Version 29 / 31 vom 4. November 2021 um 23:29:26 von Erwin Rennwald
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Falter
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Brassicaceae:] Draba stellata (Sternhaar-Felsenblümchen)

Baraniak (2007) fasst zur Nahrungspflanze der Raupe zusammen: "Draba stellata Jacq., 1762, also found in other Cruciferae growing at high altitudes in the Alps (Klimesch 1942)." Klimesch (1942) hatte die Raupe und die anderen Präimaginalstadien als Erster (sehr detailliert) beschrieben und betont, dass P. geniatella ein "ausgesprochenes Felsentier" der Alpen-Hochlagen ist.

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

Plutelloptera geniatella (Zeller, 1839) [so bei Baraniak (2007)]

4.2. Faunistik

Die Art wurde aus der Schweiz beschrieben. Die meisten der von Baraniak (2007: 49-50) zusammengestellten Museumsbelege stammen aus den Alpen von Südost-Frankreich über die Schweiz, Italien, Österreich bis nach Slowenien (Mangert). Außerhalb davon führt er einzelne Belegtiere aus den französischen Pyrenäen (Pic du Midi de Bigorre, 2650 m), den italienischen Abruzzen (Gran Sasso, Campo imp., 2200 m). Die meisten Angaben stammen von oberhalb 2000 m. Meldungen aus tieferen Lagen außerhalb der Alpen sind daher grundsätzlich "verdächtig" und dürften in der Regel auf Fehlbestimmungen beruhen.

Die Art war nach Gaedike & Heinicke (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1980 aus Bayern bekannt. Dort wurde sie - nach erneuter Bestätigung des Vorkommens - von Pröse et al. (2003)[2003] in die Rote-Liste-Kategorie "R - extrem seltene Arten und Arten mit geographischer Restriktion" für die Region "Alpenvorland und Alpen" eingestuft. Der neuere Fund wurde von Pröse et al. (2003) erwähnt: "Lkr. Garmisch-Partenkirchen, NWR Wettersteinwald, 14.viii.1989 (Hacker, coll. Pröse)." Mittlerweile gibt es auch mehrere Nachweise nach 2010.

Schwierig zu beurteilen ist die Meldung aus Rumänien. Rákosy & Goia (2021: 187) schrieben dazu: "It was recorded from Sinaia (Popescu-Gorj 1995)." Ganz in der Nähe (11 km entfernt) gibt es dort die Sfinxul din Munții Bucegi in einer Höhenlage von 2216 m, wenig weiter geht es bis 2500 m und schon in 6 km Entfernung geht es über 2000 m. Ein Vorkommen in den Südkarpaten ist also durchaus möglich.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur

  • Baraniak, E. (2007): Taxonomic revision of the genus Plutella Schrank, 1802 (Lepidoptera: Plutellidae) from the Palaearctic region with notes on its phylogeny. — Polskie Pismo Entomologiczne 76 (Suppl.): 1–122.
  • Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
  • Klimesch, J. (1942): Über einige Microlepidopteren der alpinen Fels- und Schuttflora. (Ein kleiner Beitrag zur Lepidopterenfauna des Pyhrgasgebietes — O-D.) — Zeitschrift des Wiener Entomologen-Vereines 27: 145-157. [PDF auf zobodat.at]
  • Pröse, H., Kolbeck, H. & S. Segerer (2003): Addenda et Corrigenda zur Liste der bayerischen "Kleinschmetterlinge" 1999 und zu den bayerischen Angaben in der Deutschlandliste (Entomofauna Germanica) (Insecta: Lepidoptera: Micropterigoidea-Pyraloidea. — Beiträge zur bayerischen Entomofaunistik 5: 33-45.
  • Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt] [PDF auf lfu.bayern.de]
  • Rákosy, L. & M. Goia (2021): Lepidopterele din România: lista sistematică și distribuție. The Lepidoptera of Romania: a Distributional Checklist. — 369 p.; Cluj-Napoca (Presa Universitară Clujeană).
  • Erstbeschreibung: Zeller, P. C. (1839): Versuch einer naturgemäßen Eintheilung der Schaben. — Isis von Oken 1839 (3): 167-220. Leipzig (Brockhaus).