2. Biologie
2.1. Nahrung der Raupe
Arakelian (2010) fasste zusammen: "Food Sources and Damage: Larval feeding was reported on insect fragments, spider webs, bird feathers, human and animal hairs. Due to its food habits the Plaster bagworm may become a household, storage or museum pest." Die Raupe frisst also pflanzliche und tierische Reste, was auch durch die Innenraumfunde von Bippus (2016) auf La Réunion bestätigt wurde.
3. Weitere Informationen
3.1. Taxonomie
Nach Vella et al. (2022) ist im Barcoding-tree Phereoeca uterella die nächstverwandte Art - sie ist in den USA und südlich davon in Amerika weiter verbreitet und könnte nach den Literaturmeldungen ebenfalls weltweit verschleppt sein. Es ist zu vermuten, dass die Bestimmung der Arten innerhalb der Gattung nicht überall abgesichert ist.
3.2. Faunistik
Die Art wurde aus Sierra Leone beschrieben, mit Paratypen aus Ghana, Nigeria und Gambia. Bippus (2016) fand Raupensäcke in seinem Haus auf La Réunion, aus denen er drei Falter erhielt - er betonte, dass kein einziges Exemplar der Art in der Lichtfalle am Haus zu finden war. Und er sichtete auch die Literatur und Internetquellen zur Art: "In continental Africa this species had been recorded from Ghana, Nigeria, Sierra Leone and The Gambia (Gozmány & Vári, 1973). More recently this species had been recorded from Australia (Robinson & Nielsen, 1993) and California, USA (Arakelian, 2010)."
Arakelian (2010) hatte keine Details zu den Funden in Kalifornien genannt, die Art scheint dort aber bereits fest etabliert zu sein. Auf [nathistoc.bio.uci.edu] finden sich eine ganze Reihe von Falterfotos der Art aus San Clemente, Orange County (California, USA). Auf der Seite der [butterfliesandmoths.org (abgefragt 29. Juni 2023)] gibt es für die USA auch nur diese Nachweise aus dem südlichen Kalifornien.
Von den 29 einem Land zugeordneten Barcodes auf [BOLDsystems (abgefragt 29. Juni 2023)] stammen 28 aus den USA (California und Florida), einer vom Südosten Australiens.
Die Art dürfte in wärmeren Gegenden also mittlerweile weltweit verschleppt sein. Vor diesem Hintergrund verwundern auch die ersten Nachweise aus Europa - konkret von Malta - nicht. Vella et al. (2022) unterzogen rund ein Viertel der von Malta gemeldeten Schmetterlingsarten einem Barcoding, wobei sie - wenig überraschend - auch Erstnachweise für diese Insel erbringen konnten; zu P. praecox: "During this study, we found three specimens of P. praecox. These specimens were collected in Msida on 24 September 2015 and 14 May 2018, and in Attard on 5 May 2018. In all cases, the samples were collected within urban dwellings." Funde dieser wenig auffälligen Art an 2 Orten und in verschiedenen Jahren sprechen sehr dafür, dass die Art hier (längst?) etabliert ist.
3.3. Typenmaterial
Gozmány & Vári (1973: 17): “Sierra Leone, Njala, 30.VIII.1928 (E. Hargreaves), slide 10299 (Gozmány), holotype, BM; Ghana, Kumasie, September-June 1911/12 (J. D. G. Sanders), slide 3338 (Gozmány), paratype, BM; Nigeria, Calabar, 12.VI.191O (Simpson), slide 3337 (Gozmány), paratype, HNHM; Gambia, Bathurst, 1885 (Carter), slide 3331 (Gozmany), paratype, BM.”
(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)
3.4. Literatur
- Arakelian, G. (2010): Plaster bagworm (Phereoeca praecox). — Pest bulletin of Los Angeles County Department of Agricultural Commissioner. Technical Report. DOI: 10.13140/2.1.4263.7122. [PDF auf researchgate.net]
- Bippus, M. (2016): Praeacedes atomosella (Walker, 1863) and Phereoeca praecox Gozmány & Vári, 1973 - two case-bearing moths new to the Fauna of La Réunion (Lepidoptera: Tineidae). — Contributions to Entomology 66 (2): 159-163. [PDF auf contributions-to-entomology.org]
- Erstbeschreibung: Gozmány & Vári (1973): MEESSIINAE Zagulyaev. — Transvaal Museum Memoirs 18: 12-33. [PDF auf journals.co.za]
- Vella, A., Mifsud, C. F., Magro, D. & N. Vella (2022): DNA Barcoding of Lepidoptera Species from the Maltese Islands: New and Additional Records, with an Insight into Endemic Diversity. — Diversity 14 (1090): 1-18. [Zum PDF auf researchgate.net]