Version 34 / 35 vom 17. Januar 2024 um 18:30:00 von Erwin Rennwald
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Falter
Raupe, Raupensack
Puppe
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Lebensweise
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe, Raupensack

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Falter

Incurvaria oehlmanniella hat kürzere, gerundetere Flügel, der Gegenfleck an der Costa ist in Richtung Apex verschoben, bei I. masculella ist er, falls vorhanden, jedoch in Richtung Flügelwurzel verschoben. [vgl. Helmut Kolbeck]

2.1.1. Männchen
2.1.2. Weibchen

2.2. Raupensack

Die Raupengehäuse von Incurvaria oehlmanniella und I. pectinea sind kaum unterscheidbar. Die unterschiedliche Phänologie erlaubt aber trotzdem eine Zuordnung bereits im Raupenstadium. Die Raupe von Incurvaria pectinea ist im Herbst erwachsen und überwintert als Vorpuppe oder Puppe. Im Frühling schlüpfen die Falter sehr früh. Die Raupen von Incurvaria oehlmanniella sind im Herbst nicht erwachsen und in der Grösse recht unterschiedlich. Im Frühling fressen die Raupen nochmals tüchtig und bauen sich auch grössere Gehäuse. (Rudolf Bryner)

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Lebensweise

Die Raupengehäuse waren Ende September von sehr unterschiedlicher Grösse, im Längsdurchmesser zwischen 3 und 6 mm. In der Zucht bauten die Raupen noch im Herbst nach und nach grössere Behausungen. Die Gehäuse bestehen aus zwei Blattstücken. Der bauchseitige Blattausschnitt hat einen etwas geringeren Radius, so dass der Rückenteil rundherum überhängt und eine kleine "Dachtraufe" bildet. Im nachfolgenden Bild dasselbe Gehäuse, links von oben, rechts von unten.

Zur Verpuppung wird das Gehäuse bauchseits an die Unterlage angesponnen, bevorzugt in vertikaler Position. Die Puppenruhe dauert rund zwei Wochen. [Zuchtbericht von Rudolf Bryner]

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Cornaceae:] Cornus sanguinea (Roter Hartriegel)
  • [Ericaceae:] Vaccinium myrtillus (Heidelbeere)
  • [Salicaceae:] Populus tremula ? (Aspe, Espe, Zitter-Pappel ?)
  • [Salicaceae:] Populus sp. ? (Pappel ?)
  • [Malvaceae:] Tilia sp. ? (Linde ?)
  • [Rosaceae:] Malus domestica ?? [= Pirus malus ??] (Kultur-Apfel ??)
  • [Rosaceae:] Prunus spinosa ?? (Schlehe ??)
  • [Caryophyllaceae:] Stellaria media ??? [= Alsine media ???] (Vogel-Miere ???)

Schütze (1931: 213) führte die Art unter der Überschrift "Dürres Laub (Niedere Pflanzen)" und schrieb zu ihr: "Incurvaria oehlmanniella Treitschke Raupe bis Frühjahr [...] Miniert in Blättern von Populus, Tilia, Pirus malus [Malus domestica], Prunus spinosa, Vaccinium myrtillus Lebensweise wie bei I. pectinea, Sack nach Zeller dem von Adela degeerella [Nemophora degeerella agg.] ähnlich. Im Frühjahr aus dem Laub an Buschrändern zu schütteln (Schütze)."

Die mit großem Abstand umfangreichste Studie zur Lebensweise von I. oehlmanniella ist die von Dziurzyński (1958) in Polen. Er berichtete über Hunderte von Minen-Funden an Cornus sanguinea an verschiedenen Orten und in verschiedenen Jahren sowie vergleichsweise wenigen Funden an Vaccinium myrtillus. Bevor er zur Beschreibung der Details der Fraßbilder an Cornus sanguinea wechselt, beginnt er mit einem Blick in die Literatur: "In the available literature I have found no reference whatsoever concerning the mining of the leaves of Cornus sanguinea L. by Incurvaria oehlmanniella Tr. A. Hartmann (3) and L. Sorhagen (10) mention Alsine media (?) and Vaccinium myrtillus L. as the food-plants of the larvae of this species. K.T. Schütze (8) on the other hand gives Populus L., Tilia L., Pirus L., Malus L., Prunus spinosa L. and Vaccinium L. whilst M. Hering (4) mentions various species of Vaccinium L. and, with some reservation, Pirus L. and Prunus L. No one of the above mentioned authors gives Cornus sanguinea L. as the food-plant of the species Incurvaria oehlmanniella Tr."

Das Weibchen legt nach Dziurzyński (1958) die Eier von der Blattunterseite her mithilfe eines Legebohrers nicht an sondern in das entsprechende Laubblatt (hier Cornus sanguiniea), wo die Jungraupe zunächst miniert, bevor sie ein Blattgehäuse ausschneidet und sich im Herbst dann mit diesem in die Bodenstreu zurückzieht. Da die Raupen im Frühjahr in der Laubstreu gefunden werden und noch nicht erwachsen sind, müssen sie noch irgendetwas fressen - wahrscheinlich pflanzlichen Detritus, eventuell dort aber auch Pilzhyphen oder Algen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Nomenklatur

In Fauna Europaea steht: "The correct original spelling is oehlmanniella, often misspelled with one n; see (Pröse, H. & Segerer, A. H. 1999)"

= oehlmaniella auct.

Genau diese nach Pröse & Segerer (1999) falsche Schreibweise ist auch auf dem oben ausschnittsweise wiedergegebenen Tafelexemplar aus der Harvard University, MCZ, Ernst Mayr Library zu sehen, das für die Biodiversity Heritage Library gescannt wurde. In Hübners Textband ist die Art mit Doppel-n buchstabiert.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.3. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Anders als Hübners Abbildung des Falters, die nur extern auf [1796] datierbar ist, trägt der Textband auf dem Titelblatt das Publikationsjahr 1796, so dass die eckigen Klammern entfallen können.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.4. Literatur