1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
3. Weitere Informationen
3.1. Taxonomie
Mit der Oberthür-Sammlung gelangte die Sammlung von P. Mabille ins „British Museum (Natural History) in London. W. E. Evans lag daher bei seiner Bearbeitung der Hesperiidae, beginnend mit den Pyrrhopyginae (1951) in London auch die Sammlung von Mabille vor und er fand dort einen Falter, der ein von Mabille handgeschriebenes Etikett sosia trug und erklärte dieses Exemplar als Type dieser Art. Die Publikation durch Mabille beginnt allerdings mit dem Hinweis, dass er die Erlaubnis hatte, für seinen Katalog die Arten des Belgischen Museums in Brüssel zu studieren (Seite 12), wie auch der Titel erkennen lässt und schreibt ferner (Seite 17), dass das Musée Royal von „P. sosia Nob.“ ein Exemplar aus Brasilien besitzt. Damit besteht kein Zweifel, dass der nachfolgenden Neubeschreibung (Seite 21-22) dieses eine Exemplar zugrunde lag, es gibt keinen Hinweis auf weitere Exemplare z. B. aus der Sammlung Mabille und damit ist dieser Falter der Holotypus.
Evans hat diese der Beschreibung vorangestellten Angaben von Mabille offensichtlich übersehen und einen falschen Falter als Typus erklärt. Als Folge wurde bis zur Richtigstellung durch Mielke et al. (2022) nicht nur eine falsche Art als J. sosia verstanden, sondern damit auch noch übersehen, dass „Evans sosia“ eine noch unbeschriebene Art war.
Mielke et al. (2022) haben „Evans sosia“ als J. mabillei beschrieben und den von Evans als vermeidlichen Typus erkannten Falter zum Holotypus ernannt. „Mabilles sosia“ ist nach Mielke et al. eine ssp. von J. hewitsonii, allerdings zeigen derzeit noch nicht abgeschlossene DNA-Untersuchungen der Arbeitsgruppe um N. V. Grishin, dass die Zuordnung zu J. hewitsonii falsch ist und es sich um eine eigene Art handelt. Für eine Klärung steht aber noch eine Untersuchung der Holotype aus. Wir belassen daher die für „Evans sosia“ angelegte Artseite und führen daher J. sosia hier aber bereits als eigenständige Art.
(Text: Ernst Brockmann)
3.2. Faunistik
Nach Mielke, Brockmann & Mielke (2022) kommt die Art in Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Venezuela vor.
Locus typicus: ?.
(Autor: Michel Kettner)
3.3. Literatur
- Brockmann E., Mielke, C. G. C. & O. H. H. Mielke (2022): Hesperiidae III: New World Pyrrhopyginae, short text and plates. — In: E. Bauer & T. Frankenbach (ed.) (2022): Butterflies of the World 50: 40 p. + 76 pl. Keltern.
- Erstbeschreibung: Mielke, O. H. H., Brockmann, E. & C. G. C. Mielke (2022): Hesperiidae II: New World Pyrrhopyginae, detailed text. — In: E. Bauer & T. Frankenbach (ed.) (2022): Butterflies of the World 49: 120 pp. Keltern.
- Evans, W. E. (1951): A catalogue of the American Hesperiidae. Part I. Introduction and Group A. Pyrrhopyginae. London, 92 S., 9 pl.
- Mabille, P. (1879): CATALOGUE DES HESPÉRIDES DU MUSÉE ROYAL D'HISTOIRE NATURELLE DE BRUXELLES. — Annales de la Société entomologique de Belgique, 21: 12-44. Bruxelles. [zum Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
- Orellana A. (2008): Pyrrhopyginae de Venezuela (Lepidoptera: Hesperioidea: Hesperiidae). — Entomotropica 23 (3): 177-291. [PDF auf saber.ucv.ve]