Version 50 (neueste) vom 21. September 2022 um 22:25:32 von Tina Schulz
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Falter
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Geschlecht nicht bestimmt
Erstbeschreibung
Nahrung der Raupe
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Fraßspuren und Befallsbild

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Geschlecht nicht bestimmt

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Grossulariaceae:] Ribes rubrum (Rote Johannisbeere)
  • [Grossulariaceae:] Ribes nigrum (Schwarze Johannisbeere)
  • [Grossulariaceae:] Ribes alpinum (Alpen-Johannisbeere)
  • [Grossulariaceae:] Ribes uva-crispa [=Ribes grossularia] (Stachelbeere)

Schütze (1931) schrieb: "Die bunte Raupe in den Knospen und jungen Trieben von Ribes nigrum, Ribes rubrum und Ribes grossularia, dringt bis ins Herz der Triebe, so dass die Spitzenblätter verwelken. Verwandlung teils an der Fraßstelle, teils zwischen leicht versponnenen Blättern oder an der Erde in leichtem Gespinst (Grabow)." Auf der Artseite von [UKMoths] heißt es genauer: "The larva feeds when young in the fruit of currant or gooseberry (Ribes spp.). It then overwinters, and in spring burrows into a new bud, a behaviour which gives rise to its English name." [Currant Shoot Borer]. Der ["Beerendoktor"] fasst detailliert zusammen: "Die Überwinterung dieses Schädlings erfolgt als eingesponnene Larve an abgestorbenen Knospen oder unter Rindenschuppen im unteren Teil der Johannisbeersträucher. Zu Beginn des Frühjahrs tauchen die Raupen wieder an Knospen und jungen Trieben auf, die sie befressen oder in deren Mark sie sich einbohren; dabei bohren sie sich stets triebaufwärts in die Knospen, so daß eine Raupe nahezu alle Knospen eines Triebes zerstören kann. Im April oder Mai erfolgt dann die Verpuppung im Trieb. Dazu wird ein lockerer Kokon in einer Mine gesponnen, der nach dem Schlüpfen Ende Mai/ Anfang Juni leer in der Rinde des Triebes zurückbleibt. Im Mai und Juni treten die Falter auf. Die Eiablage (pro Weibchen ca. 30-40 Eier) erfolgt mit Hilfe eines Legebohrers in die noch grünen Früchte. Hier ernähren sich die geschlüpften Räupchen bis Juli von den Samen der Beeren und verlassen sie erst nach deren Vollreife, um ihre Winterquartiere aufzusuchen. Schaden und Symptome: Befallene Knospen, häufig an den anhaftenden Bohrmehlhäufchen zu erkennen, treiben im Frühjahr nicht aus. Später werden auch geöffnete Knospen und junge Blütenanlagen von blaßgrünen Raupen befressen. Minierte Triebe welken und vertrocknen; Wachstumshemmungen und Ertragsverluste sind die Folge. Nach der Eiablage im Mai und Juni können die weißlichen Räupchen fressend an den Samen der grünen Früchte gefunden werden. Die Beeren werden notreif oder fallen unreif zu Boden. Starker Befall kann Johannisbeersträucher schwer schädigen. Diagnose: Vor Vegetationsbeginn sollte im Februar und März eine Kontrolle der Knospen und Triebe erfolgen. Ein Befall durch die Johannisbeermotte läßt sich zweifelsfrei ansprechen, darf aber bei oberflächlicher Betrachtung nicht mit Frostschaden verwechselt werden."

Nach Balachowsky et al. (1966) ist die Rote Johannisbeere (inklusive der Zuchtformen, also auch der Weißen Johannisbeere) die mit Abstand wichtigste Raupennahrungspflanze der Art; die Schwarze Johannisbeere wird nur gelegentlich genutzt, die Stachelbeere nur ausnahmsweise. Die Autoren betonen aber, dass es in Frankreich nur selten zu Schäden kommt, da der Falter nur recht lokal in gebirgigen Regionen (Alpen, Vogesen, Elsass) auftritt.

3.2. Habitat

4. Weitere Informationen

4.1. Abweichende Schreibweisen

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Faunistik

Lampronia capitella gilt als "Schädling". Zumindest in Deutschland ist die Art heute aber alles andere als häufig: Gaedike et al. (2017) kennen für Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen keine Nachweise nach 2000, für Hessen sogar gar keinen Nachweis, und in Rheinland-Pfalz ließ der Erstnachweis bis 2004 auf sich warten. Bei den [Vorarbeiten zur Roten Liste der Kleinschmetterlinge Deutschlands] hatte ich unter anderem auch [schmetterlinge-brandenburg-berlin.de] ausgewertet und für Brandenburg einen aktuellen Nachweis von Udo Theiss 2020 in meine Excel-Tabelle für BB übernommen. Udo Theiss macht im [Forumsbeitrag vom 3. Juni 2022] darauf aufmerksam, dass er neben diesem Fund vom 8. Mai 2020 im Garten in Schulzendorf die Art auch schon am 5. Mai 2012, 16. Mai 2018 und wieder am 14. Mai 2020 und neu am 14. Mai 2022 fand - die Art also dort sicher etabliert ist.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.4. Literatur