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Falter
Raupe
Jüngere Raupenstadien
Befalls-Spuren
Männchen
Männchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Jüngere Raupenstadien

1.4. Befalls-Spuren

2. Diagnose

2.1. Männchen

Anmerkung: das hier bis 16. Februar 2016 gezeigte ♂ wurde nach Phalonidia udana verschoben [Forum].

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Lamiaceae:] Mentha aquatica (Wasser-Minze)
  • [Lamiaceae:] Mentha longifolia [= Mentha sylvestris] (Ross-Minze)
  • [Lamiaceae:] Mentha spicata agg.
  • [Lamiaceae:] Mentha sp. (Minze)
  • [Lamiaceae:] Mentha piperita [= Mentha x piperita] (Pfefferminze) [nach Budashkin (2009: 264]
  • [Lamiaceae:] Lycopus europaeus (Wolfstrapp)

Die Raupe entwickelt sich im Stängel von Minzen (Mentha div. spp.) und Wolfstrapp (Lycopus europaeus).

Raupenfunde in Stängeln von Lysimachia-Arten betreffen Phalonidia udana.

Alte Angaben zu Alisma plantago-aquatica - angefangen bei Gartner (1865) - betreffen die seinerseits noch unbeschriebene Gynnidomorpha alismana. Gartner (1870: 75) ergänzte dann: "Zur Vervollständigung der von mir mitgetheilten Naturgeschichte habe ich nachzutragen, dass ich die Raupe in der Sobieschitzer Waldschlucht, dann in Rakowetz am 6. Juni in Mentha aquatica gefunden habe. Sie lebt in dieser Pflanze anders als an Alisma Plantago. Die erstere Pflanze ist im Herztriebe etwas abgedörrt, was durch den Raupenfrass herbeigeführt wird, das Thier gräbt sich in den Stamm oft 1 1/2 Zoll tief hinein, scheint aber dann wieder die Pflanze zu wechseln. Am 10. August fand die Falterentwicklung statt."

Kennel (1913: 277) sammelte alle richtigen und falschen Angaben zusammem: "Die Raupe ist bräunlichweiß bis grünlichgelb, Kopf und Nackenschild sind schwärzlich bis schwarz, die Analklappe ist bräunlich. Sie lebt vom September bis zum Frühling im Stengel, meist in dessen oberem Teil von Mentha piperacea, aquatica, sylvestris, hirsuta, Alisma plantago, Butomus, Lycopus, Inula, in zweiter Generation im Juni". Die Angaben zu Alisma, Butomus und Inula sind dabei sicher falsch.

Budashkin (2009: 264) meldet: “Гусеница отмечена в середине июня - третьей декаде июля в скрученных листьях мяты перечной (Mentha piperita L.).” [Die Raupe wurde Mitte Juni bis zur dritten Julidekade in den gekräuselten Blättern der Pfefferminze (Mentha piperita L.) beobachtet.]

(Autor: Erwin Rennwald, mit Ergänzung von Jürgen Rodeland)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie und Faunistik

Die bisherige Phalonidia manniana besteht nach Mutanen et al. (2012) aus zwei genetisch getrennten Taxa, Phalonidia manniana und Phalonidia udana Guenée, 1845, die sich geringfügig auch äußerlich (wegen großer Variabilität von P. manniana meist unsicher) und anhand der Genitalien unterscheiden. Erstere lebt als Raupe in Stängeln von Minzen (Mentha) und Wolfstrapp (Lycopus), letztere in Wurzeln von Lysimachia thyrsiflora und L. vulgaris. "Phalonidia udana is widely distributed in the North Palaearctic, whereas it seems to be rare or missing in large parts of Central Europe." Von P. udana ist aus Deutschland bisher nur ein Männchen aus Pinneberg (Schleswig-Holstein) bekannt, während es von P. manniana jeweils mehrere sichere Nachweise aus Süddeutschland und Österreich gibt. In der Arbeit werden gute Farbfotos beider Arten und auch Fotos der Raupe von P. udana gezeigt, selbstverständlich auch diagnostisch hilfreiche Bilder der Genitalien. Beide Arten werden auch textlich neu und umfassend beschrieben. Eine gezielte Suche nach Raupen in Stängeln von Mentha, Lycopus und Lysimachia in Moorbereichen könnte die Verbreitungsbilder der Arten durchaus noch ändern.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur