Version 31 / 34 vom 19. Dezember 2022 um 19:44:01 von Erwin Rennwald
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Falter
Männchen
Männchen
Abbildung als Tortrix ustulana
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen

2.3. Abbildung als Tortrix ustulana

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Rosaceae:] Rubus fruticosus agg. (Brombeere)
  • [Rosaceae:] Rubus idaeus (Himbeere)
  • [Rosaceae:] Rubus crataegifolius (Koreanische Himbeere)
  • [Rosaceae:] Rubus sachalinensis (Sachalin-Himbeere)
  • [Solanaceae:] Lycium chinense ??? (Chinesischer Bocksdorn ???)

Die Raupe scheint nicht oft gefunden worden zu sein, die Angaben sind also dürftig.

Schütze (1931: 108) schreibt zur Raupe: "In verworrenen Gipfelblättern von Rubus (Disqué), zwischen Herzblättern von Rubus fruticosus und Rubus idaeus (Reutti). Süddeutschland."

Disqué (1905: 239) hatte komkret formuliert: "R. 5 lebt ähnlich wie uddmanniana in den knäuelförmig versponnenen Brombeertrieben und ist weisslich mit schwarzen Wärzchen. Kopf, Nacken- und Afterschild schwarz. Vor letzterem am Ende des letzten Ringes ein grösserer schwarzer Punkt."

Veraghtert & de Prins (2011: 82) tragen zu ihrem Erstnachweis der Art für Belgien auch die Literaturangaben zur Biologie zusammen: "Over de ecologie van deze soort is weinig geweten. In Razowski (loc. cit. [2003]) worden een korte beschrijving van de rups gegeven. De waardplanten van deze soort treffen we vooral aan in de familie van de Rosaceae, met name diverse braamsoorten: Gewone braam (Rubus fruticosus), R. crataegifolius en R. sachalinensis. Daarnaast wordt ook de in Europa niet-inheemse Chinese boksdoom (Lycium chinense (Solanaceae)) als waardplant genoemd (Kuznetzov 2001, Liu & Li 2002). Wellicht is de soort in Vlaanderen aan bramen gebonden."

Die asiatischen Himbeer-Arten sind sicher plausibel, die Angabe zu Lycium chinense dürfte aber wahrscheinlich falsch sein.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Nomenklatur

Koçak (1980: 11-12) ist der Meinung, dass Tortrix ustulana Hübner [1813] uninominal und somit nomenklatorisch nicht verfügbar sei, und stellt sein nomen novum Epinotia huebneriana deshalb als Ersatzname für Tortrix ustulana [Charpentier], 1818 auf – ein Homonym zu Tortrix ustulana Haworth, [1811]. Zur vermeintlichen Nicht-Verfügbarkeit der von Hübner auf seinen Tafeln aufgestellten Namen – sehr viele Originalbeschreibungen Hübners bestehen nur aus den beschrifteten Tafelabbildungen, ohne dass er jemals einen Text dazu publizierte – ist anzumerken, dass Hemming (1937: 223-302) als höchst kompetente Kapazität in Nomenklaturfragen sich wohl kaum die Mühe gemacht hätte, die Publikationsdaten aller Tafelabbildungen aus Hübners Sammlung europäischer Schmetterlinge zu ermitteln, wenn diese nomenklatorisch nicht verfügbar wären. Mit Lateinkenntnissen ist klar erkennbar, dass Hübner jede Tafel oben mit dem Plural des lateinischen Gattungsnamens beschriftete, in vorliegenden Fall „Tortrices“.

Wie dem auch sei – die Aufstellung des nomen novum durch Koçak (1980) ist trotzdem notwendig, denn Tortrix ustulana Hübner [1813] ist ebenso homonym zu Tortrix ustulana Haworth, [1811] wie das von [Charpentier] (1818) aufgelistete, gleichnamige Taxon. Es bleibt noch zu begründen, warum der von Haworth [1811] aufgestellte Name älter ist als der von Hübner [1813]. Hemming (1937: 289) gibt für letzteren das Publikations-Zeitfenster von 1811 bis zum 20. Juni 1813 an. Nach dem ICZN ist das spätestmögliche Datum anzusetzen.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.4. Literatur