnose

2.1. Falter

Der C-Falter kann in Europa nur mit dem Gelben C-Falter (Polygonia egea) verwechselt werden. Dieser kommt nur im Mittelmeerraum von Südfrankreich an ostwärts gemeinsam mit P. c-album vor. Sehr selten dringt er auch einmal ins Südtessin ein. P. egea hat eine etwas hellere Grundfarbe und einen viel geringeren Anteil dunkler Zeichnung auf der Flügeloberseite.

Merkhilfe: Im Gattungsnamen Polygonia steckt das Wort "Polygon" = Vieleck. (Anmerkung: Jürgen Rodeland)

2.2. Ähnliche Art

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Wanderverhalten

Der C-Falter gilt als Arealerweiterer. Das sind Arten, die ihr ständiges Verbreitungsgebiet ganz allmählich ausdehnen. So konnte der C-Falter nach der Jahrtausendwende Ostfriesland und Mittelnorwegen besiedeln. Zwei Gebiete, in denen er zuvor nicht vorkam. Heute ist er gerade in diesen Gebieten gebietsweise besonders häufig. Daneben kann er vereinzelt auch einmal als Binnenwanderer auftreten, also innerhalb seines Verbreitungsgebietes zielgerichtet wandern.

3.2. Lebensweise

Die Überwinterer fliegen von März bis Mai, in kühlen Gebieten vereinzelt bis Juli. Die 1. Generation je nach Lokalklima von Ende Mai oder auch erst Ende Juni bis Ende Juli und die 2. von Ende Juli bis Mitte September. In warmen Jahren und Regionen folgt eine 3. Generation im September/Oktober. Wie sich in den letzten Jahren herausstellte, tritt diese im westlichen Mitteleuropa ziemlich regelmäßig auf und kann auch in der Norddeutschen Tiefebene ausgebildet werden. Nach Nordosten hin nimmt sie ab, tritt aber mittlerweile zumindest in Einzelexemplaren auch in Ostdeutschland fast alljährlich auf. Andererseits ist die 2. Gen. stets schon nicht mehr ganz vollständig, da selbst in warmen Gegenden einzelne Falter der 1. Gen. bereits in den überwinternden Formen schlüpfen.

Generell hat die Art in ihrer Häufigkeit in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen, leidet aber mittlerweile auch unter allzu trocken-heißen Sommern.

Die recht auffällig gefärbte Raupe lebt einzeln an Weide (Salix spp.), Ulme (Ulmus spp.), Johannisbeere (Ribes spp.), Hainbuche (Carpinus betulus), Hasel (Corylus spp.), Hopfen (Humulus lupulus) und vor allem Brennnesseln (Urtica spp.). Sie spinnt sich nicht ein, sondern lebt offen an der Nahrungspflanze, meist jedoch verborgen an der Blattunterseite. Jedoch werden vereinzelt auch verlassene Blatttüten der Admiralraupe (Vanessa atalanta) genutzt. Man findet sie von April bis September.

Der C-Falter hat eine interessante Lebensweise. Früh im Sommer geschlüpfte Falter sind viel heller gefärbt als alle anderen und haben einen schwächer gezackten Außenrand. Sie werden f. hutchinsoni genannt. Nur diese pflanzen sich sofort erneut fort und ergeben die 2. Generation, von denen hinwiederum in nicht zu kalten Jahren und Lagen die ersten in der f. hutchinsoni schlüpfen und die 3. Generation erzeugen. Alle anderen Falter paaren sich erst nach der Überwinterung. In besonders warmen Gegenden des südwestlichen Mitteleuropas kann die f. hutchinsoni vereinzelt bis in den September hinein fliegen. Andererseits schlüpfen in kühleren Gebieten, z. B. in Nordostdeutschland, schon im Frühsommer ein beträchtlicher Anteil in den überwinternden Formen f. c-album und f. variegata. Die Frühjahrstiere gehören somit zwei bis drei verschiedenen Generationen an. An der Verbreitungsnordgrenze in Mittelskandinavien wird generell nur eine Generation ausgebildet. Darum kommt die f. hutchinsoni dort auch nicht vor.

Der Falter überwintert frei im Wald. Meist unter waagerecht hängenden dürren Ästen.

(Autoren: Jürgen Hensle und Jürgen Rodeland)

3.3. Habitat

P. c-album findet man in oder angrenzend an Wald- und Buschland, aber auch in Gärten. Im völlig offenen Wiesengelände fehlt sie meist.

