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2. Biologie

2.1. Nahrung der Raupe

  • [Salicaceae:] Populus sp. (Pappel)

Dai et al. (2024) nennen die Art in ihrem Titel eine "agricultural pest". Und in ihrer Einführung ist dann zu lesen: "In China, Micromelalopha sieversi Staudinger, 1892 (Lepidoptera: Notodontidae) is an important pest of Poplar trees (Populus spp., family Salicaceae). Commonly, M. sieversi occurs in 3–4 generations in northeast China, but in 5–7 generations in central and southern China." Die Autoren listen dann regionale Studien zur Lebensweise und zur Schädlichkeit der Art auf. Die meisten Angaben nennen einfach "Populus; wenn genauere Angaben gemacht werden, dann wegen im Labor verwendeten Pflanzen. Salix wird mitunter auch genannt, ob es dazu eine konkrete Freiland-Beobachtung gibt, ist aber sehr fraglich.

(Autor: Erwin Rennwald)

3. Weitere Informationen

3.1. Etymologie (Namenserklärung)

Staudinger (1892: 370) erklärt zu seiner Namenswahl: "Ich benenne diese von allen anderen Pygaera sehr verschiedene Art nach dem um die Herausgabe dieser Mémoires so hochverdienten, liebenswürdigen Hrn. Dr. G. Sievers."

3.2. Andere Kombinationen

3.3. Taxonomie

Staudinger (1892: 370) stellte seine neue Art in die Gattung Pygaera. Später wurde sie als Synonym zu der 2 Jahre früher beschriebenen Micromelalopha troglodyta (Graeser,l890) gestellt. Schintlmeister & Tshistjakov (1984) hoben diese Synonymie wieder auf und begründeten: "Micromelalopha sieversi (Staudinger, 1892) spec. rev. [...] unterscheidet sich von troglodyta und flavomaculata durch einen robusten Habitus; besonders der Körper ist sehr kompakt gebaut. Der Flügelschnitt ist bei sieversi in der Regel gestreckter als bei den anderen beiden Arten. Auf den Vorderflügeln ist der schwarze Zellfleck oft deutlich und auffallend markiert." Und dann folgt natürlich der Hinweis auf die Genitalunterschiede.

Bei der Mitogenomanalyse von Dai et al. (2024) rückte die Art zwischen Arten der Gattung Gattung Clostera und Dudusa.

3.4. Faunistik

Die Art wurde aus dem Südosten des asiatischen Teils von Russland, genauer aus dem südöstlichen Amurgebiet (Primorye) beschrieben. Schintlmeister & Tshistjakov (1984: 93) führten weitere Exemplare aus dem Südosten Russlands, aus Nordkorea und mehreren Provinzen im Osten Chinas an, z.B. auch Peking. Schintlmeister (1989) kannte weitere Nachweise aus Nordkorea, aber keinen aus Südkorea. Wu & Fang (2003: 223) listeten zahlreiche weitere Funde aus China, westwärts bis in die Provinz Gansu; bei der Gesamtverbreitung nennen sie dann - ohne nähere Angaben - auch "Japan".

Nach Dai et al. (2024) gilt die Art in großen Bereichen Chinas als Schädling in Pappel-Plantagen. Trotzdem scheint die Art bisher nicht großräumig verschleppt worden zu sein. Japaridze & Seropian (2025) berichten jetzt über die noch lokale Etablierung der Art in Georgien. Schäden wurden dort noch nicht beobachtet: "Specimens collected in 2023 and 2025 confirm the establishment of a stable population of this species, at least in the capital of Georgia. So far, no substantial harm to local Populus spp. has been documented. It is the first record of the genus Micromelalopha in the Caucasus." Ihre untersuchten Tiere stammen von "Georgia • 2♂; Dighomi Massive, Tbilisi; 21 Jun. 2023; leg: A. Seropian; JLGT • 1♂; Sanzona, Tbilisi; 2 August 2025; leg. L-G. Japaridze; JLGT.". Darüber, wie und wann die Art nach Georgien kam, spekulieren sie nicht. Da es keine alten Funde außerhalb Ostasiens gibt, dürfte die Einschleppung hir relativ neu sein.

3.5. Typenmaterial

Staudinger (1892: 370) schrieb: "Von dieser sehr interessanten kleinen Art erhielt ich von Dörries nur ein Pärchen aus dem südöstlichen Amurgebiet, wahrscheinlich am Uss. oder am Suif. gefunden." Schintlmeister & Tshistjakov (1984: 93) trennten die beiden Syntypen in Lectotypus und Paralectotypus auf: "Lectotypus ♂, hier festgelegt mit folgenden Etiketten: "Amur or. DÖRR."(IES), "orign."; Paralectotypus ♀ mit gleichen Daten wie Lectotypus. Beide Exemplare in coll. Zoologisches Museum der Humboldt-Universität Berlin (coll. Staudinger)."

(Autor: Erwin Rennwald)

3.6. Literatur