1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Geschlecht nicht bestimmt
2.2. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Rosaceae:] Rosa canina (Hunds-Rose, Hecken-Rose)
- [Rosaceae:] Rosa spinosissima ?? [= Rosa pimpinellifolia ??] (Bibernell-Rose ??)
Disqué (1905: 292) konnte aus eigener Anschauung aus der Pfalz berichten: "Bei Grünstadt. R. 6 an Rosa canina sie ist gelbweisslich, manchmal mit rötlichem Anfluge. Kopf blassbraun. Nacken- und Afterschild fast wie die Körperfarbe. Ersteres hat an den Seiten einen schwarzen Punkt."
Und auch aus Großbritannien können Hancock et al. (2015: 126) nur eine einzige Pflanzenart anführen: Rosa canina! Aber sie vermerken: "on the Continent also recorded from burnet rose (Rosa pimpinellifolia) (Hannemann, 1861)." Hannemann war Abschreiber - aber woher kam es zu dieser Meldung? Wieder einmal werden wir bei Schütze (1931: 114) fündig: "Raupe an Rosa canina und Rosa spinosissima (Disqué)." Bleibt nur noch die Frage, wo denn Disqué die Meldung zur Bibernell-Rose publiziert hat - die Antwort: nirgends! Schützes Quelle war hier sicher der "Versuch einer microlepidopterologischen Botanik" von Disqué (1908: 116-117). Im Mittelpunkt standen dort die Pflanzengattungen (fett gedruckt), die zugeordneten Arten stehen in Normalschrift dahinter. Unter "Rosa (Rosaceae) canina, centifolia, spinosissima" werden 25 Kleinschmetterlingsarten gelistet, womit nicht behauptet wird, dass alle 25 Arten an allen drei Rosen-Arten registriert wurden! Hinter "Acalla permutana" steht "(spinosissima)", hinter "Incurvaria pubicornis" "(spinosa)". Bei Rosa centifolia besteht der Verdacht, dass sie einzig durch "Nepticula centifoliella" in die Liste kam. Und hinter den meisten Arten - so auch bei "Steganoptycha pauperana" steht einfach nichts dahinter - die Arten wurden also an mindestens einer der drei Rosen-Arten gefunden. Und im Falle von "Steganoptycha pauperana" wissen wir aus der drei Jahre älteren Arbeit des Autors ja auch an welcher: Rosa canina. Rosa spinosissima und andere Rosa-Arten sind damit als Raupennahrung nicht ausgeschlossen, aber eben bislang noch völlig unbelegt. Vielleicht müsste man da einfach mal suchen ...
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Cochylis pauperana Duponchel, [1843] [Originalkombination]
- Steganoptycha pauperana (Duponchel, [1843])
4.2. Publikationsjahr der Erstbeschreibung
Woodward (1922: 380) [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org] teilt die Publikationsjahre des Bandes mit: 1-112 (mit ?) und pl. 51-56 1842, 113-480 (mit ?) und pl. 57-72 1843, 481-[555] (mit ?) und pl. 73-80 1844, pl. 81-90 1845.
(Autor: Jürgen Rodeland)
4.3. Literatur
- Disqué, H. (1905): Die Tortriciden-Raupen der Pfalz. — Deutsche Entomologische Zeitschrift "Iris" 17: 209-256. [PDF auf zobodat.at]
- Disqué, H. (1908): Versuch einer microlepidopterologischen Botanik. — Deutsche Entomologische Zeitschrift Iris, 21 (1): 34-80, (2): 81-147. [PDF auf zobodat.at]
- Erstbeschreibung: Duponchel, P.-A.-J. (1842-[1845]): Histoire naturelle des lépidoptères ou papillons de France. Supplément aux tomes quatrième et suivants: 1-554, [555], pl. LI-XC. Paris (Méquignon-Marvis).
- Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 2). Tortricidae, Olethreutinae. - 377 S.; Leiden & Boston (Brill).
- [SCHÜTZE (1931): 114]
- Woodward, B. B. (1922): Catalogue of the Books, Manuscripts, Maps and Drawings in the British Museum (Natural History). Vol. VI. Supplement: A–I: i-iv, 1-511, 1-48. London.