Version 32 / 37 vom 13. September 2023 um 8:44:02 von Erwin Rennwald
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Falter
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

2. Diagnose

2.1. Weibchen

2.2. Geschlecht nicht bestimmt

2.3. Genitalien

2.3.1. Männchen
2.3.2. Weibchen

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Falter

Im Frühling fliegende Art. Man sieht den Falter von Ende April bis Mitte Mai um die Kronen von einzeln und locker stehenden Kiefern fliegen. Zum Beobachten sind die Abendstunden am besten geeignet. [Friedmar Graf]

3.2. Nahrung der Raupe

Trotz vieler gegenteiliger Behauptungen wahrscheinlich noch unbekannt!

Schütze (1896: 16-18) beschrieb sehr detailliert seine Raupensuche in Zapfen von Abies alba. Dabei vermerkte er, dass alle Raupenfunde in Abies alba erfolgten, während die Suche in Zapfen von Picea abies und Pinus sylvstris vergeblich erfolgte.

Liest man dann Schütze (1931: 39) ist man verblüfft, dass die Art jetzt ausschließlich unter Pinus sylvestris abgehandelt wurde: "Raupe von Juni ab [...] Ist anscheinend ein seltenes Tier und seine Biologie noch wenig bekannt; nach Wocke fliegt der Falter zwischen Föhren, nach Disqué bzw. englischen Berichten lebt die Raupe im Juni in Kieferntrieben." Schütze (1931: 39) sagt damit indirekt, dass seine Angaben von 1896 falsch waren, also zu einer anderen Art gehörten, wobei nach seinen Ausführungen S. 33 Verwechslung mit Barbara herrichiana zu unterstellen ist.

Nach Razowski (2001: 87) scheint alles klar zu sein: "Tr[iebe], Za[pfen]; Pinus, Abies, Picea (Pinaceae)." - Primärquellen werden aber nicht genannt.

Hancock et al. (2015: 162) können recht wenig zur Raupe sagen: "Ovum. On the buds or twigs of the foodplant. Larva. Undescribed. June - July feeding in the shoots of Norway spruce, Picea abies (Meyrick, 1895). Szabóky & Csóka (2010) also include the shoots and cones of Pinus, Abies and Picea. Could become a potential pest of conifer plantations if it becomes widely established." Wichtig dabei: "Meyrick (1895) records this species, under the name Evetria retiferana Wocke [...]".

Meyrick (1895: 471) hatte zu jener Art konkret formuliert: "E. retiferana Wk. (margarotana, Hein., non HS.) [...] Scotland (locality unrecorded), probably scarce and local; Germany; 5. Larva in shoots of Pinus abies; 6, 7." Meyrick hatte also selbst weder Falter noch Raupen gefunden, sondern die Angaben von irgendwoher übernommen. Und Disqué (1905: 226) schrieb zu jenem Tier in der Pfalz: "Am 20. 4. 93 ein ganz frisches Stück aus Kiefern aufgescheucht, gefangen. R. soll nach Meyrick im Juni in den Trieben von Kiefern leben. Beschreibung fehlt." Disqué (1905: 226) ist hier damit ganz sicher keine Primärquelle.

Und was ist mit Szabóky & Csóka (2010: 120) ? Dort steht: "The caterpillar (V-VI) feeds on the shoot or in the cones: Pinus, Abies, Picea. Uncommon in CE, it has been known from Hungary for less than 20 years. Was first recorded at Ásotthalom (South Hungary), and has gradually spread towards the North. Its damage has not yet been recorded in Hungary, but in some places it is considered as an occasional pest." Was bedeutet das ? "Its damage has not yet been recorded in Hungary" heißt hier nicht mehr und nicht weniger, als dass die Raupe hier noch nie gefunden wurde, die Angaben zu den Pflanzen also aus der Literatur entnommen wurden, also wahrscheinlich von Razowski (2001: 87).

Wir müssen es also zur Kenntnis nehmen: Die Raupe dieser Art ist noch unbeschrieben und gesicherte Funde von Raupen fehlen ganz ! Dass die Art an Pinaceae gebunden ist, kann nach den Falterfunden als gesichert gelten. Alles weitere ist Spekulation.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Literatur

4.4. Informationen auf anderen Websites (externe Links)