Wenige Verschleppungen, in Europa nicht bodenständig! Mögliche Tendenz zur Etablierung in Südfrankreich?
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Falter
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Erstbeschreibung

3. Weitere Informationen

3.1. Etymologie (Namenserklärung)

Nel & Varenne (2021) schrieben zum Synonym Idaea tauteli: "La nouvelle espèce est amicalement dédiée à Claude Tautel, "geometrologue" bien connu de tous, en reconnaissance de l'oeuvre déjà accomplie pour la connaissance des Geometridae."

3.2. Andere Kombinationen

3.3. Synonyme

3.4. Taxonomie und Faunistik

Die Art wurde aus Arizona (USA) beschrieben und kommt nach Angaben aus Nordamerika in den USA und im Norden Mexikos vor.

Lopez-Vaamonde et al. (2010: 610) melden: "The North American sterrhine geometrid Idaea bonifata (Hulst, 1887) has been intercepted several times with imports of dried plant material but, as far as known, is not yet established in Europe (Martinez and Coutin 1985)."

Ich habe die Originalarbeit von Martinez & Coutin (1985) noch nicht studiert. Das Abstract dieser Arbeit auf CAB International (1986: 156) ist allerdings recht aussagekräftig: „687 MARTINEZ, M.; COUTIN, R. (A new occasional pest: the American dried-plant moth.] Un nouveau ravageur occasionnel: Ia phalene americaine des plantes seches. Phytoma (1985)]'1o. 368, 40-41 [Fr, 3 col. fig.] Laboratoire de Faunistique Eco-logique, INRA, Versailles, France. Larvae of ldaea bonifata are reported infesting herbarium specimens in France on 4 occasions in 1968-82. This geometrid is a native of the south-western USA and Mexico and has occasionally been reported from Europe before. The adult, larva and pupa are illustrated and notes on the biology and injuriousness are provided. The larvae appear to develop exclusively on dry plants, attacking the flowers, leaves, roots and rhizomes. Seven kinds of dried plants that were infested in France are listed. It is suggested that various herbarium, aromatic and medicinal plants could be infested. Larval development appears to take about 2 or 3 months. While 3 or 4 generations a year are possible, populations are highest at the end of autumn, in winter and at the beginning of spring, and it is in this period that damage has been reported. It is not known whether I. bonifata can survive out of doors. Possible control measures discussed are burning infested material and the use of insecticides with a vapour action such as dichlorvos.”

Die Art hat sich in Europa bislang nicht etabliert - oder - vorsichtiger formuliert: zumindest hat es noch niemand bemerkt.

Am 8. Januar 2022 formulierte ich zur im Dezember 2021 von Nel & Varenne (2021) neu beschriebenen Idaea tauteli: "Nel & Varenne (2021) fanden am 1. September 2021 beim Lichtfang in Südfrankreich ein extrem kleines Exemplar einer Idaea, das sie keiner bekannten europäischen Art zuordnen konnten, und das auch nicht zu den bekannten Arten Nordafrikas passen wollte. Genitaliter bestand noch am ehesten Ähnlichkeit - aber keine Übereinstimmung - mit Idaea fractilineata ssp. subrufaria. Mit einer Spannweite von nur 9,5 mm fällt das Tier völlig aus dem Rahmen. Barcoding des Exemplars ist beauftragt, die Autoren beschlossen aber, nicht auf das Ergebnis zu warten, sondern eine vorläufige Artbeschreibung ("description préliminaire") einschließlich Benennung abzugeben." Wie zu vermuten war die Art schon längst beschrieben, nur nicht aus Europa oder Nordafrika sondern aus Nordamerika. Und sie war bereits mehrfach in Europa nachgewiesen worden - zumeist aus Frankreich, nur eben nicht als Falter im Freiland sondern als Raupe an eingeführten trockenen Pflanzen. Nel & Varenne (2022: 202) mussten daher - weniger als 8 Monate nach der Beschreibung ihrer Idaea tauteli diese auf Basis eines eindeutigen Barcoding-Ergebnisses in die Synonymie zu I. bonifata stellen.

Und jetzt? Die Autoren halten es für möglich, dass sich die Raupe erfolgreich in Heuballen auf der Weide neben der Fangstelle bei Ceyreste (Bouches-du-Rhône) entwickelt hat. Und eigentlich spricht nichts dagegen, dass sich diese Art erfolgreich in Europa festsetzen wird.

3.5. Typenmaterial

Nel & Varenne (2021: 287) schrieben zum Holotypus von Idaea tauteli: "HOLOTYPE mâle : France, Bouches-du-Rhône, Ceyreste, le Grand Caunet, ZL Parc national des Calanques, 400 m, 01.IX.2021, J. Nel leg., prép. gen. JN n° 35363, coll. J. Nel à La Ciotat (sera déposé ultérieurement au Tiroler Landesmuseum à Innsbruck, Autriche)."

(Autor: Erwin Rennwald)

3.6. Literatur

3.7. Informationen auf anderen Websites (externe Links)