1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Fraßspuren und Befallsbild
1.3. Puppe
2. Diagnose
2.1. Weibchen
2.2. Geschlecht nicht bestimmt
2.3. Genitalien
2.3.1. Weibchen
2.3.2. Differentialdiagnose der Weibchen der saligna-Gruppe
Nachdem wir die Taxonomie der vier Phyllocnistis-Arten des saligna-Komplexes dieses Jahres festgestellt haben, haben wir in den weiblichen Genitalien jetzt ein allgemeines zugängliches Hilfsmittel, die Arten sicher voneinander zu unterscheiden.
Die Skleriten an der Öffnung des Ovipositors sind bei saligna klein, schlank und gebogen, ungefähr wie eine Banane, und scharf pointiert an beiden Enden des Sklerites. Bei asiatica sind sie dagegen größer; dicker und eher ungeformt; sie können wohl eine „Bananenform“ haben, aber auch die Form eines „S“. Sie sind auch an den Enden abgerundet.
Die Skleriten von triandricola sind eher spatelförmig; scharf und pointiert am Dorsum, aber die Form löst sich gegen die Costa in eine wenig sklerotisierte Platte auf.
In der Bursa sind diese drei Arten gleich; die zwei Signa sind gleich groß und weisen keine artkonsistenten Merkmale auf.
Bei ramulicola sind die arttypischen Merkmale genau die zwei Signa in der Bursa; diese sind hier von klar unterschiedlicher Größe.
Die Genitalfotos zeigen, was der Sammler sehen wird: Es ist meistens nicht notwendig, den Ovipositor zu öffnen. Besonders asiatica zeigt sehr deutliche und charakteristische Skleriten auf. Bei saligna und triandricola sind die Merkmale nicht so ausgeprägt, aber es lässt sich meistens ohne Öffnung des Ovipositors sehen. Auf den Fotos sind die Skleriten mit roten Pfeilen markiert.
(Autor: Reidar Voith, 21. August 2023)
2.4. Diagnose Mine
Die Larven der Phyllocnistis-Arten erzeugen Gangminen, die in der Epidermis verlaufen. Das grüne Blattgewebe wird nicht verzehrt, weshalb die Minen im Durchlicht nicht aufgehellt erscheinen (im Gegensatz zu den meisten anderen Gangminen).
Phyllocnistis saligna: nur in Bruch-Weide (Salix fragilis) und den verwandten schmalblättrigen Arten. Mine erscheint im Auflicht dunkler. Verpuppung in einem kleinen Kokon am Ende der Mine, der die Blattfläche stark zusammenzieht. Liegt diese Stelle am Blattrand, entsteht ein kleiner Blattumschlag. Eine Besonderheit ist, dass sich die Mine über mehrere Blätter erstreckt. Der Wechsel von einem Blatt zum anderen erfolgt ebenfalls minierend, über Blattstängel und Rinde des dazwischenliegenden Zweigabschnittes. Dort ist die Mine deutlicher als im Blatt selbst. [Autor: Peter Buchner]
Die Minen von Phyllocnistis asiatica treten normalerweise auf der Blattunterseite auf, sind länger und zickzackförmiger und verlaufen zum Großteil auf dem Blatt und nur eine kurze Strecke im Zweig, im Gegensatz zu Phyllocnistis saligna, deren Minen hauptsächlich in den Zweigen verlaufen.
Quelle: [www.microvlinders.nl], Übersetzung von Tina Schulz
2.5. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Salicaceae:] Salix fragilis (Bruch-Weide)
- [Salicaceae:] Salix alba (Silber-Weide)
- [Salicaceae:] Salix x rubens [= Salix alba x Salix fragilis] (Rot-Weide)
- [Salicaceae:] Salix purpurea (Purpur-Weide)
- [Salicaceae:] Salix babylonica (Echte Trauer-Weide)
- [Salicaceae:] Salix x sepulcralis [= Salix alba x Salix babylonica] (Bastard-Trauer-Weide)
- [Salicaceae:] Salix viminalis (Korb-Weide)
- [Salicaceae:] Salix triandra (Mandel-Weide)
- [Salicaceae:] Salix daphnoides (Reif-Weide)
- [Salicaceae:] Salix pentandra (Lorbeer-Weide)
- [Salicaceae:] Salix lanata (Woll-Weide)
- [Salicaceae:] Salix caprea (Sal-Weide)
- [Salicaceae:] Salix cinerea ? (Grau-Weide ?)
Die Raupe miniert in Blättern schmalblättriger Weiden, vor allem der Silber- und Bruch-Weide, bzw. der Rot-Weide, dem Hybriden beider. Regional scheint die Purpur-Weide am bedeutendsten zu sein. Angaben zu breitblättrigen Weiden sind Ausnahmeerscheinungen oder beruhen auf Fehlbestimmungen.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Opostega saligna Zeller, 1839 [Originalkombination]
4.2. Literatur
- Nel, J. & T. Varenne (2015): Atlas des Lépidoptères – Gracillariidae – Gracillariinae (s.l.) - Phyllocnistinae de France. — R.A.R.E. (Revue de l’Association Roussillionnaise d’Entomologie), Supplement au Tome XXIV: 1-160. Perpignan.
- [SCHÜTZE (1931): 56]
- Erstbeschreibung: Zeller, P. C. (1839): Versuch einer naturgemäßen Eintheilung der Schaben. — Isis von Oken 1839 (3): 167-220. Leipzig (Brockhaus).