1. Falter
2. Raupe
3. Puppe
4. Diagnose
4.1. Weibchen
Glyphipterix haworthana ist mit einer Flügelspannweite von 11-14 mm und auffallend breiten Vorderflügeln eine grosse Glyphipterigidae-Art. Im Gegensatz zu allen ähnlichen Verwandten ist die braune Grundfarbe der Vorderflügel auf der Basishälfte deutlich dunkler als auf der äusseren Flügelhälfte, wo sie zudem messingartig glänzt [Rudolf Bryner].
4.2. Erstbeschreibung
5. Biologie
5.1. Habitat
Moor- und Sumpfwiesen färben sich im Hochsommer durch die Fruchtstände der Wollgräser (Eriophorum sp.) weiss.
5.2. Raupennahrungspflanzn
5.3. Nahrung der Raupe
- [Cyperaceae:] Eriophorum vaginatum (Scheiden-Wollgras)
- [Cyperaceae:] Eriophorum latifolium (Breitblättriges Wollgras)
- [Cyperaceae:] Eriophorum angustifolium (Schmalblättriges Wollgras)
5.4. Nachweismethoden
Von der weissen Pracht der Wollgräser ist über Winter kaum etwas geblieben. Letzte Überreste finden sich wie verschmutze und verklebte Watteknäuel in der dürren Vegetation hängend. Es lohnt sich, diese genauer zu untersuchen. Es stellt sich nämlich heraus, dass sie meistens nicht zufälligerweise überdauert haben, sondern weil sie an etwas erhöhter Stelle festgesponnen sind. Im geöffneten Wollgrasbüschel findet sich die erwachsene Raupe von G. haworthana. Tief im Innern der verfilzten Samenwolle hat sich die Raupe eine Gespinströhre angefertigt. Das untere Ende der Röhre beginnt bei den Samennüsschen des Grases und führt zum äusseren Ende der Wolle, wo das Schlupfloch für den Falter vorbereitet ist. Die im Raupenbild 1 abgebildete Gespinströhre ist zum Fotografieren der Länge nach aufgeschnitten worden. Die Raupen fressen jetzt nicht mehr. Sobald die Witterung etwas wärmer wird, verpuppen sie sich in den Wohnröhren. Das Puppenbild 1 zeigt eine aufgeschnittene Gespinströhre mit der Puppe. Die Röhre ist etwa doppelt so lang wie die Puppe, welche sich darin sehr rasch vor und zurück bewegen kann.
Von April bis Mai, je nach Höhenlage, wenn die Vegetation im Hochmoor zu erwachen beginnt, schlüpfen die Falter. Sie halten sich auf den unscheinbaren Blüten von Eriophorum vaginatum oder Eriophorum latifolium auf, wo sie mühelos gefunden und beobachtet werden können.
Autor: Rudolf Bryner [Beitrag im Lepiforum] [Zuchtbericht im Lepiforum]
6. Weitere Informationen
6.1. Andere Kombinationen
- Heribeia haworthana Stephens, 1834 [Originalkombination]
6.2. Synonyme
- Glyphipterix haworthella (Stephens, 1829)
- Oecophora zonella Zetterstedt, [1839]
- Glyphipteryx schultzella Amsel, 1949
6.3. Literatur
- Muus, T. S. T. (2016): Glyphipterix haworthana (Lepidoptera: Glyphipterigidae), een bestanddeel van de Nederlandse fauna? — Entomologische Berichten 76 (4): 149. [PDF auf nev.nl]
- [SCHÜTZE (1931): 18]
- Stainton, H. T. (1870): The natural history of the Tineina 11: I-XIII, 1-330, pl. I-VIII. London (John van Voorst) – Paris (Deyrolle) – Berlin (E. S. Mittler und Sohn). — Digitalisat auf archive.org: [244-253], [pl. VII fig. 1].
- Erstbeschreibung: Stephens, J. F. (1834): Illustrations of British Entomology; or, a Synopsis of Indigenous Insects: Containing their Generic and Specific Distinctions; with an Account of their Metamorphoses, Times of Appearance, Localities, Food, and Economy, as Far as Practicable. Haustellata 4: 1-434 + pl. 33-41.