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Diagnose
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

3. Biologie

Nach der Erstbeschreibung von Fuchs (1879) wurde die Art im Rheingau in verschiedenen Jahren in der ersten Juli-Woche gefunden – die Falter flogen dann in der Abenddämmerung aus den Löchern alter Weinbergsmauern; die Art sollte also recht leicht zu finden sein.

3.1. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Locus typicus

Die Artikel-Überschrift lässt erwarten, dass die Art aus dem „Rheingau“ beschrieben wurde, was nach dem rechtsrheinischen, heute zu Hessen gehörenden Weinbaugebiet nördlich von Wiesbaden (zwischen Walluf und Lorchhausen) klingt. Alleine der Einstieg in den Artikel macht klar, dass das so nicht stimmt, denn dort schreibt Fuchs (1879): „In den Rheinbergen bei Bornich und wohl auch im oberen Rheingau wohnt eine Anzahl guter, zum Theil neuer Tineen, die in dem Folgenden besprochen werden sollen. Die Arten fliegen im Sommer gegen Sonnenuntergang und während der Abenddämmerung etwa zwischen 6 und 8 Uhr, um alte, verfallene Weinbergsmauern, und zwar alle an einem einzigen Orte (es ist ein Fahrweg durch den Rieslingberg), den man daher im Laufe eines Sommers nur allabendlich zu besuchen braucht, um sie nach und nach insgesamt einsammeln zu können.“

Die zu Rheinland-Pfalz gehörende Loreleygemeinde Bornich verrät auf ihrer Internetseite mehr über diesen [Rieslingberg]: „Der Rieslingberg war eine bis in die 70er Jahre betriebene Weinbergslage der Bornicher Winzer. Die Lage befindet sich im Urbachtal, einem Seitental des Rheintals zwischen Roßstein und Loreley. Weinbau wurde hier schon vor dem dreißigjährigen Krieg erwähnt, sowie im Zusammenhang mit den großen Dorfbränden im 16. Jahrhundert und in einem Weinregister im 17. Jahrhundert. Die dort befindlichen Lagen heißen: Hohenlay, Rothenack, Dachskaute, im Weinches Weingarten, Doorn und Schimmel. Nach Aufzeichnung in einer Katasterakte soll hier 1820 die erste Weinbergsumlegung am Mittelrhein durchgeführt worden sein. Man kann daraus schließen, daß seinerzeit schon fast alle Parzellen im unteren Teil von einem durchgehenden Mittelweg erschlossen sind. Die Steine für den Mauer- und den Wegebau sind an der Hohenlay (Lay für Schiefer oder Fels) gebrochen worden.“ Dann aber auch: „Nach der Feld-Flurbereinigung sind 1954 einige Landwirte und Winzer aus dem Dorf ausgesiedelt. Der Weg von Sehnenthal und der Loreley war ihnen jetzt zu weit geworden und dadurch der Weinbau unrentabel. Nach und nach blieben die Weinberge hier liegen und verwilderten. Somit sind die Weine aus der Weinbergslage Rieslingberg von der Weinkarte verschwunden. Für die Großlage Bornich wurde nach der Weinbergsflurbereinigung auf ‚Reste‘ der Lagename ‚Rothenack‘ übernommen und gilt jetzt für alle Weinbergslagen in Bornich. Das ist das einzige, was übrig blieb vom Bornicher Rieslingsberg.“

Gaedike (2015) bildet ein von A. Fuchs bei Bornich gesammeltes, ansonsten leider unetikettiertes Weibchen ab, das zur Typenserie gehören könnte (oder müsste).

4.3. Faunistik

Gaedike & Heinicke (1999) kennen die Art für Deutschland nur aus Rheinland-Pfalz (siehe locus typicus) – wo sie noch immer aktuell vorkommt, also nach 1980 nachgewiesen wurde. Biesenbaum (1998) berichtet über den Nachweis bei Klotten im Moseltal. Gaedike et al. (2017) kannten keine Nachweise nach 2000 aus Deutschland. Wie der oben gezeigte Belegfalter von Schloßböckelheim (leg. Daniel Bartsch am 6. Juli 2019) zeigt, kommt die Art im Nahetal aber noch aktuell vor.

Gaedike (2015) führt die Art ansonsten noch aus Frankreich und von der Iberischen Halbinsel (Spanien und Portugal) an. Die Art wurde demnach von ihrem nordöstlichsten Vorkommensrand erstmals für die Wissenschaft beschrieben.

(Autoren: Erwin Rennwald und Jürgen Rodeland)

4.4. Literatur