Version 32 (neueste) vom 24. März 2024 um 14:38:13 von Annette von Scholley-Pfab
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Männchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.2.1. Genitalien
2.2.1.1. Männchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Rosaceae:] Dryas octopetala (Weiße Silberwurz, Alpen-Silberwurz)

Schon Wocke (1877) wies in seiner Erstbeschreibung darauf hin, dass die Falter um Dryas octopetala (Silberwurz) flogen, die bis heute einzige bekannte Raupennahrungspflanze der Art.

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Taxonomie

Auf gracillariidae.net [Artseite auf gracillariidae.net] wird P. alpicola als Synonym zu Parornix scoticella gestellt mit dem Verweis: "A junior subjective synonym of Ornix scoticella Stainton, 1850, synonymized by Kuznetzov & Baryshnikova (2003: 128)." Ich kenne die angeführte Arbeit nicht, wundere mich aber darüber, dass eine ökologisch so klar umrissene Sippe so leicht verschwinden soll. Bisher führen sowohl SwissLepTeam (2010) für die Schweiz als auch Huemer (2013) für Österreich die beiden Sippen weiterhin ohne Kommentar als getrennte Arten an, ebenso die Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 29 August 2013, version 2.6.2]. Zumindest vorläufig gibt es also keinen Zwang, dieser Synonymisierung zu folgen. Mittlerweile gibt es auch Widerspruch: Haslberger & Segerer (2016) schreiben: "Parornix alpicola: Genetisch und ökologisch klar von P. scoticella getrennt, die aktuelle Synonymisierung beider Taxa (de Prins & de Prins 2014) können wir nicht nachvollziehen." Und Lopez-Vaamonde et al. (2021: 11) ergänzen: "Interestingly, DNA barcodes distinguish clearly between species that had previously been synonymized [for instance, Par. alpicola (Wocke)/ Par. scoticella (Stainton); Ph. cerasicolella (Herrich-Schäffer)/ Ph. spinicolella (Zeller); Triberta cistifoliella (Groschke)/ T. helianthemella (Herrich-Schäffer)]. The validity ofall these species is considered confirmed here."

4.4. Faunistik

Wocke (1877) fing die Tiere für seine Erstbeschreibung "am Stelvio in ungefährer Höhe von 7000 bis 7500 Fuss", also wohl unterhalb des Stilfser Jochs auf ca. 2200 m. Mit ihrer Nahrungspflanze ist die Art auf die höheren Lagen der Alpen von Italien, Frankreich, der Schweiz, Österreich und Deutschland beschränkt, die Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 29 August 2013, version 2.6.2] führt die Art zudem von Großbritannien an, wo sie auf die höheren Lagen im Norden beschränkt ist, also dort, wo auch die Silberwurz wächst. Nordeuropa und der Balkan - wo ebenfalls Silberwurz wächst - scheinen von diesem Falter nicht besiedelt zu sein.

Das Vorkommen in Deutschland ist naturgemäß auf die Alpen Bayerns beschränkt. Auf schmetterlinge-d.de finden sich nur Einträge von 1889, 1892 und 1893 von Kartenblatt Neubeuern - die Art war also in Deutschland über sehr lange Jahre verschollen. Haslberger & Hausmann (2021: 55) berichten über den Fund von insgesamt 21 Faltern in 4 von 8 Malaisefallen, die 2018 am Zugspitzplatt aufgestellt waren und kommentieren: "Sehr lokale und seltene Art, bisher nur vom Wendelstein ein gezüchteter Falter aus dem 19. Jahrhundert (Osthelder 151), sowie rezent aus den allgäuer Hochalpen gemeldet (AMIB 2020). Auf dem Zugspitzplatt in Anzahl von verschiedenen Fallenstandorten, vielleicht reflektieren die wenigen bisherigen Meldungen in Wirklichkeit ein Nachweisproblem, da die Futterpflanze Dryas octopetala in den Bayerischen Alpen weit verbreitet und häufig ist."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)