1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Aberration
1.3. Balz
1.4. Kopula
1.5. Raupe
1.6. Fraßspuren und Befallsbild
1.7. Puppe
1.8. Ei
2. Diagnose
2.1. Falter
Die Oberseite von Melitaea diamina ist stets intensiv schwarzbraun übergossen, der Saumstreifen auf der Hinterflügel-Unterseite immer deutlich dunkler als die angrenzenden Saummonde. An diese Saummonde schließt sich basalwärts eine Reihe brauner Halbmonde an, die breit schwarz eingefasst und schwarz gekernt sind. Zuweilen kann diese schwarze Zeichnung fast die ganzen Halbmonde überdecken. Die Palpen sind an ihrer Unterseite meist schwarz behaart. An ihrer Oberseite kommen verschiedene Farbschattierungen vor: Schwarz, braun und, speziell an wärmeren, tief gelegenen Fundorten, auch rotbraun. M. diamina ist eine der leichter zu bestimmenden Scheckenfalterarten.
2.1.1. Männchen
2.1.2. Weibchen
2.2. Ähnliche Arten
- Melitaea varia Meyer-Dür, 1851
- M. parthenoides Keferstein, 1851
- M. aurelia Nickerl, 1850
- M. britomartis Assmann, 1847
- M. asteria Freyer, 1828
- M. athalia (Rottemburg, 1775)
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
Der Baldrian-Scheckenfalter fliegt überwiegend auf feuchten Wiesen und Niedermooren der Ebene und mittleren Gebirgslagen. Daneben gibt es aber auch Populationen in trockenen Wiesen und Wäldern. In den Südalpen steigt er bis auf ca. 2200 m.
3.2. Lebensweise
Der Falter fliegt fast überall in nur einer Generation, je nach lokalem Klima von Ende Mai bis Mitte August. An der Verbreitungssüdgrenze, so in tieferen Lagen der Südalpen, in der Poebene und stellenweise auf der Balkanhalbinsel, tritt er in 2. Gen. von Ende April bis Juni und erneut im August/September auf.
Die Raupe lebt an verschiedenen Baldrianarten (Valeriana spp.). Ob lokal auch andere Pflanzen angenommen werden, ist noch nicht sicher bekannt. Die Raupe überwintert nach der 3. Häutung in einem gemeinschaftlichen Gespinst und vereinzelt sich im Frühjahr.
(Autor: Jürgen Hensle)
3.3. Raupennahrungspflanzen
3.4. Prädatoren
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
dictynna: „Beiname der Artemis.“
4.2. Andere Kombinationen
- Papilio diamina Lang, 1789 [Originalkombination]
- Mellicta diamina (Lang, 1789)
4.3. Synonyme
- Papilio dictynna Esper, 1778
- Melitaea vernetensis Rondou, 1902
- Melitaea aduaticana Cabeau, 1903
- Melitaea seminigra Muschamp, 1905
- Melitaea progressiva Ksenzhopol'sky, 1911
- Melitaea subtusocellata Reverdin, 1914
- Melitaea moffartsi Lambillion, 1919
- Melitaea semidetrita Hartig, 1924
- Melitaea perrhoio Reverdin, 1927
- Melitaea codinai de Sagarra, 1932
- Melitaea luciferina Agenjo, 1934
- Melitaea subnavarina Pionneau, 1937
- Melitaea ligata Caruel, 1944
4.4. Verbreitung
M. diamina kommt vom Kantabrischen Gebirge über die Pyrenäen, Zentral- und Ostfrankreich, Mittel und Osteuropa durch Südsibirien bis Japan vor.
Die Art fehlt in den mediterranen Bereichen Südeuropas und in weiten Bereichen West- und Nordeuropas. Verbreitungsinseln finden sich jedoch in der östlichen Bretagne, im Süden Norwegens, Schwedens und Finnlands.
4.5. Literatur
- Ebert, G. & E. Rennwald (1993): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Bd. 1. - korrigierter Nachdruck der 1. Auflage, Stuttgart (Verlag Eugen Ulmer), S. 508-513.
- Erstbeschreibung: Lang, H. G. (1789): Verzeichniss seiner Schmetterlinge, in den Gegenden um Augsburg gesammelt, und nach dem Wiener systematischen Verzeichniss eingetheilt, mit den Linneischen, auch deutschen und französischen Namen, und Anführung derjenigen Werke, worinn sie mit Farben abgebildet sind. Zweyte, verbesserte und stark vermehrte Auflage. — I-XXVIII, 1-226. Augsburg (Eberhard Kletts sel. Wittwe und Franck).
- Schweizerischer Bund Für Naturschutz [Hrsg.] (1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. Arten – Gefährdung – Schutz. — XI + 516 S. (hier 220-221), Egg/ZH (Fotorotar AG).