1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Kopula
1.3. Raupe
1.4. Puppe
1.5. Schlupfvorgang
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Genitalien
2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Rosaceae:] Malus domestica [= Pirus malus] (Kultur-Apfel)
- [Rosaceae:] Pyrus communis (Garten-Birne)
- [Rosaceae:] Prunus spinosa (Schlehe)
- [Rosaceae:] Prunus sp.
- [Rosaceae:] Sorbus torminalis (Elsbeere)
- [Rosaceae:] Crataegus sp. (Weißdorn)
- [Rosaceae:] Rosa sp. (Rose)
- [Betulaceae:] Betula pendula (Hänge-Birke)
- [Betulaceae:] Betula sp. (Birke)
- [Fagaceae:] Fagus sylvatica (Rotbuche)
- [Fagaceae:] Quercus sp. (Eiche)
- [Salicaceae:] Salix caprea (Sal-Weide)
- [Malvaceae:] Tilia sp. (Linde)
- [Ulmaceae:] Ulmus sp. (Ulme)
- [Rhamnaceae:] Frangula alnus [= Rhamnus frangula] (Faulbaum)
- [Oleaceae:] Fraxinus sp. (Esche)
- [Oleaceae:] Ligustrum vulgare (Gewöhnlicher Liguster)
- [Caprifoliaceae:] Lonicera xylosteum (Gewöhnliche Heckenkirsche)
- [Caprifoliaceae:] Lonicera periclymenum (Windendes Geißblatt)
- [Myricaceae:] Myrica gale (Gagelstrauch)
- [Ericaceae:] Vaccinium myrtillus (Heidelbeere)
- [Cannabaceae:] Humulus lupulus (Hopfen)
- [Primulaceae:] Lysimachia vulgaris sp. ?? (Gewöhnlicher Gilbweiderich ??)
- [Boraginaceae:] Anchusa officinalis sp. ?? (Gewöhnliche Ochsenzunge ??)
Kaltenbach (1856: 217) besprach die Art unter "Anchusa" und merkte dazu kritisch an: "Tortrix heperana. W. V die meist auf Laubhölzern lebt, soll nach Zellers Angabe auch die Blätter der Anch. officinalis L. zusammenwickeln und verzehren. Sie ist spangrün, mit gelblichen Einschnitten und feinen Härchen auf den kaum sichtbaren, spangrünen Warzen."
Gartner (1865: 126) berichtete: "Die Raupe lebt nach FR. im Juni in zusammengezogenen Blättern der Sahlweide, Birke, Eiche und anderer Bäume; nach HSch. auch auf Anchusa officinalis. Da ich den Falter auf dem Spielberge in der Nähe von Obstgärten traf, so muss die Raupe auch auf Obstbäumen leben; ich fand dieselbe gegen Ende Juni auch in zusammengesponnenen Weidenblättern, in denen sich der Falter in 12 Tagen entwickelte." Zumindest die Angabe zu Anchusa officinalis sollte dabei hinterfragt werden.
Gartner (1870: 71) ergänzte: "Bezüglich der Futterpflanzen habe ich zu berichten, dass ich am 9. Juni 1867 im Schreibwalde an Vaccinium Myrtillus zusammengesponnene Blätter wahrgenommen habe, welche abgenagt und hiedurch vertrocknet waren. Solche Nester waren mehrere vorhanden, doch mit Ausnahme eines einzigen, sämmtlich schon verlassen. Ich glaubte in der gefundenen Raupe eine T. cinnamomea Tr. erlangt zu haben, weil Vaccinium als ihre Futterpflanze angegeben wird, es entwickelte sich jedoch am 8. Juli daraus eine heparana."
Kennel (1910: 159) sammelte zusammen: "Die Raupe ist grün mit dunkler Dorsallinie, der Kopf und das Nackenschild bräunlich oder grünlich, die Wärzchen sind weiß. Sie lebt im Mai bis Juni, in zweiter Generation im Juli in Blattrollen von Rhamnus frangula, Prunus spinosa, Quercus, Sorbus, Betula, Vaccinium myrtillus, Salix caprea, Tilia, Ulmus, Fraxinus, Lysimachia vulgaris, Humulus, Anchusa etc."
Schütze (1931: 51) schreibt zur Raupe: "Polyphag in Blattrollen an Salix caprea, Betula, Fagus, Quercus, Tilia, Ulmus, Pirus malus, Rhamnus frangula, Sorbus torminalis, Fraxinus, Anchusa, Vaccinium myrtillus, Lysimachia. Verwandlung in der Wohnung (Sorhagen)." Eine Quelle für "Lysimachia" wird nicht genannt - ein Fragezeichen erscheint hier angebracht.
Hancock et al. (2015: 125) führen aus Großbritannien Malus, Pyrus, Prunus, Tilia, Salix, Betula, Vaccinium, Lonicera periclymenum und Myrica gale an, mit Kommentar: "hibernating in an early instar and then feeding during May and June, usually in a rolled leaf; on bog-myrtle the spinning resembles that of Choristoneura lafauryana (Ragonot). Occasionally injurious to flowers of fruit trees and also causing superficial damage to the fruit (Adkin, 1924; Balachowsky, 1966)."
Die im Lepiforum gezeigten Raupen/ Puppen wurden an Malus domestica, Pyrus communis, Crataegus sp., Rosa sp., Betula pendula, Lonicera xylosteum und Ligustrum vulgare gefunden. Die Art soll mitunter schädlich an Obstgehölzen sein.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Tortrix heparana Denis & Schiffermüller, 1775 [Originalkombination]
4.2. Literatur
- Erstbeschreibung: [Denis, M. & J. I. Schiffermüller] (1775): Ankündung eines systematischen Werkes von den Schmetterlingen der Wienergegend herausgegeben von einigen Lehrern am k. k. Theresianum. 1-323, pl. I a+b, Frontispiz. Wien (Augustin Bernardi). — Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München: [128].
- Gartner, A. (1865): Die Geometrinen und Mikrolepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 4: 48-270. [PDF auf zobodat.at]
- Gartner, A. (1870): Nachtrag zu den Geometrinen und Microlepidopteren des Brünner Faunen-Gebietes. — Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn, 8: 63-90. [PDF auf zobodat.at]
- Hancock, E.F., Bland, K.P. & J. Razowski (2015): The moths and butterflies of Great Britain and Ireland. Volume 5 (Part 1). Tortricidae, Tortricinae & Chlidanotinae. - 245 S.; Leiden & Boston (Brill).
- Kaltenbach, J.H. (1856): Die deutschen Phytophagen aus der Klasse der Insekten, oder Versuch einer Zusammenstellung der auf Deutschlands Pflanzen beobachteten Bewohner und deren Feinde. — Verhandlungen des naturhistorischen Vereines der preussischen Rheinlande, 13: 165 - 265. [PDF auf zobodat.at]
- Kennel, J. (1908-1921): Die Palaearktischen Tortriciden. Eine monographische Darstellung. — Zoologica, 21 (54): 1-546. [PDF auf zobodat.at]
- [SCHÜTZE (1931): 51]