2. Diagnose
Hinweis: Diagnosebilder bei Razowski (2001):
Achtung: Biesenbaum (2005) macht darauf aufmerksam, dass im Standardwerk von Razowski (2001) in Farbtafel 21 die Abbildungen von C. difficilana und C. internana vertauscht wurden. Das dortige Bild 513 gehört zur Art 512 (G. difficilana), das dortige Bild 512 hingegen zur Art 513 (G. internana). Das wurde zwar schon in der Buchbesprechung von Agassiz (2002) richtiggestellt, dürfte aber trotzdem zur Verwirrung beigetragen haben. Biesenbaum (2005) stellt weiter fest: "Auch das weibliche Genital ist nicht korrekt wiedergegeben, der Corpus bursae hat ein (!) dornenförmiges Signum, das bei Razowski (2001) S. 244, Abb. 512, fehlt. Die Genitalabbildungen bei Kuznetsov (1989) sind dagegen zutreffend." Biesenbaum (2005) selbst legt eigene Zeichnungen des männlichen und des weiblichen Genitals vor und zeigt ein Farbfoto des präparierten Falters von Keldenich.
Agassiz (2002: 153) stellte in seiner Buchbesprechung von Razowski (2001) alle von diversen Experten in jenem Buch erkannten Fehlbestimmungen / Bildvertauschungen und Unsicherheiten in einer Tabelle zusammen. Die Gattung Grapholita war bei den Falter-Abbildungen besonders hart getroffen, denn auf den Tafeln 21 (S. 296-297) und 22 (S. 298-299) sind im Original nicht weniger als 7 Grapholita-Falter einer falschen Art zugeordnet worden: Nr. 512 Grapholita difficilana (richtig: Grapholita internana), Nr. 513 Grapholita internana (richtig: Grapholita difficilana), Nr. 513a Grapholita internana (richtig: Grapholita nigrostriana), Nr. 516 und Nr. 516a Grapholita lunulana (richtig: Grapholita orobana), Nr. 522 Grapholita nigrostriana (richtig: Grapholita internana), Nr. 526 Grapholita molesta (richtig: Grapholita herrichiana).
2.1. Männchen
2.2. Genitalien
2.2.1. Männchen
2.3. Erstbeschreibung
3. Weitere Informationen
3.1. Andere Kombinationen
- Laspeyresia difficilana Walsingham, 1900 [Originalkombination]
- Cydia difficilana (Walsingham, 1900)
3.2. Synonyme
- Grapholitha difficilana Kennel, 1901
3.3. Faunistik
Karsholt & Razowski (1996) führen die Art für Deutschland an. Gaedike & Heinicke (1999) kennen dazu aber keinerlei konkrete Nachweise und führen die Art daher mit Symbol "K". J. Bücker machte mich per E-Mail auf einen Artikel von Biesenbaum (2005) aufmerksam. In diesem werden Nachweise aus Rheinland-Pfalz (Bornhofen 1973, Dörscheid 1974), Nordrhein-Westfalen (Keldenich 1999) und Hessen (Lorch 1985) angeführt. Lebensraum sind Magerrasen. Gaedike et al. (2017) kennen keine neueren Nachweise aus Deutschland.
(Autor: Erwin Rennwald)
3.4. Literatur
- Agassiz, D. (2002): Book Review Razowski, J. 2001. Die Tortriciden (Lepidoptera, Tortricidae) Mitteleuropas. — Nota Lepidopterologica, 25 (2/3): 152-154. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
- Biesenbaum, W. (2005): Bemerkenswerte Nachweise von Kleinschmetterlingen in unserem Arbeitsgebiet (Lep., Oecophoridae, Gelechiidae, Tortricidae). — Melanargia 17 (1): 15-18. [PDF des ganzen Heftes auf ag-rh-w-lepidopterologen.de]
- Gaedike, R. & W. Heinicke (1999): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Entomofauna Germanica 3). — Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 5: 1-216.
- Gaedike, R., Nuss, M., Steiner, A. & R. Trusch (2017): Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Lepidoptera). 2. überarbeitete Auflage. — Entomologische Nachrichten und Berichte (Dresden), Beiheft 21: 1-362.
- Razowski, J. (2001): Die Tortriciden Mitteleuropas. Bestimmung - Verbreitung - Flugstandort - Lebensweise der Raupen. - 319 S., Bratislava (František Slamka).
- Erstbeschreibung: Walsingham (1900): Asiatic Tortricidae. — The Annals and Magazine of Natural History, Including Zoology, Botany, and Geology. Seventh series 6: 121-137, 234-243, 333-341, 401-409, 429-448. London (Taylor and Francis).