1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Raupe
1.3. Puppe
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Geschlecht nicht bestimmt
2.4. Genitalien
2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen
2.5. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Musaceae:] Musa acuminata (Banane)
- [Musaceae:] Strelitzia reginae (Strelitzie)
- [Liliaceae:] Allium sativum (Speise-Zwiebel)
- [Caricaceae:] Carica papaya (Papaya)
- [Orchidaceae:] Cypripedium sp. (Frauenschuh)
- [Solanaceae:] Solanum tuberosum (Kartoffel)
- [Poaceae:] Saccharum officinarum (Zuckerrohr)
Die Raupe scheint recht polyphag zu sein.
Aguiar & Karsholt (2006) berichten von Madeira: "In Madeira O. sacchari is spread all over the banana plantations - mainly Musa acuminata (Musaceae). Others hosts include Allium sativum (Liliaceae), Carica papaya (Caricaceae), Cypripedium sp. (Orchidaceae), Solanum tuberosum (Solanaceae), Strelitzia reginae (Musaceae), and Saccharum officinarum (Gramineae)."
Schmalstieg & Kummer (o.J.) [aufgerufen 4. Dezember 2014] schreiben in Bezug auf Berliner Gärtnereien: Auftreten an Pitchardia afin und Rhaphis humilis, Cycas revoluta und Zamia, 2008/09 an Tulpenzwiebeln; Bedeutung: kein Schaden an Palmen, Zamien und Tulpenzwiebeln wurden vollständig zerstört." Da Tulpenzwiebeln für das eierlegende Weibchen sehr attraktiv sind, wird sogar versucht, Tulpenzwiebeln als Köder in Gewächshäusern zu verwenden.
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Alucita sacchari Bojer, 1856 [Originalkombination]
4.2. Faunistik
Nach Wittenberg (2005: 134) lebt die aus Afrika eingeschleppte Art in der Schweiz in Gewächshäusern. Geiter, Homma & Kinzelbach (2002) führen die Art unter Berufung auf Gebhardt & Kinzelbach [& Schmidt-Fischer] (1996) als in Deutschland etabliertes Neozoon (Kategorie A).
Vom Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz (MLUV) in Brandenburg ist zu erfahren:
"Der Bananentriebbohrer – eine neue Gefahr für Kulturen unter Glas ! Seit 2004 wird mit Zierpflanzenarten subtropischer und tropischer Herkunft wiederholt und an Standorten in ganz Deutschland ein neuer gefährlicher Schädling eingeschleppt. Hier schädigt und vernichtet er Pflanzenbestände unter Glas in Tropenhäusern und Freizeitanlagen mit entsprechender Bepflanzung. Er ist aus Gründen wie unten beschrieben auch eine große Gefahr für unsere herkömmliche Zierpflanzen- und Gemüseproduktion in Gewächshäusern.
Der Schädling Opogona sacchari (Bojer), Ordnung Lepidoptera, Familie Tineidae (Echte Motten) Bananentriebbohrer, Banana moth, Sugarcane moth (§§ 3; 13 und 13 a Pflanzenbeschauverordnung (PBVO). Bei Befall oder Befallsverdacht besteht Meldepflicht § 1a PBVO an den Pflanzenschutzdienst). ..." [ [http://www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.362641.de] ].
Albert et al. (2006) bilden Falter und Raupe ab und geben Hinweise zur Bekämpfung. Nachdem es sich nicht nur um Einzelfunde handelte und die Art seit Jahren gefunden wird, wird sie hier für Deutschland als etabliert geführt.
Aus Österreich gab es zunächst keine Nachweise. Die AGES warnte 2009 vor der Art, kann aber noch keine Funde melden: [http://www.ages.at/uploads/media/Opogona_sacchari_02.PDF]. Zwei Jahre später folgte dann die Meldung [http://www.ages.at/ages/presse/presse-archiv/2011/bananentriebbohrer/] mit dem Hinweis: „Dieser zu den Echten Motten zählende Schädling stammt ursprünglich aus Afrika, wurde mit Zierpflanzen nach Europa und mittlerweile auch nach Österreich eingeschleppt.“ Es ist davon auszugehen, dass hier eine konkrete Fundmeldung vorlag, wenn sie auch nicht genauer genannt wurde. Wir verwenden für Österreich hierfür vorerst das Symbol "Einzelnachweise". Huemer (2013) erläutert: "Die als gefährliches Schadinsekt geltende Art wurde von der Agentur für Ernährungssicherheit AGES im Jahre 2011 in einer Presseaussendung ohne genauere Fundangaben aus Österreich gemeldet. Eine Bodenständigkeit scheint aber im Augenblick nicht gegeben."
(Autoren Jürgen Rodeland und Erwin Rennwald)
JR: Ein musikalischer Kommentar findet sich auf [Youtube] (Lautsprecher aufdrehen!).
4.3. Literatur
- Aguiar, A.M.F. & O. Karsholt (2006): Systematic catalogue of the entomofauna of the Madeira archipelago and Selvagens Islands. — Boletim do Museu Municipal do Funchal (História Natural), Suppl. 9: 5-139. [PDF auf curis.ku.dk] bzw. [PDF auf zmuc.dk]
- Albert, R., Billen, W., Günther, M. & M. Zunker (2006): Strategien zur Bekämpfung von Opogona sacchari (Bananentriebbohrer). - [PDF-Version].
- Erstbeschreibung: Bojer, W. [President] (1856): Report of the Commitee on the “cane borer.” [Rapport du Comité sur le “ borer. ”]: 1-46, pl. I-V. Mauritius (H. Plaideau).
- Geiter, O, Homma, S. & R. Kinzelbach (2002): Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Forschungsbericht 296 89 901/01. UBA-FB 000215: Bestandsaufnahme und Bewertung von Neozoen in Deutschland Untersuchung der Wirkung von Biologie und Genetik ausgewählter Neozoen auf Ökosysteme und Vergleich mit den potenziellen Effekten gentechnisch veränderter Organismen. I-III, 1-74, Anhang 1 1-35, Anhang II 1-31, Anhang III 1-52 [PDF auf umweltbundesamt.de].
- Gebhardt, H., Kinzelbach, R. & S. Schmidt-Fischer (Hrsg.) (1996): Gebietsfremde Tierarten. Auswirkung auf einheimische Arten, Lebensgemeinschaften und Biotope. Situationsanalyse. — 314 S., Landsberg (ecomed verlagsgesellschaft). [Sekundärzitat nach Geiter, Homma & Kinzelbach (2002)]
- Heppner, J. B., Pena, J. E. & H. Glenn (1987): The Banana Moth, Opogona sacchari (Bojer) (Lepidoptera: Tineidae), in Florida. — Entomology Circular 293: o. S. (Fla. Dept. Agric. and Consumer Serv. Division of Plant Industry) [PDF auf doacs.state.fl.us].
- Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
- Schmalstieg, H. & B. Kummer (o.J.) [aufgerufen 4. Dezember 2014]: Aspekte zum Pflanzenschutz im Berliner Erwerbsgartenbau. — [PDF auf stadtentwicklung.berlin.de]
- Wittenberg, R. (ed.) (2005): An inventory of alien species and their threat to biodiversity and economy in Switzerland. CABI Bioscience Switzerland Centre report to the Swiss Agency for Environment, Forests and Landscape. 416 S. [PDF-Dokument]