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Falter
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

3. Biologie

Diese Art sucht man am günstigsten ab Anfang Mai um alte absterbende Pappeln, Ulmen oder Linden. Sie sollten zumindest tote Äste im unteren Bereich aufweisen. Hier soll die Raupe Ihr Auskommen finden. Auf jeden Fall lässt sich der Falter hier aufscheuchen. [Friedmar Graf]

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Salicaceae:] Populus nigra (Schwarz-Pappel)
  • [Ulmaceae:] Ulmus sp. ? (Ulme ?)
  • [Rosaceae:] Prunus padus ? (Traubenkirsche ?)
  • [Rosaceae:] Prunus avium ?? (Süß-Kirsche ??)

Gartner (1870: 76) hatte gemeldet: "Die Raupe lebt nach v. Heinemann im April unter der Rinde von Ulmen." - Er kannte die Raupe also nicht selbst.

Kennel (1913: 299) listete: "Die Raupe lebt vom Juni an in den jungen Trieben von Prunus padus, die dann herabhängen, auch in Zweigtrieben, auch Blattstielen von Ulmus, Populus, geht im September unter die Rinde, wo sie überwintert , um sich in einem Gespinst daselbst zu verpuppen."

Schütze (1931) trug dann zusammen: "Anfangs zwischen den Blättern, dann in den jungen Trieben von Prunus padus, die dann welk herab hängen, ebenso an Ulmus und Populus, geht im September in Rindenspalten, spinnt sich dort ein und verwandelt sich im Frühjahr (Sorhagen und andere)."

Seither sind kaum neue Erkenntnisse hinzugekommen, denn Hancock et al. (2015: 38) schreiben fast gleich: "Ovum. laid in June on leaf of elm (Ulmus sp.), black poplar (Populus nigra) or bird cherry (Prunus padus)."

Ganz verstanden ist die Raupennahrung noch nicht - angesichts der Fundstellen der Falter dürften verschiedene Pappeln die wichtigste Nahrungspflanze sein.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Nomenklatur und Taxonomie

Was ist "Tinea purpuratella Geoffroy in Fourcroy, 1775" ? Die Beschreibung (S. 339) lautet: "La Purpurine. Long. 4 lig. T. nigro-violacea, alis antice-flavis postice maculâ marginali flavâ, lineis coeruleis nitentibus, pedibus annulis albis." Das könnte also gut das sein, was wir heute Phtheochroa schreibersiana (Frölich, 1828) nennen. Tinea purpuratella Geoffroy in Fourcroy, 1775 ist kein jüngeres Homonym einer anderen Art, steht also als Name für eine Art zur Verfügung. Wer auf die Idee gekommen ist, dass Tortrix schreibersiana Froelich, 1828 und Tinea purpuratella Geoffroy in Fourcroy, 1775 dasselbe sind, weiß ich noch nicht, aber in den neueren französischen Listen wird die Art als "Phtheochroa purpuratella (Geoffroy, 1775)" geführt, was ja auch eindeutig der ältere Name ist. Man hätte den Namen als lange ungebraucht unterdrücken können, aber dafür ist es jetzt schon zu spät. Wenn wir die Synonymie akzeptieren, müsen wir uns an "Phtheochroa purpuratella (Geoffroy, 1775)" gewöhnen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur

  • Erstbeschreibung: Frölich, F. A. G. (1828): Enumeratio tortricum Würtembergiae. Dissertatio inauguralis zoologica quam concentiente facultate gratiosa medica praeside G. Schübler med. doct. et prof. ord. publ. 1-100. Tubingae (Typis Schoenhardtianis). — Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München: [53].
  • Gartner, A. (1870): Nachtrag zu den Geometrinen und Microlepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 8: 63-90. [PDF auf zobodat.at]
  • Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 1). Tortricidae, Tortricinae & Chlidanotinae. - 245 S.; Leiden & Boston (Brill).
  • Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
  • Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
  • [SCHÜTZE (1931): 119]