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Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Apocynaceae:] Periploca laevigata (Glatte Baumschlinge)

J. Klimesch züchtete die oben gezeigten Falter aus Blattgallen an Periploca laevigata (Kanarische Inseln, Teneriffa, Guїmar), einem auf den Kanarischen Inseln weit verbreiteten windenden Strauch aus der Familie der Apocynaceae (Hundsgiftgewächse).

Klimesch (1972) beschreibt die bis dahin unbekannten Präimaginalstadien sehr genau. Dabei stellte er fest, dass die von der Art erzeugten Gallen an Periploca laevigata schon von Lindinger (1926) bemerkt wurden, damals aber noch keinem Erzeuger zugeordnet werden konnten. So blieb dieser Hinweis zunächst unbeachtet - fand also z.B. auch keinen Eingang in die Arbeiten von Hering (1927, 1957). Lindinger (1926:149) hatte bei der Besprechung von Periploca laevigata formuliert: "Anm. : In den fleischigen Blättern bemerkt man öfters eine beiderseits sichtbare, etwa linsengroße u. -förmige Galle, durch die Eiablage eines Insekts verursacht, manchmal findet man auch einen davon ausgehenden geschlängelten Fraßgang; besonders um Santa Cruz u. im Valle Tabares !! Es ist mir nicht möglich gewesen, Näheres festzustellen."

Einige von Klimesch (1972) herausgearbeitete biologische Details: "Die Eiablage erfolgt stets auf der Blattunterseite am Mittelnerv. Meist werden mehrere Eier auf einem Blatt abgelegt. Die Eischalen sind auch noch später als rundliche, matt glänzende Häutchen wahrzunehmen. Das Eiräupchen verläßt auf der dem Schwammparenchym zugekehrten Seite das Ei und dringt unmittelbar unter demselben in das Blattgewebe ein. [...] Der Fraß der Raupe erstreckt sich auf die an die Mittelader grenzenden Gewebsteile und erfaßt auch Teile des Mittelnervs selbst. Dabei wird aber keine Blattmine, wie sie bei den Nepticuliden meist vorkommt, erzeugt, die Raupe ruft hier vielmehr eine ober- und unterseitig deutlich sichtbare Schwellung des Blattgewebes hervor, eine Galle (Fig. 11 und 12) von ovaler, seltener mehr rundlicher Form von ca. 2,5 X 3 mm Ausdehnung (gemessen auf der Blattoberseite)." Und weiter: "Die Gallen wurden hauptsächlich an den etwas älteren Blättern in den Monaten September bis März gefunden und waren lokal manchmal häufig. Voll entwickelt weisen sie auf der Blattoberseite eine hellgelbliche Tönung auf, noch deutlicher sind sie auf der Unterseite des Blattes verfärbt. Hier können im Scheitelpunkt der Galle die Eireste, umgeben von einem bräunlichen Ring, wahrgenommen werden. Von ihren Bewohnern verlassene Gallen, wie sie an alten Blättern leicht zu finden sind, weisen einen kurzen, beiderseitigen, meist fast gerade verlaufenden Minengang mit wolkig geballter Kotablage an der Austrittstelle aus der Galle und mit einem bogenförmigen Schlitz im Endteil der Mine in der Epidermis der Blattoberseite auf. Es ist die Stelle, an der die Raupe das Blatt zur Verpuppung verließ."

Hesse (1972) übernahm die Aufgabe, die von J. Klimesch gesammelten eigenartigen Gebilde, die als Galle zu bewerten sind, auch unter anatomischen und karyologischen Aspekten zu beschreiben. In seiner Zusammenfassung heißt es: "Die Larve von Dechtiria nigrifasciata (Lepidoptera) verursacht an den Blattrippen von Periploca laevigata (Asclepiadaceae) vorerst eine einige Millimeter große Galle und erst später eine kurze Mine. [...] Die sehr unregelmäßig gestaltete Larvenkammer wird von kleinzelligem Kallus umgeben, der in Larvenkammernähe Nährzellencharakter aufweist. An bestimmten Stellen, besonders in der Zone des Übergangs zum unvergallten Blatt, sind auch großlumige, an die Larvenkammer grenzende Kalluszellen ausgebildet. Dieser Kallus, das Gallengewebe im eigentlichen Sinn, wird von so gut wie unbeeinflußten Geweben umhüllt: das Mesophyll ist quantitativ gefördert, das Leitbündel deformiert (falls es nicht von der Larve vernichtet wurde), die Palisaden dagegen in ihrer Entwicklung retardiert."

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Taxonomie

Nieukerken et al. (2016) überführen Muhabbetana von einer Untergattung von Ectoedemia in eine eigenständige Gattung.

4.3. Faunistik

Locus typicus ist Santa Cruz de Tenerife (Kanarische Inseln). Klimesch (1972) konnte die Art zunächst auf La Gomera (Hermigua) finden, später auch an verschiedenen Stellen auf Teneriffa (bei Güimar, Puerto de la Cruz und San Juan de la Rambla) bestätigen. Die Nahrungspflanze der Raupe ist in den tieferen Lagen der Kanarischen Inseln weit verbreitet, ist als Rarität aber auch im Südosten Spaniens und in Nordafrika zu finden (wo der Falter bisher nirgends nachgewiesen wurde).

4.4. Typenmaterial

Die beiden Falter der Typenserie wurden von Walsingham am 14. Februar 1907 bei Santa Cruz de Tenerife (Kanarische Inseln) gefangen. Nach Klimesch (1972) werden sie im BMNH aufbewahrt.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.5. Literatur

4.6. Informationen auf anderen Websites (externe Links)