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Falter
Raupe
Puppe
Weibchen
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Weibchen

Die Art ist von Glyphipterix simpliciella oft kaum zu unterscheiden. Selbst in den Genitalstrukturen sind nur geringfügige Unterschiede feststellbar. Die Fransen der Hinterflügel haben weisse Spitzen und werden am Hinterrand zum Körper hin schliesslich ganz weiss. Dies scheint das wohl verlässlichste äussere Merkmal zu sein. Der Lebensraum hilft aber entscheidend bei der Determination der Falter: Glyphipterix schoenicolella ist eine Bewohnerin von Binsenbeständen (Schoenus) von mindestens zeitweise unter Wasser stehenden Nasswiesen [Rudolf Bryner].

2.2. Genitalien

2.2.1. Männchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Cyperaceae:] Schoenus nigricans (Schwarzes Kopfried)
  • [Cyperaceae:] Cladium mariscus (Schneidried)

Nach bisherigem Kenntnisstand lebte die Raupe dieser Art ausschließlich in Ährchen von Schoenus nigricans (Schwarzes Kopfried). Ernst & Niederbichler (2014) melden aus Bayern jetzt erstmals auch Raupenfunde in Cladium mariscus-Köpfchen (Schneidried) - dies überrascht, wird doch das Rote Kopfried (Schoenus ferugineus) an diesen Standorten anscheinend konsequent gemieden.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

  • Glyphipteryx schoenicolella Boyd, 1858 [Originalkombination]

4.2. Nomenklatur

Originalkombination ist "Glyphipteryx schoenicolella". Glyphipteryx ist dabei als unberechtigte Emendation von Glyphipterix anzusehen. Nach ICZN, Artikel 51.3.1 sind in der gültigen Kombination "Glyphipterix schoenicolella" Autor und Jahr daher nicht in Klammern zu setzen.

4.3. Faunistik

Nach Bryner et al. (2004) kommt die Art in der Schweiz vor (siehe dazu auch die Bilder oben).

Aus Deutschland war die Art nach Gaedike & Heinicke (1999) nur mit Angaben von vor 1900 aus Bayern bekannt. Dort wurde sie von Pröse et al. (2003) entsprechend in Kategorie "0 - ausgestorben oder verschollen" der Roten Liste gestellt (Region "Tertiär-Hügelland und voralpine Schotterplatten"). Hier hatte ich an dieser Stelle schon vermutet: "Da die Art - wie das sehr spät entdeckte Vorkommen in der Schweiz gezeigt hat - leicht der Beobachtung entgeht, könnte sich hier eine gezielte Suche aber noch durchaus lohnen." - was sich durch die Wiederentdeckung der Art durch Ernst (2012) auch rasch bestätigt hat. Näheres - mit Bildern - zu diesem Wiederfund ist auch dem Jahresbericht 2013 der Schutzgemeinschaft Ammersee (Ernst & Niederbichler 2014) zu entnehmen [PDF-Version des Berichts über G. schoenicolella]. Der erste neue Nachweis für Deutschland gelang aber nicht hier, sondern auf der Nordseeinsel Borkum (Ernst 2010).

Huemer (2013: 210) berichtet über Nachweise aus Österreich: „Die Art wurde zwar bereits in der Erstversion des Österreichkataloges aufgelistet, allerdings war damals kein gesicherter Fund bekannt (Huemer & Tarmann, 1993). Inzwischen gelangen jedoch durch Wieser (2009) in Kärnten aktuelle Nachweise (Greifenburger Moor, Bettlerkreuz Unterflurtrasse).“ Am 7. August 2019 gelang Horst Pichler ein durch Barcoding bestätigter Nachweis in seinem Garten in Graz in der Steiermark [Forum].

(Autor: Erwin Rennwald, ergänzt Annette von Scholley-Pfab)

4.4. Publikationsdatum der Erstbeschreibung

Das Titelblatt der No. 96 ist auf “Saturday, July 31, 1858” datiert.

(Autor: Jürgen Rodeland)

4.5. Literatur