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2. Diagnose

Die Originalbeschreibung gründet sich auf ein einziges, stark abgeflogenes Männchen. Obraztsov (1951: 39) bezeichnet die noch erkennbaren Zeichnungselemente „solchen der margarotana (HS.) (Abb. 1, Fig. 3) als so unähnlich, daß kein Zweifel an der Selbständigkeit der neuen Art besteht.“ Er stellt einige Unterschiede im Genital fest: „Bei osmana ist der Cucullus bedeutend größer als bei margarotana und sein unterer Winkel nicht so breit abgerundet. Außerdem ist bei osmana der Ausschnitt zwischen Sacculus und Cucullus viel schmäler als bei margarotana und nach unten nicht erweitert. Die Cornuti-Zahl ist bei osmana größer.“ In einer Fußnote vermerkt Obraztsov (1951: 37): „Dem Manuskript deser Arbeit waren außerdem verschiedene Genitalzeichnungen beigefügt, die leider beim Versand vom Verlag zur Klischieranstalt in Verlust geraten sind.“

Überraschenderweise ist die Abbildung des Falters, die hier aus Gründen des Copyrights frühestens im Jahr 2036 wiedergegeben werden kann, doch nicht so schlecht: Es handelt sich um einen Abzug auf Schwarzweiß-Fotopapier in gestochener Schärfe, der viele Details zu erkennen gibt.

Eine auf Obratztsov zurückgehende Genitalzeichnung (Männchen) findet sich in den "Keys to the Insects of the European Part of the USSR.: Lepidoptera. IV,1" von G.S. Medvedev (1989: 723) [Seite auf Google-books]. Im Schlüssel (S. 721) wird die Art aber nur vom Nordkaukasus und Kleinasien angeführt.

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Pinaceae:] Cedrus libani (Libanon-Zeder)

Im englischen Abstract der Masterarbeit von Akkulu (2021: vi) aus der Türkei ist zu lesen: "Gravitarmata osmana (Obraztsov, 1952), known as the cedar cone pest, damages the plant by eating the seeds and scales of Taurus cedar (Cedrus libani A. Rich.) cones in the early stages of its development. This feeding method causes deformations in the form of galleries on the cone axis. Other signs of insect infestation on cones are discoloration, interior deformation and leakage. Conifers evolve defensive mechanisms in response to changing environmental conditions and attempt to protect themselves by producing a variety of chemicals. The main chemicals involved in this defense mechanism are mostly terpene-derived compounds. The main objective of this study is to explore the effect of Cedar cone contents on the host preference of G.osmana. For this purpose, cones were randomly sampled from cedar forests located in Denizli/Acıpayam, where insect infestation was observed, and Antalya/Elmalı, where the infestation was not observed. The terpene profiles of cone samples were characterized using GC-MS analyses. As the result of this study, a significant difference was found statistically (p≤0.05) within the α-pinene compounds of two groups (Acıpayam, Elmalı)."

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Faunistik

Locus typicus nach Obraztsov (1951: 39): Türkei, Acipayan Bozdag.

Der locus typicus liegt in der Südwest-Türkei und damit deutlich außerhalb Europas. Die Aufnahme der Art für Europa durch Karsholt & Razowski (1996) erfolgte vermutlich irrtümlich: nur die Spalte "EE" ist angekreuzt, was eigentlich für Estland stehen sollte, doch in dieser Spalte finden sich noch zahlreiche Arten angekreuzt, die ganz sicher nichts mit Estland zu tun haben. In der Fauna Europaea [last update 29 August 2013, version 2.6.2] wird das Vorkommen für Estland ausdrücklich verneint und die Art auch für kein anderes europäisches Land genannt; angeführt wird sie dort für "Near East" (wozu auch die Türkei gehört) und "SUHH", also die frühere Sowjetunion. Ob sich die Angabe vom Nordkaukasus (siehe "Diagnose") auf Europa im hier gefassten Sinn bezieht, ist uns noch unklar.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.3. Literatur

  • Akkuzu, H. (2021): Cedrus libani A. Rich.'DE Gravitarmata osmana (Obraztsov, 1952) zararının terpen profilleri ile olan ilişkisinin belirlenmesi. — i-xi, 1-36. MSc Thesis Pammukkale University - Institute of Science - Biology. [PDF auf gcris.pau.edu.tr]
  • Erstbeschreibung: Obraztsov, N. (1951): Eine wenig bekannte und drei neue palaearktische Tortriciden-Arten. — Zeitschrift für Lepidopterologie 2 (1): 37-43.