1. Falter
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
3. Biologie
3.1. Habitat
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
Vermutlich ehrte Hübner mit der Namensgebung raddaella und mit dem deutschen Namen „Raddasche Schabe“ einen der Kontribuenten (= Material Beisteuernden) seiner Buchreihe „Sammlung europäischer Schmetterlinge“: „Herr Jacob Albert Radda, fürstl. Liechensteinischer Hof- und Wirthschafts-Rath, in Wien [...]“ (Hübner [1805-1823]: Der Ziefer 4. Heer, p. [iii]).
(Autor: Jürgen Rodeland)
4.2. Abweichende Schreibweisen
- Nemophora raddella auct. [so auch bei Karsholt & Razowski 1996]
- Tinea raddella [so in Hübner (1796: 54)]
4.3. Andere Kombinationen
- Phalaena raddaella Hübner, 1793 [Originalkombination]
4.4. Synonyme
- Tinea latreillella Fabricius, 1798
4.5. Faunistik
Das Österreich-Fähnchen fehlte im Lepiforum versehentlich bis zum 21. Dezember 2018 [Hinweis Jürgen Quack im Forum]. Kasy (1974) meldet den Erstnachweis für Niederösterreich: "Die hauptsächlich aus Südosteuropa und dem östlichen Mittelmeergebiet bekanntgewordene Art wird im „Prodromus der Lepidopterenfauna von Niederösterreich" nur für das südliche Wiener Becken und den Alpenostrand angegeben. Sie kommt aber auch im Bereich der unteren Marchauen vor. Sie wurde dort schon vor ca. 20 Jahren an einer Stelle außerhalb des Marchschutzdammes östlich von Baumgarten gefunden; in letzter Zeit konnte sie in den Marchauen selbst auf der durch den seinerzeitigen Erdgasausbruch entstandenen großen offenen Fläche südöstlich Zwerndorf festgestellt werden. Die Falter flogen und saßen dort Mitte Juli vergesellschaftet mit Nemophora pfeifferella (Hübner) an den Köpfen von Kardendisteln (Dipsacus), in die die Weibchen beider Arten offenbar ihre Eier legen." Huemer (2013) führt die Art für Österreich außer für Wien und Niederösterreich auch für die Steiermark an.
Für die Schweiz hingegen liegt nur eine (wirklich zweifelsfreie?) Literaturangabe ausgerechnet aus dem Mittelland vor (SwissLepTeam (2010)).
(Autor: Erwin Rennwald)
4.6. Literatur
- Erstbeschreibung: Hübner, J. (1793): Sammlung auserlesener Vögel und Schmetterlinge, mit ihren Namen herausgegeben auf hundert nach der Natur ausgemalten Kupfern: 1-16, pl. 1-100. Augsburg. — Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg: [7], [pl. 23].
- Hübner, J. (1796): Der Sammlung europäischer Schmetterlinge achte Horde. Die Schaben; nach der Natur geordnet, beschrieben und vorgestellt: [1-12], 13-70, [71-78]. Augsburg (von dem Verfaßer).
- Hübner, J. [1805-1823]: Der Ziefer 4. Heer. Insectorum Ordo IV.: Titelseite, [i]-[iv], [i]-[iv], 1-194 [Titelseite fehlt im [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]; Kollation nach Hemming (1937)].
- Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. – 304 S. (Studiohefte 12); Innsbruck (Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H.).
- Kasy, F. (1974): Lepidopterologisch-faunistisch bemerkenswerte Neufunde aus Niederösterreich, VII. - Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Entomologen, 24 (3): 115-119. [PDF auf zobodat.at]
- Kozlov, M. V. (2003): Annotated checklist of the European species of Nemophora (Adelidae). — Nota lepidopterologica 26 (3/4): 115-126 [PDF auf www.soceurlep.eu]; [Digitalisat auf www.archive.org].
- SwissLepTeam (2010): Die Schmetterlinge (Lepidoptera) der Schweiz: Eine kommentierte, systematisch-faunistische Liste. — Fauna Helvetica 25. Neuchâtel (CSCF & SEG).