Version 29 (neueste) vom 17. März 2024 um 11:17:44 von Annette von Scholley-Pfab
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Falter
Geschlecht nicht bestimmt
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Ericaceae:] Calluna vulgaris (Heidekraut)
  • [Fabaceae:] Anthyllis vulneraria (Gewöhnlicher Wundklee)
  • [Fabaceae:] Cytisus scoparius [= Sarothamnus scoparius] (Besenginster)
  • [Fabaceae:] Genista sp. ? (Ginster ?)
  • [Asteraceae:] Artemisia sp. ? (Beifuß ?)

Liest man bei Razowski (2001: 50), findet man: "B[latt](ve[rsponnen]); Artemisia (Asteraceae), Anthyllis, Genista, Sarothamnus (Fabaceae)." Quellen werden nicht genannt.

Hilfreicher ist hier Schütze (1931: 126), der die Art unter "Anthyllis - Wundklee" bespricht und vermerkt: "In röhrenförmigen Gängen an Anthyllis, Artemisia und anderen Kräutern, sicher auch an Sarothamnus (Schmid), in Röhren zwischen Moos unter Sarothamnus (Disqué). In meinem Gebiet, wo Anthyllis nur wenig vorkommt, finde ich die Raupen zahlreich in flachen weitverzweigten weißen Gespinsten unter alten Calluna-Büschen, mit Vorliebe die alten vergilbten unteren Zweiglein entblätternd (Schütze)." Schütze (1930) - zitiert nach Sobczyk et al. (2019: 292) - hatte noch konkreter geschrieben: "Die Rp. lebt bis Juni b. Lömischau zahlreich unter Heidekrautbüschen auf der Erde in großen weißen Gespinsten, dürre Ästchen fressend, aber auch die grünen entlaubend."

Schmid (1886: 44) hatte formuliert: "R. in röhrenartigen Gängen an Anthyllis Vulneraria."

Disqué (1905: 217) hingegen meinte: "R. 6 u. 9 zwischen Moos unter Sportima [sic!] gefunden. Sie ist graubraun mit sehr feinen schwarzen Punkten. Kopf kastanienbraun. Nackenschild etwas dunkler, fast schwarz. Afterschild hellbraun." Mit "Sportima" war hier sicher "Spartium" im Sinne von Cytisus scoparius gemeint, denn Disqué (1901: 162) hatte zuvor mitgeteilt: "R. erhielt ich 6.7.[18]92 von Potsdam. Sie lebte unter Spartium scop. in Röhren zwischen Moos." Disqué hatte die Raupen also nicht selbst gefunden.

Kennel (1910: 165) hatte formuliert: "Die Raupe ist grünlichbraun, mit feinen schwarzen Wärzchen, Kopf dunkelbraun, Nackenschild noch dunkler, mehr schwärzlich. Sie lebt am Boden in röhrenförmigem Gespinstgang an Anthyllis vulneraria, Artemisia und anderen Kräutern, an Genista, wohl auch an Sarrothamnus. Sie wird vom Mai und Juni, aber auch vom September angegeben, also in zwei Generationen."

Sicher ist damit, dass die Raupe am Boden in Gespinströhren lebt und von dort aus am schon verdorrten und auch frischen Blättern frisst. Gut abgesichert ist das Heidekraut, aber auch der Wundklee dürfte stimmen, wahrscheinlich auch der Besenginster. Eine Primärangabe zu Artemisia ist mir noch nicht bekannt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Literatur

  • Erstbeschreibung: [Denis, M. & J. I. Schiffermüller] (1775): Ankündung eines systematischen Werkes von den Schmetterlingen der Wienergegend herausgegeben von einigen Lehrern am k. k. Theresianum. 1-323, pl. I a+b, Frontispiz. Wien (Augustin Bernardi). — Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München: [129].
  • Disqué, H. (1905): Die Tortriciden-Raupen der Pfalz. — Deutsche Entomologische Zeitschrift "Iris" 17: 209-256. [PDF auf zobodat.at]
  • Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
  • Razowski, J. (2001): Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. — 319 S.; Bratislava.
  • Schmid, A. (1886): Die Lepidopteren-Fauna der Regensburger Umgegend mit Kelheim und Wörth. (Fortsetzung.). — Correspondenz-Blatt des naturwissenschaftlichen Vereins in Regensburg 40: (1-4) 19-58, (5-6) 83-98, (7-9) 101-164, (10-12) 165-224.
  • Schütze, K.T. (1930): Nachtrag zu den Schmetterlingen der sächsischen Oberlausitz. — Deutsche Entomologische Zeitschrift, Iris, 44: 1-41, 82. [Sekundärzitat]
  • [SCHÜTZE (1931): 126]
  • Sobczyk, T., Stöckel, D., Graf, F., Jornitz, H. & T. Karisch (2019): Die Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) der Oberlausitz. Teil 6: Kleinschmetterlinge (Microlepidoptera) 2. Teil. Scythropiidae, Yponomeutidae (Gespinstmotten), Argyresthiidae (Knospenmotten), Plutellidae (Schleier- und Halbmotten), Glyphipterigidae (Rundstirnmotten, Wippmotten), Ypsolophidae, Praydidae, Heliodinidae, Bedelliidae, Lyonetiidae (Langhorn-Blattminiermotten), Elachistidae (Ethmiinae, Depressariinae - Flachleibmotten, Elachistinae - Grasminiermotten, Parametriotinae), Scythrididae (Ziermotten), Chimabachidae, Oecophoridae (Faulholzmotten), Stathmopodidae, Coleophoridae (Sackträgermotten), Choreutidae (Spreizflügelfalter), Urodidae, Schreckensteiniidae, Epermeniidae (Zahnflügelfalter), Tortricidae (Wickler). – Beiträge zur Insektenfauna Sachsens Band 22. – Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 24, 496 Seiten, 2 Karten. ISSN 0232-5535.