Version 33 / 34 vom 25. Dezember 2023 um 15:33:49 von Erwin Rennwald
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Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Weibchen
Erstbeschreibung
Erneute Beschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

2.5. Erneute Beschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Cyperaceae:] Carex riparia (Ufer-Segge)
  • [Cyperaceae:] Carex rostrata (Schnabel-Segge)
  • [Cyperaceae:] Carex acutiformis ? (Ufer-Segge ?)

Tabell (2008: 137) vermerkt im englischen Abstract: "carex acutiformis has been the only known host plant for Monochroma arundietella, so far (Kaitila, 1996). I, however, found larvae on Carex rostrata in late June 2006 in Ta Hartola. M. arundinetella larvae were later found from Sa Joutsa and Kangasniemi, as well. All larvae have been found from late June to Mid-July. [...] M. arundinetella prefers aquatic C. rostrata shoots, water depth being typically 15-30 cm (Fig. 1). Larvae can be found based on light brown streaks typical for Elachista alpinella on the underside of the outermost leaves of C. rostrata (Fig. 2). The streaks are generally clearly visible, but sometimes these can be confused with natural leaf damage. Underwater the streak broadens into a long lucid mine, which may run through the whole leaf until it reaches the base of the plant. Sometimes there are several larvae of different sizes in one leaf. Larvae are whitish, and thus quite hard to notice. Fullgrown larvae clears the frash from a certain stretch of the mine, and pupates into a nearly invisible whitish cocoon."

Boyd (1857: 139-140) hatte schon in seiner Erstbeschreibung "Carex riparia" mit Fragezeichen als Nahrungspflanze versehen. Seine Beschreibung der Minen passt zu den Beobachtungen von Tabell, insbesondere auch die Nutzung überschwemmter Standorte - was in der Tat besser zu C. riparia als zu C. acutiformis passen würde. Stainton ([1857]: 91-92) hatte das nur wiederholt. Stainton (1867: 221-222) wird dann aber konkreter: "Auffinden der Raupe. Wenn man zu Ende März oder im April in einer von dieser Art bewohnten Gegend die Blätter von Carex riparia besichtigt, so wird man auf manchen lange weissliche oder hellbraunliche Züge bemerken. Reisst man ein solches Blatt von einander und findet eine gestreckte, weissliche Raupe mit schwärzlichem Kopfe, so ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross, dass sie der Gelechia arundinetella angehört. [...] Lebensweise. Die Raupe minirt in den Blättern von Carex riparia, sehr selten in denen von Carex paludosa. Ihre Gänge sind lang und schmal und zeigen sich auf der Oberfläche als unregelmässige weissliche oder hell gelbbraune Streifen. Gewöhnlich minirt sie das Blatt aufwärts oder abwärts in grader Linie, geht dann plötzlich eine kurze Strecke unter einem rechten Winkel seitwärts, worauf sie ihren Weg wieder in der früheren Richtung fortsetzt. Sie kann ihr Blatt verlassen und sich in ein anderes eingraben. Nachdem sie einen grossen Theil des Parenchyms in dem von ihr bewohnten Blatte verzehrt hat, spinnt sie sich im Innern der Mine ein weissliches Cocon, in welchem sie zur Puppe wird. Ihre Erscheinungszeit ist von Ende März bis Ende April, vielleicht selbst bis zur Mitte Mai ; aber je später in der Jahreszeit, desto schwieriger ist sie zu finden, weil die Blätter verwelken, so dass sich die minirten Stellen darin nicht mehr erkennen lassen. Auf der anderen Seite bietet die Zucht der jungen Raupen, die um so länger zu nähren sind, je jünger man sie sammelt, eine erhebliche Schwierigkeit, indem sie leicht krank werden." - Vielleicht sollte man einfach die besiedelten Pflanzen im März kartieren und dann ein paar Wochen später einsammeln.

Schütze (1931: 19) kannte die Raupe nicht selbst, konnte also nur auf die alten Notizen zurückgreifen: "In Carex riparia, sehr selten Carex paludosa [Carex acutiformis] und Phragmites. Ihre Gänge sind lang und schmal und zeigen sich als unregelmäßige weiße oder hell-gelbbraune Streifen. Gewöhnlich miniert sie das Blatt aufwärts oder abwärts in gerader Linie, geht dann plötzlich eine kurze Strecke unter einem rechten Winkel seitwärts, worauf sie ihren Weg wieder in früherer Richtung fortsetzt. Wechselt die Blätter. Verwandlung in der Mine in weißlichem Kokon (Stainton)." - Phragmites ist dabei sicher falsch - die Angabe rührt sicher daher, dass Stainton (1857: 91) mitteilte, dass Zeller seinen einzigen Falter "amongst Arundo Phragmites and Scirpus lacustris" gefunden hatte.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

  • Gelechia arundinetella Boyd, 1857 [Originalkombination]

4.2. Faunistik

Gaedike & Heinicke (1999) melden die Art aus Deutschland nur von Bayern und Sachsen. Wegner & al. (2008) teilen den Erstnachweis für Niedersachsen mit: Ein Falter am 31. Juli 2002 bei Wietzendorf.

De Groote (2020) meldet den Erstnachweis für Belgien.

4.3. Autorschaft und Publikationsdatum der Erstbeschreibung

Sattler (2009) weist nach, dass die Art zuerst von Boyd publiziert wurde. Die erneute Publikation durch Stainton datiert er auf den 19. Dezember 1857.

Der Text von Boyd in The Entomologist's Weekly Intelligencer erschien in der Nummer 44, deren Titelblatt auf den 1. August 1857 datiert ist.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.4. Literatur

  • Erstbeschreibung: Boyd, T. (1857): A new British Gelechia. — The Entomologist's Weeky Intelligencer 2 (44): 139-140.
  • Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
  • De Groote (2020): Lichte boegsprietmot Monochroa arundinetella (Lepidoptera: Gelechiidae) nieuw voor de Belgische fauna. — Phegea 48 (3): 62-64. [PDF auf phegea.org]
  • [SCHÜTZE (1931): 19]
  • Lectotypus-Festlegung: Sattler, K. (2009): The authorship and date of publication of Monochroa arundinetella (Lepidoptera: Gelechiidae). — Entomologist’s Gazette 60: 89-90.
  • Stainton, H. T. [1857]: Lepidoptera. New British Species in 1857. — The Entomologist's Annual for MDCCCLVIII: 85-98 + frontispiece. London (John van Voorst).
  • Stainton, H. T. (1867): The natural history of the Tineina 10: I-XI, 1-304, Gelechia pl. IX-XVI. London (John van Voorst) – Paris (Deyrolle) – Berlin (E. S. Mittler und Sohn). — Digitalisat auf archive.org: [220-227], [pl. XIV fig. 2].
  • Tabell, J. (2008): Havaintoja Monochroa arundinetellan (Stainton, 1858) ja Scrobipalpula diffluellan (Frey, 1870) (Gelechiidae) elintavoista. Observations on larvae of Monochroa arundinetella (Stainton, 1858) and Scrobipalpula diffluella (Frey, 1870) (Gelechiidae). — Baptria, 33 (4): 136-138. [PDF (ganzes Heft) auf perhostutkijainseura.fi]
  • Wegner, H., Kayser, C. & H.-J. van Loh (2007): Die Palpenmotten Nordwest-Deutschlands – eine Dokumentation der Beobachtungen in den Jahren 1981 – 2006 (Lepidoptera: Gelechiidae). — Faunistisch-Ökologische Mitteilungen 8: 417-438. [PDF auf zobodat.at]

4.5. Informationen auf anderen Websites (externe Links)