Version 12 / 15 vom 29. November 2021 um 13:55:41 von Erwin Rennwald
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Falter
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen

Hinweis von Keld Gregersen: Die männlichen Genitalien der Oxypteryx atrella-Gruppe sind nicht unterscheidbar - die Bestimmung läuft über das Falterpräparat [s. Forumsbeitrag von Klaus Schwabe].

2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

Noch unbekannt! Elsner & al. (1999: 30) nennen "Waldsteppen" als Habitat. Die Nachweise in Deutschland und der Schweiz erfolgten eher in offenen, aber von Wald umgebenen Sandflächen.

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Taxonomie

Huemer & Karsholt (2020) nehmen die Neukombination mit Oxypteryx vor, schreiben aber auch, dass noch Fragen offen sind: "Oxypteryx. Eulamprotes Bradley, 1971 with the type species E. atrella is shown to be a synonym of Oxypteryx Rebel, 1911 (Bidzilya et al. 2019), resulting in a number of new nomenclatural changes. We here propose the following new combinations: [...] Oxypteryx plumbella (Heinemann, 1870) comb. nov. [...] Despite this new taxonomic approach, the genus is in strong need of revision. DNA barcodes separate into three clades seemingly supported by some morphological characters. For example, species formerly considered to be in the E. wilkella-group and characterized by the blackish ground colour of the forewings with silvery or whitish markings, form a separate clade. Further, the genus has an extraordinary intraspecific barcode variation with 18 sequenced species belonging to 27 BINs, with at least three yet unidentified species."

4.3. Faunistik

Gaedike & Heinicke (1999) meldeten die Art für Deutschland nur von vor 1900 aus Hessen und erläutern per Anmerkung: "Locus typicus: Wiesbaden, keine neuen Funde aus Deutschland bekannt. (Karsholt in litt.)".

Pröse (2001) und Pröse et al. (2003) melden dann den Erstnachweis für Bayern. Bei Pröse (2001: 57) heißt es dazu: "In einer Bestimmungssendung mit mittelfränkischem Material, die mir vom Nürnberger Kollegen Tannert zur Bearbeitung übergeben wurde, fand sich eine mir unbekannte, sehr kleine, fast einfarbig schwarze weibliche Gelechiide mit glatten Palpen, deren Endglieder auffallend lang waren, wie es für Eulamprotes-spp. typisch ist. Die Genitaluntersuchung des Stückes ergab eine gute Übereinstimmung mit der Abbildung t. 51, f. 82 bei Elsner, Huemer & Tokar (1999), so daß ich an der Determination keine Zweifel hege. Es sei aber auch erwähnt, daß bei den genannten Autoren im Text p. 30 darauf hingewiesen wird, daß es sich um "eine taxonomisch unzureichend geklärte Art" handelt. Tennenlohe bei Erlangen (Mittelfranken), 1♀, 31.viii.99, leg. Vetter, G.U. 99/1874-Pröse."

Baumgarten (2010) berichtet über den Erstnachweis für Niedersachsen: "in der Nemitzer Heide bei Trebel (DAN) zwei Falter am Licht am 15.8.2007. Die Art war bisher aus dem südlichen Skandinavien, dem Baltikum und in Deutschland aus Hessen und Bayern bekannt. Die Falter aus dem nordöstlichen Niedersachsen stellen den Neufund für Norddeutschland dar."

Klaus Schwabe (siehe Belegfoto oben) gelang am 10. September 2021 bei Gabow bei Bad Freienwalde der Erstnachweis für Brandenburg.

Nach Sauter & Whitebread (2005) war die Art mit Fragezeichen in die Schweizer Lepidopterenfauna aufzunehmen. Bei SwissLepTeam (2010: 185) hieß es dazu: ""Ein der Diagnose Heinemanns entsprechendes Falterchen fing ich bei Astano [TI], 20.5.[19]23." (Müller-Rutz 1927: 521). Dieser einzige Hinweis für das Vorkommen in der Schweiz bedarf der Bestätigung. Die Bestätigung für die Schweiz folgte dann 2021, wenn auch nicht im Süden, sondern ganz im Norden des Landes in einem waldumgebenen Kiesgrubengelände bei Schaffhausen, Herblingen (Lichtfang Daniel Kessler, 8. September 2021, gen. det. Hans-Peter Deuring, conf. Peter Buchner und Rudolf Bryner - siehe Bilder oben). [Mit dem neuen Fund ist aber nach wie vor ungeklärt, ob auch die alte Angabe aus dem Tessin stimmte oder nicht.]

