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Falter
Kopula
Raupe
Ei
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Kopula

1.3. Raupe

1.4. Ei

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen

2.5. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Lebensweise der Raupe

Mey (2018) berichtet über ein dauerhaftes Vorkommen der Art in einer Kakteen-/Sukkulenten-Gärtnerei in Berlin-Lichtenrade, wo die Raupen an verschiedenen Crassulaceen Schäden im Wurzel-Bereich und knapp darüber verursachen. Er erläutert weiter: "Im Freiland leben die Raupen an abgestorbenem Pflanzenmaterial (Pelham-Clinton 1985). In Vergesellschaftung mit B. desertarum frisst sie auch an Wurzeln und Stielen am Erdboden. Das Fraß- oder Schadbild kann dann nicht mehr der einen oder anderen Art zugeordnet werden.

Die Art ist in Deutschland meist nur durch historische Funde belegt (Gaedike et al. 2017), die fast ausschließlich aus geschlossenen Räumen, insbesondere aus Weinkellern stammen. Daher auch der deutsche Name, Wein- oder Weinkellermotte (Bender 1940). Gebäude oder Weinkeller sind in Mitteleuropa sicherlich nur ein Sekundärstandort, während das Vorkommen in Berlin dem natürlichen Habitat der Art viel näher kommen dürfte."

4. Weitere Informationen

4.1. Abweichende Schreibweisen

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Faunistik

Deutschland

Gaedike & Heinicke (1999) lagen ausschließlich ältere Nachweise (1900-1980) aus folgenden deutschen Bundesländern vor: Schleswig-Holstein einschließlich Hamburg, Niedersachsen einschließlich Bremen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Saarland. Bender (1940) fand die Art 1938 in Weinkellern in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg. Dass die Art in Nordrhein-Westfalen noch vorkommt, zeigt obiges Falterfoto von 2009 aus Büren.

W. Mey referierte auf der Entomologentagung der DGaaE vom 21-24. März 2011 in Berlin [Abstract Entomologentagung 21-24. März 2011] zum Thema: „Notes on Blastobasis desertarum (Wollaston, 1858) - a pest species of Microlepidoptera on ornamental plants (Lepidoptera, Blatobasidae)”. Fazit: “Blastobasis desertarum was found in greenhouses in Berlin in 2005 for the first time. The larvae are internal stem and cambium feeders of Aeonium spp. and other species of Crassulaceae. They are feeding on the stems and roots near the soil surface or are tunneling in the roots. The species was observed together with Oinophila v-flavum (Lepidoptera, Tineidae). Both species can reach high abundances and are able to severly damage Aeonium spp. and other ornamental plants in greenhouses. The species was described from Madeira and is regarded an endemic species to the Makaronesian Islands. This is the first record of the species on the European continent. It was certainly introduced incidentially with host plants from the Makaronesian Islands.”

Mey (2018) berichtet, dass die Bestände im Gewächshaus in Berlin-Lichtenrade mittlerweile unter Kontrolle, aber nicht ausgemerzt sind.

Österreich

Huemer & Rabitsch (2002) listen die Art in ihrer Tabelle der Neozoen von Österreich auf. Sie vermerken: "Aus Österreich sind nur alte Funde bekannt: 1895 und 1913 in Linz und Kirchdorf an der Krems" (Oberösterreich). Die Raupen leben demnach "in Weinkellern an Korken, Pilzen (Rhacodium cellare)". Die Art stammt ursprünglich vermutlich aus Südwesteuropa.

Schweiz

Das Vorkommen in der Schweiz ist unsicher: SwissLepTeam (2010) kommentieren: "Favre (1909:232) meldet die Art aus dem Oberwallis (gemäss Anderegg) und von Sion und Sierre. Vorbrodt & Müller-Rutz (1914:536) erwähnen diese Art mit ihrer Lebensweise in Kellern an Weinfässern. Sie sind sich sicher, dass sie in der Schweiz vorkommt. Bis heute liegen jedoch keine Belege vor."

(Autoren: Jürgen Rodeland & Erwin Rennwald)

4.4. Literatur