2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Genitalien
2.3.1. Weibchen
2.4. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Raupennahrungspflanzen
Aus den von hier mitgenommenen Pilzen wurden neben Nemapogon gliriella auch zahlreiche Metalampra cinnamomea sowie ein Falter von Triaxomera parasitella gezogen.
3.3. Nahrung der Raupe
- [Stereaceae:] Stereum hirsutum (Runzeliger Schichtpilz, Striegeliger Schichtpilz)
- [Stereaceae:] Stereum rugosum (Rötender Runzel-Schichtpilz)
Die Art scheint als Raupe eine gewisse Bindung an Schichtpilze der Gattung Stereum (Familie Stereaceae, Ordnung Russulales, Klasse Agaricomycetes) auf Totholz zu haben. Schon Bettag (1995: 91) erläuterte: "Am 10. 6.1992 schlüpfte dem Verfasser aus einem trockenen Erlenästchen, das mit dem Pilz Stereum hirsutum besetzt war, das erste Exemplar dieser Art aus dem Untersuchungsgebiet. Der Lebensraum der Art ist ein Erlenbruchwald in der Vorderpfalz. Von dort konnte der Verfasser in den folgenden Jahren aus eingetragenem verpilztem Holz diese Art in größerer Zahl züchten. Durch die neu gewonnenen Erkenntnisse über die Anforderungen, die die Art an ihren Lebensraum stellt, konnte sie vom Verfasser auch an einer zweiten pfälzischen Fundstelle in den Rheinauen bei Hördt nachgewiesen werden. Dabei stellte sich heraus, daß sie auch an Ahornholz lebt, das dort offensichtlich von der gleichen Pilzart befallen ist (det. Zehfuss 1995)."
Dobrzański et al. (2016) können zahlreiche eigene Raupenfunde an den beiden auch schon von Gaedike (2015: 56) genannten Pilzarten nennen und die Larvalhabitate mit Fotos anschaulich machen.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Andere Kombinationen
- Tinea gliriella Heyden, 1865 [Originalkombination]
4.2. Synonyme
- Anemapogon cachetiellus Zagulajev, 1963
- Longiductus ibericus Zagulajev, 1968
4.3. Faunistik
Huemer (2013: 207) referiert: „Die Art wurde bisher aus dem Bundesgebiet nur in einem Männchen aus Oberösterreich (Rettenbachtal bei Windischgarsten, 800 m, 15.7.2003, leg. Wimmer) bekannt (Wimmer, 2004a).“
4.4. Literatur
- Bettag, E. (1995): Zur Biologie und Verbreitung seltener Tineidae und der Eule Hypenodes turfosalis Wocke, 1850 in Rheinhessen-Pfalz und an der Nahe (Lep., Tineidae et Noctuidae). — Melanargia, 7 (4); 89-96. [PDF (ganzes Heft) auf ag-rh-w-lepidopterologen.de]
- Dobrzański, X., Dawidowicz, Ł., Wagner, G. K. & T. Jaworski (2016): The first records of Nemapogon gliriella (Heyden, 1865) (Lepidoptera, Tineidae) in Poland: a fungivorous species reared from sporocarps of Stereum hirsutum (Willd.) Pers. and S. rugosum Pers. (Fungi: Basidiomycota). — Polskie pismo entomologiczne 85 (4): 419-428 [PDF auf degruyter.com].
- Gaedike, R. (2015): Tineidae I (Dryadaulinae, Hapsiferinae, Euplocaminae, Scardiinae, Nemapogoninae and Meessiinae). — In: Nuss, M., Karsholt, O. & P. Huemer [edit.]: Microlepidoptera of Europe 7: 1-308; Leiden & Boston (Brill).
- Erstbeschreibung: Heyden, C. (1865): Fragmente aus meinen entomologischen Tagebüchern. — Entomologische Zeitung 26: 100-105. Stettin.
- Huemer, P. (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. — Studiohefte 12: 1-304.
- Wimmer, J. (2004): Lepidopterologische Notizen aus Oberösterreich – 7 (Insecta: Lepidoptera). — Beiträge zur Naturkunde Oberösterreichs 13: 453-459 [PDF auf zobodat.at].