Version 22 (neueste) vom 13. Januar 2024 um 23:29:27 von Erwin Rennwald
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Falter
Puppe
Männchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Rosaceae:] Rosa pendulina (Gebirgs-Rose, Alpen-Rose, Alpen-Heckenrose)
  • [Rosaceae:] Rosa majalis ? (Zimt-Rose, Mai-Rose ?)
  • [Rosaceae:] Rosa acicularis ? (Nadel-Rose ?)
  • [Rosaceae:] Rosa sp. (Rose)
  • [Grossulariaceae:] Ribes spicatum ??? (Ährige Johannisbeere ???)
  • [Grossulariaceae:] Ribes nigrum ??? (Schwarze Johannisbeere ???)

Richter (2011) berichtet vom einzigen bekannten Vorkommensgebiet in der Slowakei von Exuvien-Funden (siehe unser Foto oben), schlüpfenden Faltern und auch Eiablage-Beobachtungen an Rosa pendulina am 11. Mai 2002; die tagaktiven Weibchen legten ihre Eier zwischen den Kelchblättern der Knospen der Gebirgs-Rose ab; die Exuvien ragten aus Blattansätzen dieser Pflanze heraus.

Sein Blick in die Literatur ergab, dass Zaguljaev (1978) der Erste war, der Angaben zur Raupennahrung machte: Demnach lebt die Raupe an Ribes nigrum und Ribes spicatum lebt, insbesondere in den Knospen der Pflanze. Nach seinen Ausführungen wurde Ribes sp. in der Folge noch öfter angeführt - so von Kovács & Kovács (2000) [recte: 2001], Reiprich (2001), sowie Patočka & Kulfan (2009) - aber wohl stets ohne eigene Beobachtungen. Demnach äußerte schon Svensson (1993) Zweifel und hielt Rosa sp. für die Wirtspflanze. Diese Ansicht wurde von Itämies et al. (1996) geteilt, die 5 ♂♂ in der Nähe eines Rosa majalis-Bestands fingen. In Schweden wurden die Larven auf Rosa acicularis gefunden (Gustafsson 2005). Mit "Gustafsson 2005" war die Artseite von Bert Gustafsson auf http://www3.nrm.se/en/svenska_fjarilar/l/lampronia_standfussiella.html, wo nach der Bearbeitung vom 25. Juni 2014 jetzt steht: "Biologi: Larven lever på kanelros. Näringsväxt: Rosa majalis." Wieso "Rosa acicularis" durch Rosa majalis ersetzt wurde, bleibt unklar. Die Larvalentwicklung findet also gesichert an mindestens zwei Rosen-Arten statt, nach den Falterfunden von Itämies et al. (1996) in Finnland wahrscheinlich auch noch an Rosa majalis (Zimt-Rose, Mai-Rose) und möglicherweise weiteren Rosen-Arten. Dass dieser Falter zur Eiablage gleichzeitig auch Ribes-Arten nutzt, ist wenig plausibel; jene Angaben dürften auf Fehlbestimmung der Falter (Verwechslung mit Lampronia redimitella ?) beruhen oder einfach Spekulation sein.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Faunistik

Die Art wurde von Schreiberhau (heute Szklarska Poręba) in Polen beschrieben. Sie ist in den Gebirgen Mitteleuropas nur sehr punktuell zu finden, in Nordeuropa etwas regelmäßiger.

"Art, die bei Karsholt & Razowski (1996) für Deutschland angegeben wurde, die aber durch keinen der Bearbeiter oder Mitarbeiter belegt werden konnte. Es wird davon ausgegangen, daß es sich hierbei um irrtümliche Angaben handelt." Gaedike & Heinicke (1999). Gaedike in Gaedike et al. (2017) schreibt: "Es war nicht zu klären, woher die Meldung für Deutschland gekommen ist. Da bis heute keine neuen Fundmeldungen vorliegen, wird die Art gestrichen."

(Autor: Erwin Rennwald)

4.2. Literatur