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Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Weitere Informationen

3.1. Andere Kombinationen

3.2. Faunistik

Hübner [1796-1834] macht in seiner Erstbeschreibung leider keine Angaben zum Fundort. N. mollella scheint nirgends in Europa regelmäßig gefunden zu werden.

Gaedike & Heinicke (1999) vermerken in ihrem "Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands": "Bisher nicht aus D nachgewiesen, die Meldungen sind Verwechslungen mit N. minimella f. lenellus Zeller, 1853. (Gerstberger)." Hausenblas (2006: 6) nahm konkret Stellung zu den alten Angaben aus Baden-Württemberg: "Die Angaben für diese Langhornmotte aus dem württembergischen Landesteil durch Steudel & Hofmann (1882) sowie Wörz (1958, Nr. 1257) können nicht bestätigt werden. Zu der ersten Meldung, wonach Steudel Tiere auf der Schlotwiese bei Zuffenhausen (Stuttgart) festgestellt hat, sind keine überprüfbaren Belege vorhanden. Wörz (l.c.) gibt später in seiner Fauna an, sowohl N. mollella als auch Nemophora minimella ([Denis & Schiffermüller], 1775) am 5.7.1925 (laut Etikett 7.7.1925) bei Eriskirch am Bodensee gefangen zu haben. Dazu sind im Sammlungsmaterial insgesamt nur zwei Individuen, eines lediglich in Form eines Vorderflügels, mit diesen Daten verfügbar, die zweifellos zu N. minimella gehören (SMNS GP-Nr. 1084)."

Eine ältere Meldung aus der Schweiz beruht auf der gleichen Verwechslung. Bryner (2020: 202) schreibt dazu: "N. mollella wird von Müller-Rutz (1932: 264) irrtümlicherweise auch für die Schweiz gemeldet. Es handelt sich dabei um Verwechslung mit N. minimella (Sauter & Whitebread 2005: 76)."

Huemer & Tarmann (1993: 11) strichen die Art für Österreich.

Dass die Art in Italien vorkommt, wurde schon in der Fauna Europaea bezweifelt.

Die Art wurde von Leraut (1980) ohne Kommentar in seine "Liste systématique et synonymique des Lépidoptères de France, Belgique et Corse" aufgenommen und wird seither in allen Quellen für Frankreich genannt. Auf der Artseite der [oreina.org/artemisiae (abgefragt 11. Oktober 2021)] findet sich nur ein einzelner Eintrag zum Département Cher mit Finder Maurice Sand und Fundjahr zwischen 1852 und 1879. Ob es dazu einen überprüfbaren und vielleicht sogar kritisch überprüften Beleg gibt, bleibt unklar. Die Möglichkeit einer Fehlbestimmung scheint hier durchaus gegeben zu sein. Die Art wird hier daher für Frankreich mit Fragezeichen geführt.

Damit verbleiben nur noch Angaben aus Rumänien, Ungarn und Russland. Zu Ungarn hatte schon Treitschke (1833: 137) vermerkt: "Mollella erscheint in Ungarn, im Juny. Sie ist noch selten." Ob die Angaben Ungarn in den heutigen Grenzen betreffen, bleibt offen. Laut Bryner (2020: 201) sind die Angaben aus Ungarn und den Balkanstaaten zweifelhaft.

Rákosy et al. (2003) führen die Art in ihrem Verzeichnis der Schmetterlinge Rumäniens nur für dessen Südostecke an, also aus der Dobrudscha (Dobrogea) und zwar mit aktuellem Vorkommen (zwischen 1981-2001).

Aus Russland ist bei Anikin et al. (2017: 67) in der "Fauna Lepidopterologica Volgo-Uralensis" im Vergleich mit dem alten Werk von Eversmann (1844) zu erfahren: "We have no fresh material at our disposal. Was pointed by E. "in provincia Casanensi" (p. 592)."

Sinev (2019: 23) meldet die Art aus den russischen Regionen 4 (Ленинградская, Новгородская и Псковская области), 10 und 11 (Wolgagebiete) und von der Krim.

Bryner (2020: 201) fasst zusammen: "Die Verbreitung von N. mollella ist nur ungenügend bekannt. Gemäss Küppers (1980: 379) gibt es gesicherte Vorkommen in Südrussland, Kasan, Anatolien und Israel. [...]". Er selbst zeigt einen Falter ohne Herkunftsetikett und einen aus "Tultscha" [= Tulcea, Dobrogea, Rumänien] aus der coll. Staudinger. Aus Europa bleibt wohl nur die Dobrudscha in Rumänien als wirklich gesicherter und auch aktuell besetzter Vorkommensbereich.

(Autor: Erwin Rennwald, mit Ergänzung zu Russland von Jürgen Rodeland)

3.3. Literatur

3.4. Informationen auf anderen Websites (externe Links)