Version 47 / 48 vom 17. April 2024 um 21:37:57 von Erwin Rennwald
< 46 47 48 > Neueste Version anzeigen Alle Versionen
VorkommenLinks (1)Fundmeldungen
Länder:+15Kontinente:EUAS
Falter
Eiablage
Raupe
Puppe
Männchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Eiablage

1.3. Raupe

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Dipsacaceae:] Succisella inflexa (Eingebogener Moorabbiß)
  • [Dipsacaceae:] Dipsacus sp. (Karde)
  • [Dipsacaceae:] Succisa pratensis (Teufels-Abbiss)

Die Art ist auf Dipsacaceae angewiesen, die zur Eiablagezeit der Weibchen blühen müssen oder ganz kurz vor der Blüte stehen.

Bryner (2020: 160-161) beschreibt eigene Beobachtungen in einem Feuchtwiesen-Komplex aus Polen: "Dieser Artbeschreibung liegen Tiere einer Population aus Polen zu Grunde. Dort fliegt die Art auf einer locker mit Weidenbüschen (Salix aurita und S. rosmarinifolia) bestandenen Feuchtwiese im Biebrza-Nationalpark nördlich von Goniądz. Zur Flugzeit der Falter stehen die Pflanzen von Succisella inflexa in Vollblüte. Die im Biotop ebenfalls vorhandene, jedoch deutlich seltenere S. pratensis blüht später, mindestens drei Wochen nach der Hauptflugzeit von N. pfeifferella (Jarostaw Buszko, persönliche Mitteilung). [...] Im beschriebenen Lebensraum fliegt N. pfeifferella in der zweiten Julihälfte. Die Raupen verlassen die Blüten der Wirtspflanze noch vor Ende August. Die Überwinterung erfolgt im Raupenstadium. [...] Eiablage in die Blüten von S. inflexa und S. pratensis. Nahrung der Raupe: grüne Basisblätter und vorwiegend welke oder bereits zerfallende Blätter der Eiablagepflanze, daneben auch Detritus. Aus Blüten von S. inflexa und S. pratensis, welche am 9. August gepflückt worden sind, erschienen zwischen dem 20. und 25. August über 50 Jungraupen (Jarosław Buszko, persönliche Mitteilung). Zuerst bestehen die Gehäuse aus Pflanzenfasern, Genagsel und Kot. Später sind die Säcke aus dürren Pflanzenfragmenten aufgebaut, die etwas wirr quer gelegt sind. Die Zucht erfolgt an eingetopfter Pflanze von S. pratensis. [...]". So wie es scheint überwintert wenigstens ein Teil der Raupen dieses Lebensraums zweimal.

Eiablagen an Dipsacus sp. scheinen keine Ausnahme zu sein. Die Pflanze wird anscheinend deutlich häufiger genutzt als Succisa pratensis.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

  • Adela chrysochraon Razowski, 1978 [unnötiger Ersatzname, siehe unten: Nomenklatur]
  • Nemotois huebneri Koçak, 1980 [unnötiger Ersatzname, siehe unten: Nomenklatur]

4.3. Faunistik

Aus Deutschland gibt es nur Angaben von vor 1900 aus dem bayerischen Schichtstufenland (Gaedike & Heinicke 1999, Pröse et al. 2003). Die Art gilt daher für Bayern - und damit Deutschland - als "0 - ausgestorben oder verschollen".

Nach SwissLepTeam (2010) bisher: "Fälschlicherweise als Schweizer Art aufgeführt".

4.4. Nomenklatur

Hübner [1813] rief im 8. Band seiner „Sammlung europäischer Schmetterlinge“ eine primäre Homonymie hervor, indem er den Namen Tinea pfeifferella für zwei verschiedene Arten vergab. Dies bewog zwei Autoren im 20. Jahrhundert, neue Ersatznamen für die Adeliden-Art aufzustellen (siehe Abschnitt „Synonyme“). Nielsen (1985) wies jedoch nach, dass diese Ersatznamen unnötig sind und verwies sie damit in die Synonymie: Bereits Hübner [1825] hatte einen Ersatznamen für die Heliozeliden-Art publiziert (siehe dazu auch Opinion 1479 der ICZN; Anmerkung zur Nomenklatur und Literaturangabe dazu auf der Seite von Antispila metallella).

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)