1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Kopula
1.3. Raupe
1.4. Puppe
2. Diagnose
2.1. Männchen
2.2. Weibchen
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Nahrung der Raupe
- [Urticaceae:]Parietaria sp. (Glaskraut)
- [Urticaceae:]Urtica sp. (Brennnessel)
- [Urticaceae:] Urtica membranacea [= Urtica dubia] (Geschwänzte Brennnessel)
Die Raupen leben meist an Glaskraut-Arten, aber auch an Brennnesseln ähnlicher Standorte.
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„obsitus besät oder bedeckt mit etwas; weil die Vorderflügel mit schwarzen Flecken und Strichen bestreut sind.“
4.2. Andere Kombinationen
- Pyralis obsitalis Hübner, [1813] [Originalkombination]
4.3. Synonyme
- Pyralis cholerica Schawerda, 1921
4.4. Faunistik
A. Steiner in Gaedike et al. (2017) schreibt zur Art in Deutschland: "Eine südliche Art, die als seltener Zuwanderer, eventuell auch nur verschleppt, in NI (Göhrde 2003; Pevestorf 2003; Wegner 2004) und BY (Altötting 1985, leg. Brandstetter; Haslberger & Segerer 2016: 243) gefunden wurde und auch in Großbritannien und Dänemark schon nachgewiesen wurde, an der englischen Südküste gegenwärtig sogar bodenständig geworden ist [...]".
Sierens (2011) meldete den ersten Fund für Belgien, einen Falter am 5. Oktober 2010 an Köder im Küstenwald von Wenduine. Er sieht darin einen wahrscheinlichen Einwanderer, verweist aber auf die starke Ausbreitung der Art in den Jahren zuvor in Frankreich. Tatsächlich reichen die Département-Nachweise auf der [Frankreich-Karte von Lepi'Net] im Bereich der Atlantikküste ohne Unterbrechung vom Département Landes bis ins Département Pas-de-Calais, und auch die etwas küstenferneren Départements (einschließlich der Region Paris) sind hier ebenso besiedelt wie der gesamte, nicht zu hoch gelegene Teil Südfrankreichs.
In diesem Zusammenhang sind die Beobachtungen von van As (2016) als Nebenprodukt der Kontrolle von 28 Bunkern im Bereich Staelduinse Bos (Hoek van Holland, im Süden des Küstenbereichs der Niederlande) auf überwinternde Fledermäuse von besonderem Interesse. Er berichtet über den Fund von gleich 3 in unterschiedlichen Bunkern überwinternden Exemplaren im Januar 2015 und einem weiteren Exemplar im Februar 2016 in den Niederlanden. Wie sich nachträglich herausstellte, hatte Jack Pauw schon am 25. Januar 2006 einen Falter bei Egmond-Binnen weiter nördlich im Küstenbereich der Niederlande fotografiert, womit der älteste Nachweis der Art in den Niederlanden also ins Jahr 2006 rückte. Da im Umfeld der neuen Fundstellen reichlich Aufrechtes Glaskraut (Parietaria officinalis) - aber natürlich auch Brennnesseln - als wahrscheinliche Raupennahrung zur Verfügung stehen, wird Arealausweitung und damit beginnende Bodenständigkeit vermutet.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.5. Literatur
- van As, B. (2016): Hypena obsitalis, een nieuwe snuituil in Nederland (Lepidoptera). — Entomologische Berichten 76 (3): 109-110. [zum PDF-download auf natuurtijdschriften.nl]
- Gaedike, R., Nuss, M., Steiner, A. & R. Trusch (2017): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Lepidoptera). 2. überarbeitete Auflage. — Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 21: 1-362.
- Erstbeschreibung: Hübner, J. [1796-1833]: Sammlung europäischer Schmetterlinge 6: pl. 1-32.
- Sierens, T. (2011): Hypena obsitalis (Lepidoptera: Noctuidae), een nieuwe soort voor België. — Phegea, 39 (2): 52–53. [PDF auf phegea.org]