1. Lebendfotos
1.1. Falter
1.2. Eiablage
1.3. Ausgewachsene Raupe
1.4. Jüngere Raupenstadien
1.5. Fraßspuren und Befallsbild
1.6. Ei
2. Diagnose
2.1. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Habitat
3.2. Raupennahrungspflanzen
3.3. Nahrung der Raupe
- [Poaceae:] Molinia caerulea (Blaues Pfeifengras)
- [Poaceae:] Calamagrostis canescens (Sumpf-Reitgras)
- [Poaceae:] Calamagrostis epigejos (Land-Reitgras)
- [Poaceae:] Phalaris arundinacea (Rohrglanzgras)
- [Poaceae:] Brachypodium sylvaticum (Wald-Zwenke)
- [Poaceae:] Phragmites australis ? (Schilf ?)
Da die Raupe recht langsam heranwächst, braucht sie auch Gräser, die ihr vom Juli bis in den September (dann Überwinterung als L3) kontinuierlich Nahrung bieten und die auch entsprechend breite Blätter haben, dass die Bildung einer Röhre als Raupenversteck möglich ist. Molinia caerulea und Calamagrostis canescens scheinen in den Niederlanden und in Nordostdeutschland die wichtigsten entsprechenden Eiablagepflanzen zu sein, erstere Art wenigstens teilweise auch in südlicheren Gebieten (z.B. Südfrankreich). Durch Eiablagebeobachtungen belegt sind außerdem Calamagrostis epigejos (Bram Omon in Mecklenburg-Vorpommern, siehe Eibilder oben) und Brachypodium sylvaticum (E. Rennwald im Osten Österreichs), durch einen Raupenfund auch Phalaris arundinacea (Markus Dumke in Schleswig-Holstein, siehe Raupenbilder oben). Durch Literatur und Internet geistern noch weitere "Futterpflanzen", die aber durchweg nicht näher begründet sind, vor allem bleibt unklar, ob es dazu auch Freiland-Beobachtungen gibt. Es dürften allerdings tatsächlich noch einige weitere Grasarten wenigstens regional mitgenutzt werden.
Lafranchis et al. (2015: 98) schreiben zu Südfrankreich, dass die Eiablage meist an Molinia erfolgt, manchmal aber auch an Schilf ("le Roseau commun") oder andere breitblättrige Gräser. Schilf (Phragmites australis) spielt dabei sicher nur eine untergeordnete Rolle - wenn die Meldung nicht ganz auf einer Fehlbestimmung von Phalaris arundinacea beruht.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Etymologie (Namenserklärung)
„Gott des Schlafes.“
4.2. Andere Kombinationen
- Papilio morpheus Pallas, 1771 [Originalkombination]
4.3. Synonyme
- Papilio speculum Rottemburg, 1775
- Papilio steropes Denis & Schiffermüller, 1775
- Papilio aracinthus Fabricius, 1777
4.4. Taxonomie
Aistleitner & Gros (2019) beschrieben aus den Südalpen Heteropterus morpheus stangelmaieri Aistleitner & Gros, 2019 als neue Unterart. Begründung: "Der Holotypus und die Individuen der einzelnen Populationen sind charakterisiert durch verbreiterte schwarze Spiegelfleckenränder, was im Extremfall zu einer stark verdunkelten Unterseite der Hinterflügel, schließlich bis zum völligen Verschwinden der gelben Flügelpartien führt. Bei der Nominatunterart dagegen ist die Grundfarbe zwischen den "Spiegelflecken" hellgelb". Einzig und allein wegen einer lokalen Häufung von teil-melanistischen Formen gleich eine Unterart abgrenzen zu wollen, erscheint mir ziemlich dürftig begründet.
(Autor: Erwin Rennwald)
4.5. Literatur
- Aistleitner, E. & P. Gros (2019): Zur Kenntnis der Schmetterlingsfauna der Südalpen (3). Eine als neu erkannte Unterart des Dickkopffalters Heteropterus morpheus (Pallas, 1771) aus dem Friaul (Italia sept. or.) (Lepidoptera: Hesperiidae). — Entomofauna 40 (12): 299-304. [PDF auf zobodat.at]
- Kabashi-Kastrati, E., Zhushi-Etemi, F., Çadraku, H. & P. Bytiçi (2022): First Record of Heteropterus morpheus (Pallas, 1771) (Lepidoptera: Hesperiidae) from the Republic of Kosovo. — Ecologia Balkanica 14 (1): 5 pp. [PDF auf web.uni-plovdiv.bg]
- Lafranchis, T., Jutzeler, D. Guillosson, J.-Y., Kan, P. & B. Kan (2015): La Vie des Papillons. Écologie, Biologie et Comportement des Rhopalocères de France. - 751 S.; (Diatheo).
- Erstbeschreibung: Pallas, P. S. (1771): Reise durch verschiedene Provinzen des Rußischen Reichs. Erster Theil. [1]-[12], 1-504, pl. I-XI, pl. A-L. St. Petersburg.
- Sonderegger, P. (1997): Heteropterus morpheus. — In: Pro Natura – Schweizerischer Bund für Naturschutz (Hrsg.) (1997): Schmetterlinge und ihre Lebensräume. Arten, Gefährdung, Schutz. Schweiz und angrenzende Gebiete. Band 2: 83-85. Egg (Fotorotar AG).