Version 53 / 54 vom 25. Oktober 2021 um 13:03:38 von Jürgen Rodeland
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Falter
Männchen
Weibchen
Flügelgeäder
Männchen
Weibchen
Habitat
Lebensweise
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

Kleinere Art; Spannweite 13-16 mm; Fühler weiß; Flügel gerundet. Flugzeit ab Ende April. Arttypisch ist die weisse Gesichtsbehaarung der Falter; aber auch Nematopogon swammerdamella hat eine weiße Stirn.

Geschlechtsdimorphismus: Vorderflügel beim ♂ graubraun, beim ♀ gelbbraun; Gitterzeichnung nur schwach.

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Flügelgeäder

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen

Merkmal Aedoeagus: Versica mit vielen feinen Cornuti

2.4.2. Weibchen

3. Biologie

3.1. Habitat

Nematopogon pilella ist eine lokal vorkommende Art. Der Falter fliegt auf Magerwiesen im Bereich von Buschwerk oder von Waldrändern, aber auch auf steilen Bergwiesen auf 1300 bis 1550 Metern Höhe.

3.2. Lebensweise

Die Eiablage vollzieht sich offenbar stets nach demselben Muster. Das Weibchen sitzt Kopf abwärts an einem geeigneten Pflanzenstengel (Falterbild 3) und legt in ziemlich regelmässigem Abstand alle 3-4 Millimeter ein Ei. Das Einbohren dauert mindestens 1 Minute pro Ei.

Von blossem Auge ist an den Ablagestellen keinerlei Verletzung der Pflanze zu erkennen. Unter dem Binokular wird aber eine schlitzförmige, 0,1-0,2 mm lange Öffnung sichtbar (Bild 1-2, Aufnahmen vom 6. Mai 2014).

1-6: Schweiz, Bern, Vauffelin, 780 m, 5. Mai 2014, Weibchen, Tagfang, Eiablage unter Zuchtbedingungen (leg., cult., det. & Fotos: Rudolf Bryner) [Forum]

Erfahrungsbericht: Rudolf Bryner

4. Weitere Informationen

4.1. Abweichende Schreibweisen

  • Nematopogon pilellus [nach Artikel 32.1. des International Code for Zoological Nomenclature korrekte Schreibweise mit Übereinstimmung des grammatikalischen Geschlechts von Gattungs-Substantiv und Art-Adjektiv oder -Partizip (Gender Agreement des ICZN)]

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Etymologie (Namenserklärung)

Synonym N. caliginella: Weil der Falter im Vergleich zu den anderen Arten der Gattung ziemlich dunkel oder düster wirkt, wurde er nach dieser Eigenschaft benannt; Varenne & Nel (2018) formulieren: "« caliginella » de « caligin », obscurité en latin pour rappeler la coloration très sombre de l’habitus."

4.5. Taxonomie

Varenne & Nel (2018) beschrieben aus Südfrankreich eine neue Art, die sie "Nematopogon caliginella" nannten. Ihre Beschreibung beruhte auf lediglich 2 Männchen vom gleichen Fundort und Fangtag in den französischen Alpen (Hautes-Alpes, Champcella, 920 m) - das Weibchen und die Biologie sind also gänzlich unbekannt. Äußerlich fanden sie keine verwertbaren Unterschiede gegenüber Nematopogon robertella - es sei denn, der etwas andere Aderverlauf wäre statistisch absicherbar. Es ging also - wieder einmal - nur um kleine Genitalunterschiede: Die neue Art sollte nur einen "Kamm" an der Valve haben, also weniger als die meisten Arten der Gattung. Einzige vergleichbare Art wäre dann Nematopogon pilella mit allerdings rund 30 [statt nur ca. 20] Kammzähnen, auch sonst deutlich anderer Valve und auch anderem äußeren Erscheinungsbild. Vor diesem Hintergrund war es von vorneherein ein unnötiges Risiko, hier eine "Art" zu beschreiben bevor es ein Barcoding-Ergebnis vorlag. Dieses legten dann Bryner & Huemer (2019) vor. Und sie kamen zu einem wenig überraschenden Ergebnis: Die 12 von ihnen untersuchten Taxa der Gattung Nematopogon unterschieden sich beim Barcoding alle deutlich - mit Ausnahme des untersuchten Typusexemplars von N. caliginella, das sich als völlig identisch mit N. pilella erwies. Sie erläuterten: "Eine Barcode-Gap Analyse zeigt innerhalb der Gattung mittlere Distanzen zum jeweils nächsten Nachbarn von 4.98% bei einem Maximum von 8.52% und einem Minimum von 0% Letzteres betrifft allerdings das umstrittene Artenpaar N. pilella und N. caliginella Varenne & Nel, 2018 und deutet auf eine Konspezifität beider Taxa (Bryner in Vorbereitung)." Bryner (2020: 345) nahm dann auch die formale Synonymisierung vor: "Bei dem von Varenne & Nel (2018: 3) beschriebenen Taxon Nematopogon caliginella (Typenfundort: Frankreich, Hautes-Alpes, Champcella) handelt es sich gemäß DNA-Untersuchung um N. pilella (DNA Barcode TLMF Lep 25310 und 27003) (Bryner & Huemer 2019: 95). Phänotypisch entspricht das Taxon den zeichnungslosen Faltern von N. pilella, beispielsweise der f. flavicomella (Müller-Rutz, 1927). Die von Varenne & Nel (2018: 3) beschriebenen genitalmorphologischen Merkmale liegen zudem innerhalb der Variationsbreite von N. pilella. Nematopogon caliginella Varenne & Nel, 2018 ist somit als Synonym von N. pilella einzustufen." Es gab hier also keinerlei Grund, eine neue Art zu beschreiben.

4.6. Typenmaterial

Synonym N. caliginella: Varenne & Nel (2018) teilen mit: "HOLOTYPE mâle : France, Hautes-Alpes, Champcella, 920 m, 16 mai 2017, Th. Varenne leg., prép. gen. TV n° 6205, Coll. Th. Varenne à Nice.

PARATYPE: 1 mâle, idem, prép. gen. TV n° 6211, Coll. Th. Varenne à Nice."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.7. Literatur

4.8. Informationen auf anderen Websites (externe Links)