Nach Elsner & al. (1999: 30) wurde die Art auch aus Österreich (Burgenland) nachgewiesen. Bei Huemer (2013: 214) heißt es dazu: "Die Art wurde von ELSNER et al. (1999) basierend auf einem Exemplar aus dem Burgenland (Hackelsberg N v. Neusiedler See, leg. Kasy) erstmals für Österreich nachgewiesen.". Weitere Funde für Österreich konnte er nicht aufführen.

Elsner & al. (1999: 30) hatten zur Verbreitung in Mitteleuropa (und darüber hinaus) geschrieben: "Lokale und seltene Art; in Mitteleuropa nur aus Deutschland und zwei slowakischen Fundorten (Zvolen und Spišská Nová Ves) (Reiprich & Okáli, 1989) bekannt. Neuerdings auch in der Tschech. Rep. ((Bzenec) und Österreich (Hackelsberg) festgestellt. - N-Europa: Schweden, Finnland, Estland und Lettland."

Es scheint sich also um eine eher nordeuropäische Art zu handeln, die in Mitteleuropa aber durchaus weit verbreitet ist, die jedoch eben doch nur sehr selten und wegen der Unauffälligkeit der Falter sicher auch öfter übersehen wird, zumal über ihre Lebensraumansprüche noch sehr wenig bekannt ist.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur

  • Baumgarten, D. (2010): Ein weiterer Beitrag zur Aktualisierung und des Kenntnisstandes der Microlepidopteren-Fauna des nordöstlichen Niedersachsen. – Bombus, 3 (91/92): 364-365.
  • Elsner, G., Huemer, P. & Z. Tokár (1999): Die Palpenmotten (Lepidoptera, Gelechiidae) Mitteleuropas. Bestimmung – Verbreitung – Flugstandort – Lebensweise der Raupen: 1-208. Bratislava (František Slamka).
  • Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
  • Erstbeschreibung: Heinemann, H. (1870): Die Schmetterlinge Deutschlands und der Schweiz. Zweite Abtheilung. Kleinschmetterlinge. Band II. Die Motten und Federmotten: 1-825 Braunschweig (C. A. Schwetschke und Sohn).
  • Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
  • Erstbeschreibung: Lienig, F. & P. C. Zeller (1846): Lepidopterologische Fauna von Lievland und Curland. — Isis von Oken 1846 (3-4): 175-200, [Spaltennummer 201 nicht vergeben], 202-302. Leipzig (Brockhaus).
  • Huemer, P. & O. Karsholt (2020): Commented checklist of European Gelechiidae (Lepidoptera). — ZooKeys 921: 65–140. [zur Arbeit und PDF-Download auf zookeys.pensoft.net]
  • Pröse, H. (2001): Neue Ergebnisse zur Faunistik der "Microlepidoptera" in Bayern - Vierter Beitrag (Insecta, Lepidoptera). — Nachrichtenblatt bayerischer Entomologen, 50 (1/2): 51-65. [PDF auf zobodat.at]
  • Pröse, H., Kolbeck, H. & S. Segerer (2003): Addenda et Corrigenda zur Liste der bayerischen "Kleinschmetterlinge" 1999 und zu den bayerischen Angaben in der Deutschlandliste (Entomofauna Germanica) (Insecta: Lepidoptera: Micropterigoidea-Pyraloidea. — Beiträge zur bayerischen Entomofaunistik 5: 33-45. [PDF auf abe-entomofaunistik.org]
  • Sauter, W. & S. Whitebread (2005): Die Schmetterlinge der Schweiz (Lepidoptera). 9. Nachtrag. — Mitteilungen der Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft, Bulletin de la Société Entomologique Suisse, 78 (1/2): 59-115. [Digitalisat auf e-periodica.ch]
  • SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)