3.4. Nahrung der Raupe

“Die Einsame Dornen-Raupe/ mit dem halb gelb, halb weisen, Rücken, und braunem Leibe“ nannte sie Rösel von Rosenhof (1746: 25) treffend und wusste zu ihr zu berichten: „Es pflegen sich diese Sonderlinge meistentheils auf denen Stachel-Beer-Stauden, zuweilen auch, aber seltener, auf denen Brennnesseln, aufzuhalten, welcher beeden Pflanzen grüne Blätter ihnen zur Sättigung und Nahrung dienen müssen. Die Eyer selbsten, woraus sie kommen, werden schon von der Mutter, an gemeldten Gewächsen, hier und dar eintzeln hingesetzet, daß also die Jungen sich nicht erst von einander absonderen dörfen.“

Ebert & Rennwald (1991: 402) melden aus Baden-Württemberg: "Bisher wurden uns von 9 verschiedenen Pflanzenarten - verteilt auf 6 Familien bzw. 4 Ordnungen - Eiablagen oder Raupenfunde gemeldet. Aus den vorliegenden Meldungen läßt sich, in Übereinstimmung mit der Literatur, ein Schwerpunkt bei der Ordnung der Urticales mit den Familien Urticaceae (Urtica, Brennnessel), Ulmaceae (Ulmus, Ulme) und Moraceae (Humulus, Hopfen) ableiten. Am häufigsten und in allen Haupt-Naturräumen als Raupennahrung gemeldet wurde die Große Brennnessel; möglicherweise nimmt sie diese Spitzenstellung aber nur deshalb ein, weil hier die Raupen leichter zu finden sind als auf Bäumen. Wo vorhanden mindestens genauso wichtig sind Ulmen. […] Regelmäßig belegt wird - aus einem ganz anderen Verwandtschaftskreis - die Salweide (Salicaceae, Salicales) […] A. Gremminger notierte den Fund zweier Raupen an Hasel (je nach Autor Betulaceae oder Corylaceae, Fagales) im Wutachgebiet. […] Die auch aus unserem Faunengebiet anzuführenden Stachel- und Johannisbeeren gehören zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae, Saxifragales). Aus der Oberrheinebene (H.Lienig), aus Oberschwaben (G. Baisch) und ohne nähere Ortsangabe (Schäfer 1974a) wird über Raupenfunde an Stachelbeeren berichtet, aus dem Neckar-Tauberland (H. Deuring) über eine Raupe an Roter Johannisbeere. Einfach "Johannisbeere" melden A. Seitz vom Tauberland, E. Loser von der nördlichen Schwäbischen Alb und Schäfer (1974a) ohne nähere Ortsangabe.“

Ganz erstaunlich ähnlich sind die Listen aus Bayern (Weihrauch in Bräu et al. (2013: 379-380)) oder – weniger vollständig – für die Pfalz (Eller & Haag (2007: 507)), die Schweiz (SBN (1987)) oder Frankreich (Lafranchis et al. (2015: 452)).

Wo vorhanden gehört der Hopfen zu den sehr regelmäßig genutzten Raupennahrungspflanzen.

Ausnahmen betreffen die Rot-Weide (Salix x rubens, s.o.), die Erle (Alnus sp., de Freina nach Weihrauch in Bräu et al. (2013: 379-380)) und die Hainbuche (Carpinus betulus, Originalquelle unklar) – möglicherweise handelte es sich in den letzten beiden Fällen nur um vor der Verpuppung noch herumlaufende Tiere, die gar nicht an den Pflanzen gefressen haben. Beide Pflanzen gehören allerdings zu Familien, in denen andere Arten sicher als Raupennahrung genutzt werden, so dass sie durchaus plausibel sind. Schwierig wird das nur mit einer Raupenmeldung aus Frankreich an Himbeere (Rubus idaeus, Raupenfund M. Savourey nach Lafranchis (2000: 384)).

Zu ergänzen ist hier ein [Raupenfund von Ludger Wirooks am 14. Juli 2023] an Salix alba, der die Meldung an Salix x rubens noch plausibler macht: "letzten Freitag wunderte ich mich sehr als ich auf dem Golfplatz in Düsseldorf-Hubbelrath eine C-Falter-Raupe an einer als Kopfweide gepflegten Silberweide fand."

(Autor: Erwin Rennwald)

3.5. Falternahrung

3.6. Prädatoren

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„weißes C auf der Unterseite der Hinterflügel.“

Spuler 1 (1908: 19L)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Verbreitung

P. c-album ist in Europa und Nordafrika sowie im nicht tropischen Asien verbreitet. Er kommt dort von Wales und Marokko bis Japan vor, fehlt aber in Europa in Island, Irland, Nordengland, Schottland, Nordskandinavien und Nordrussland ebenso wie in Südportugal, auf den Balearen und Kreta.

(Autor: Jürgen Hensle)

4.5. Typenmaterial

Honey & Scoble (2001: 306): “LSL [The Linnean Society of London, Anm. Red. Lepiforum]: 1 ex. labelled “115 C album” [by Linnaeus], “C album 778.” [by Smith], here designated as LECTOTYPE.”

4.6. Literatur

4.7. Informationen auf anderen Websites (externe Links)