Version 36 / 42 vom 6. April 2022 um 13:23:58 von Tina Schulz
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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Männchen
Weibchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Genitalien

2.3.1. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Xylariaceae:] Hypoxylon fuscum (Rotbraune Kohlenbeere)
  • [Xylariaceae:] Hypoxylon cohaerens (Zusammengedrängte Kohlenbeere)
  • [Diatrypaceae:] Diatrype disciformis (Buchen-Eckenscheibchen)
  • [Polyporaceae:] Fomes fomentarius ??? (Echter Zunderschwamm ???)

Schütze (1899: 163-164) lieferte (unter dem Synonym Tinea arcella) schon früh sehr genaue Beobachtungen zur Raupe, die hier vollständig wiedergegeben werden sollen: "Sichere Beobachtungen über ihre Lebensweise bringt zuerst Herr Major Hering in Jahrgang 1891 pag. 160 dieser Zeitschrift. Ich will diesen Angaben, gestützt auf eigene Beobachtungen, Einiges ergänzend hinzufügen. Die raupe ist 6-7 mm lang, dünn, gelblichweiß, schwach glänzend, der Kopf hellbraun, Nacken- und Afterschild von Farbe des Körpers, ersteres am Hinterrande schwach lichtbraun, glänzend; die Wärzchen verhältnismäßig groß, farblos, glänzend, einzelne Haare tragend; die Brustfüße außen fein bräunlich. Man findet sie im Mai und Juni in Erlengebüschen. Sie lebt in den abgestorbenen schwachen Stämmchen und verräth ihre Anwesenheit durch überwölbte, oft fleckartig erweiterte Gänge auf der Rinde. Die Raupe selbst wohn im Holze in einem feinen Gange, welcher desto länger wird, je mehr die Bewohnerin an Größe zunimmt. Von dem Holze selbst nährt sie sich jedoch nicht; Raupen, denen ich weiter nichts gab, als morsches Holz, gingen nach und nach zu Grunde. Ihre Nahrung besteht fast ausschließlich aus einem Pilze, Hypoxylon fuscum, welchen man als braune Häufchen zahlreich auf den dürren Stämmchen findet; nur ausnahmsweise nagt sie auch etwas an der Rinde. Ist ein Pilz verzehrt, dann wölbt sie einen Gang zum nächsten. Weil aber zum Wölben die Excremente nicht ausreichend sind, geht sie in ihren Gang im Holze, beißt, diese auf solche Weise verlängernd, kleine Theilchen ab und benutzt sie als Material zum Ueberdachen ihres Weideganges. Unter einer scharfen Lupe sieht man ganz deutlich, dass die Excremente nur aus dem Pilze bestehen, niemals aus Holzteilchen: So ist also die Raupe von T. arcella eine Pilzfresserin, wie viele ihrer Verwandten."

Gaedike (2015: 61) listet noch drei weitere Pilzarten auf, zu denen er Etiketten-Daten auf Belegtieren bzw. Literaturangaben fand: Hypoxylon cohaerens, Fomes fomentarius und Diatrype disciformis. Diatrype gehört - wie Hypoxylon zur Ordnung der Xylariales (Klasse Sordariomycetes) und passt auch sonst in das Bild der Lebensweise der Raupe, wie sie Schütze so vorbildlich skizziert hatte. Der in eine andere Klasse (Agaricomycetes) gehörende Zunderschwamm hingegen will da gar nicht ins Bild der Lebensweise der Raupe passen - so vermute ich sehr, dass es einfach der auffälligste Pilz an einem Totholz war, und die kleineren, viel weniger auffallenden (und schwerer zu bestimmenden) Xylariales am gleichen Holz einfach keine Beachtung durch den Entomologen fanden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Abweichende Schreibweisen

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Faunistik

Gaedike (2021: 630) meldet den Erstnachweis der Art für Montenegro.

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)