Version 31 (neueste) vom 4. November 2023 um 19:44:10 von Erwin Rennwald
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Falter
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Saxifragaceae:] Saxifraga oppositifolia (Gegenblättriger Steinbrech)
  • [Rubiaceae:] Galium sp. (Labkraut)

Hier gibt es kaum Angaben zur Raupennahrung. Kennel (1916: 428) hatte noch formuliert: "Die Raupe ist unbekannt".

Razowski (2001: 68) hatte dann einzig "Galium" angeführt. Erst Schmid (2019: 606-607) liefert neue Erkenntnisse und Fotos der Präimaginalstadien: "Die Raupen leben in den Hochlagen der Alpen polyphag an alpinen Polsterpflanzen, beispielsweise an Gegenblättrigem Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) und auch an Labkraut (Galium sp.). Die Jungraupe fertigt eine feine Seidenröhre zwischen den Blättern ihrer Nährpflanze an, aus der heraus sie dann die Blätter befrisst."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Faunistik

Razowski (2001: 68) schreibt zur Art in Europa: "Gebirge (Alpen, Tatra) und Skandinavien. Auch aus Ungarn und Rumänien existieren angeben." Tatsächlich stammen unsere Fotos alle aus den Alpenländern Schweiz (Graubünden, Bern), Österreich (Niederösterreich, Kärnten) und Deutschland (Bayern) und dort aus Höhenlagen von 1.500 - 2.370 m; mit Ausnahme der Bilder vom Chasseral (Hochlagen des Schweizer Jura) stammen sie aus den Alpen. Schmid (2019: 606) meldet die Art aus den Alpen der Schweiz "von etwa 1500 m bis 3100 m".

Dazu passend ist die Art nach Gaedike et al. (2017) in Deutschland nur aus Bayern bekannt. Dort wurde die Art von Pröse et al. (2003)[2004] mit „G - Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt“ für die Region „Alpenvorland und Alpen“ in die Rote Liste aufgenommen. In Haslberger & Segerer (2016) sind zwei neuere Funde erwähnt:

Linderhof, Scheinbergspitze 1650-1900 m, 8.7.2011 Lichtmannecker

Linderhof, Scheinbergjoch 1770 m, 27.7.2011 Guggemoos

Diese beiden Funde sind etwa 10 km von dem Fund am Sonnenberggrat am 9. Juli 2018 [Forum] entfernt. Alle drei Funde liegen in den Ammergauer Alpen.

Aus Frankreich ist die Art von den Alpen, aber auch von den Pyrenäen bekannt. Aus dem Zentralmassiv (Puy de Dôme) scheint es nur eine sehr alte (ob zuverlässige?) Angabe zu geben. Details zu den Vorkommen in Osteuropa habe ich noch nicht studiert. Die Angabe "Skandinavien" ist auf jeden Fall falsch !

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur

  • Gaedike, R., Nuss, M. Steiner, A. & Trusch, R. (Hrsg.) (2017): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands: (Lepidoptera), 2. überarbeitete Auflage - Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 21: 1-362.
  • Haslberger, A., Segerer, A. (2016): Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns, Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft, Band 106 Supplement.
  • Erstbeschreibung: Guenée, A. (1845): Essai sur une nouvelle classification des Microlépidoptères et catalogue des espèces européennes connues jusqu'à ce jour. — Annales de la Société entomologique de France. Deuxième Série 3: 105-192.
  • Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
  • Pröse, H., Segerer, S. & H. Kolbeck (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Kleinschmetterlinge (Lepidoptera: Microlepidoptera) Bayerns. — S. 234-268. In: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003)[2004]: Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns. — Schriftenreihe Bayerisches Landesamt für Umweltschutz, Heft 166. 384 S., Augsburg. [Hinweis: Im Heft steht als Erscheinungsjahr "2003" - tatsächlich wurde es aber erst am 2. April 2004 der Öffentlichkeit vorgestellt] [PDF auf lfu.bayern.de].
  • Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
  • Schmid, J. (2019): Kleinschmetterlinge der Alpen : Verbreitung : Lebensraum : Biologie. - 800 S.; Bern (Haupt-Verlag).