Version 45 (neueste) vom 4. November 2023 um 19:50:22 von Erwin Rennwald
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Falter
Raupe
Puppe
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

Anmerkung zu den Fotos 5-9: Die Bestimmung nach Fotos lässt keine sichere Unterscheidung gegenüber P. annae und P. ingridae zu. Aus Deutschland, der Schweiz und dem westlichen Österreich ist aber hiervon nur P. rugosana bekannt! [Forum]

1.2. Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanzen

In der Literatur wird mehrfach erwähnt, dass mehrheitlich oder gar ausschliesslich die weiblichen Pflanzen von Bryonia dioica als Nahrungssubstrat genutzt werden. Im Bild 1 erkennt man die knäuelig versponnenen Blätter und eine an den Stängel festgesponnene Beere, in welcher eine Raupe lebt. An beiden Fundorten waren aber sowohl männliche wie weibliche Pflanzen der Zaunrübe genau so oft mit Raupen befallen, wie dieser raupenbewohnte Gespinstknäuel an einem Trieb mit männlichen Blüten zeigt [Text: Rudolf Bryner].

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Cucurbitaceae:] Bryonia dioica (Rotbeerige Zaunrübe)

Einzige sichere Nahrungspflanze der Raupe scheint die Rotbeerige Zaunrübe [engl. "White Bryony"] (Bryonia dioica) zu sein. In Frage kommt sicher auch die seltene Weiße Zaunrübe [= Schwarzbeerige Zaunrübe] (Bryonia alba). Angaben zur Spritzgurke (Ecballium elaterium) beziehen sich hingegen sehr wahrscheinlich auf Phtheochroa ecballiella.

Kennel (1913: 300) hatte vermerkt: "Die Raupe ist hell schmutziggrün, der Kopf hellbraun, das Nackenschild bräunlich gefleckt. Sie lebt von Ende Juni an zwischen versponnenen Blättern, Blüten und Beeren von Bryonia dioica und Ecballion elaterium, geht im August in den Stengel, im September in die Erde, wo sie überwintert, um sich im Frühling zu verpuppen."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Faunistik und Taxonomie

Bis 1990 war P. rugosana in Mitteleuropa unverwechselbar. Dann legte Huemer (1990) einen Artikel vor mit dem Thema „Phtheochroa rugosana auct. - ein Artenkomplex“. Darin werden gleich 5 neue Arten beschrieben, von denen 2 hier diskutiert werden müssen. In der Arbeit wird auch ein Lectotyp für P. rugosana festgelegt:

  • Phtheochroa ecballiella: Die Art wurde nach Tieren aus Cadiz (Spanien) beschrieben, deren Raupen an Spritzgurke (Ecballium elaterium) gefunden wurden. Die Unterschiede zu Phtheochroa rugosana liegen vor allem in der Genitalmorphologie. Auch wenn Südspanien weit weg von Mitteleuropa liegt, ist hier doch Vorsicht angebracht, da die Spritzgurke zunehmend auch in Gärten und an Ruderalstellen in Südwestdeutschland zu finden ist.
  • P. annae: „unterscheidet sich von P. rugosana in zahlreichen Genitalmerkmalen … Äußerlich differieren beide Arten vor allem in der Größe (rugosana ist im Durchschnitt deutlich kleiner) aber auch in der Palpenlänge sowie der Färbung von Kopf und Thorax. Die weiblichen Tiere von annae sp. n. sind ventral am letzten Abdominalsegment tiefer ausgeschnitten und zeigen die charakteristische Form des Antrums auch makroskopisch.“ Die Art wurde aus Neusiedl im östlichen Burgenland beschrieben und ist außer im östlichen Österreich, in Ungarn, Rumänien und Griechenland verbreitet. Über die Nahrung der Raupe ist nichts bekannt.
  • Im selben Jahr legte Huemer (1990) einen weiteren Artikel vor mit dem Titel „Eine neue Phtheochroa-Art aus Norditalien“. Hinweise auf Funde dieser Art (Phtheochroa ingridae) in der Schweiz oder Österreich fehlen hier bislang.

Nach dem derzeitigen Kenntnisstand gehören alle Tiere von entsprechendem Aussehen aus Deutschland, der Schweiz und dem westlichen Österreich zu Phtheochroa rugosana - eine Absicherung des Befundes durch GU ist aber grundsätzlich empfehlenswert.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur