Version 45 / 46 vom 1. Juli 2024 um 15:01:37 von Annette von Scholley-Pfab
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Falter
Ausgewachsene Raupe
Jüngere Raupenstadien
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Weibchen
Palpendetail
Genitalien
Raupensack
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Ausgewachsene Raupe

1.3. Jüngere Raupenstadien

1.4. Fraßspuren und Befallsbild

1.5. Puppe

2. Diagnose

2.1. Falter

Nemophora cupriacella ist parthenogenetisch, weshalb Männchen fehlen.

Wichtigste Merkmale (zusammengestellt von Rudolf Bryner):

  • Palpenbehaarung lang, borstig abstehend, gelb.
  • Fühlerbasis durch blau bis violett glänzende Schuppen verdickt.
  • Rücken intensiv grünlich-metallisch glänzend.
  • Innere Vorderflügelhälfte deutlich heller, ebenfalls intensiv hell golden glänzend.

Rostgelbe Kopffärbung; weit abstehende, gelbe Behaarung der Palpen; mit stahlblauen Schuppen verdickte Fühlerbasis und weißes Fühlerende; Thorax und wurzelwärtige Flügel grünlich und kupfrig glänzender, eingezogener Apex der Flügel. Text [Oliver Rist]

2.1.1. Weibchen

2.2. Palpendetail

(Foto und Text: Rudolf Bryner) [Forum]

2.3. Genitalien

Vergleich der Sternite bei Nemophora cupriacella und Nemophora violellus ♀ ♀:

Text & Bild: [Rudolf Bryner]

2.4. Raupensack

  • N. metallica: grosser Raupensack, relativ wirr vor allem mit Pflanzenmaterial querbelegt.
  • N. cupriacella (links: Raupensack aus Knautia): lang ovaler bis birnenförmiger Erdsack, in der Mitte undeutlich eingeschnürt.
  • N. cupriacella (rechts: Raupensack aus Succisa): birnenförmiger Erdsack von körniger Struktur, in der Mitte deutlicher eingeschnürt.
  • N. minimella: kleiner Raupensack, "biskuitförmig" mit "faseriger Oberfläche" (Schütze, 1931).

Bild und Text: Rudolf Bryner [Forum]

2.5. Erstbeschreibung

Kozlov (2003: 121) sieht in dieser Abbildung ein Männchen von Nemophora violellus (siehe auch unten, Nomenklatur).

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanzen

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Caprifoliaceae:] Knautia dipsacifolia (Wald-Witwenblume)
  • [Caprifoliaceae:] Knautia arvensis (Acker-Witwenblume)
  • [Caprifoliaceae:] Scabiosa columbaria (Taubenskabiose)
  • [Caprifoliaceae:] Succisa pratensis (Teufelsabbiss)

3.4. Lebensweise

Dies ist eine Art, welche sich parthenogenetisch fortpflanzen und demzufolge (fast) nur in der weiblichen Ausgabe existieren soll. Es sei aber darauf hingewiesen, dass auch bei parthenogenetischen Lepidoptera ausnahmsweise Männchen auftreten können.

An Succisa pratensis kann die Art gemeinsam mit N. minimella vorkommen. Die Jugendsäcke von N. cupriacella und N. minimella unterscheiden sich anfänglich kaum. Die Unterschiede treten erst allmählich zu Tage. An Knautia kann die Art gemeinsam mit N. metallica vorkommen. Die Räupchen von N. metallica fanden sich ausschliesslich in Blüten von Knautia, N. cupriacella mehrheitlich in Scabiosa und etwas weniger zahlreich in Knautia. Sie erschienen etwa zwei Wochen früher als die Räupchen von N. metallica und unterschieden sich von allem Anfang an durch ihren Sackbau. In der Zucht wurden diese Raupen an eingetopften Pflanzen von Knautia arvensis gehalten.

Die ersten Gehäuse bauen sich die Räupchen aus den Blüten oder Samenkörbchen der jeweiligen Nahrungspflanze. Ab jetzt leben sie am Boden. Mit allerlei Pflanzenteilen aus der Bodenstreu werden die Gehäuse rasch ausgebaut. Dabei entstehen oft kunstvolle Kreationen. Schon wenige Tage nach dem Verlassen der Blüten verschwinden die bizarren Kostüme und machen schlichten, flachen Gehäusen mit Vorder- und Hinterausgang Platz.

Mit birnenförmigen, sehr flachen Erdsäcken gehen die Raupen schliesslich in Winterruhe, indem sie sich unter der Bodenstreue ein wenig in die oberste Erdschicht eingraben. Im Frühling sind die Raupen nochmals aktiv und fressen fleissig die spriessenden Blätter der Nahrungspflanze. Dabei werden die Gehäuse auf eine Länge von 9-11 mm vergrössert.

Verpuppung: Höchstens das breitere Ende des Gehäuses guckt aus der Bodenstreu oder der Erdschicht hervor, meistens ist der Raupensack mit der Puppe völlig verborgen. Vor dem Schlüpfen arbeitet sich die Puppe zu zwei Dritteln aus dem Gehäuse heraus. Der Schlupf der Falter erfolgt morgens früh bei Sonnenaufgang bis spätestens 2 Stunden danach.

(Bericht: Rudolf Bryner)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Nomenklatur

In “The Bulletin of Zoological Nomenclature (BZN) Volume 61, Part 1, 31 March 2004” [Opinion BZN 61-1 2004] wurde die Konservierung der Artnamen von N. violella und N. cupriacella durch Festlegung eines Neotypus für N. cupriacellus beschlossen:

“OPINION 2067 (Case 3188) : Nemotois violellus Herrich-Schaeffer in Stainton, 1851 (currently Nemophora violella; Insecta, Lepidoptera): specific name conserved by the designation of a neotype for Tinea cupriacella Hübner, 1819 (currently Nemophora cupriacella). Abstract. The Commission has ruled that the names Nemotois violellus Herrich-Schaeffer in Stainton, 1851 and Tinea cupriacella Hübner, 1819 are conserved by designating a neotype for T. cupriacella.”

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur

4.4. Informationen auf anderen Websites (externe Links)