Version 30 / 32 vom 21. Oktober 2023 um 0:07:08 von Erwin Rennwald
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Männchen
Weibchen
Raupe
Puppe
Männchen
Erstbeschreibung
Habitat
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Männchen

1.2. Weibchen

1.3. Raupe

1.4. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Nahrung der Raupe

  • [Rosaceae:] Crataegus monogyna (Eingriffeliger Weißdorn)
  • [Rosaceae:] Malus domestica [= Pyrus malus] (Kultur-Apfel)
  • [Rosaceae:] Rubus fruticosus agg. (Brombeere)
  • [Rosaceae:] Rubus idaeus (Himbeere)
  • [Rosaceae:] Prunus spinosa (Schlehe)
  • [Rosaceae:] Potentillasp. (Fingerkraut)
  • [Fabaceae:] Medicago sativa (Saat-Luzerne)
  • [Oleaceae:] Ligustrum vulgare (Liguster)
  • [Oleaceae:] Syringa sp. (Flieder)
  • [Rhamnaceae:] Rhamnus cathartica (Gewöhnlicher Kreuzdorn)
  • [Ericaceae:] Calluna vulgaris (Heidekraut, Besenheide)
  • [Ericaceae:] Erica sp.
  • [Ericaceae:] Vaccinium sp.
  • [Myricaceae:] Myrica gale (Gagelstrauch)
  • [Grossulariaceae:] Ribes sp.
  • [Ulmaceae:] Ulmus sp. ? (Ulme ?)
  • [Salicaceae:] Salix sp. ? (Weide ?)
  • [Fagaceae:] Quercus sp. ? (Eiche ?)
  • [Berberidaceae:] Berberis vulgaris ? (Gewöhnliche Berberitze ?)
  • [Apiaceae:] Anthriscus sp. ??? (Wiesenkerbel ???)
  • [Apiaceae:] Chaerophyllum sp. ??? (Kälberkropf ???)

von Heyden (1865: 104) hatte ausführlich berichtet: "Ich habe die männlichen und weiblichen Falter aus zwei verschiedenen Raupen gezogen, deren Beschreibung hier folgt. ♂. Raupe fast gleichbreit, mit gewölbtem Rücken, glanzlos, dunkelgrün, mit zwei weisslichen Längslinien über dem Rücken, helleren Seiten und hellen, ein Härchen tragenden Wärzchen. Kopf etwas schmäler als das Nackenschild, glänzend, braun, gelblich gefleckt. Nackenschild glänzend, grünlich, der Vorderrand breit weisslich; nach hinten ein brauner, zweimal durch eine helle Linie unterbrochener Fleck. Afterklappe gleichfarbig. Vorderbeine schwarz. ♀. Raupe fast gleichbreit, etwas niedergedrückt, fettglänzend, graugrün, mit sehr kleinen, dunkeln, ein helles Härchen tragenden Wärzchen; beiderseits des Rückens ein schwacher, hellerer Längsstreif. Kopf fast so breit als das Nackenschild, glänzend, gelblichbraun, schwarz gefleckt. Nackenschild glänzend, graugrün und breitem schwarzem Fleck mit zwei grünlichen Längslinien. Afterklappe gleichfarbig. Vorderbeine schwarz. Beide Raupen werden unter einem langen, etwas röhrenartigen, weisslichen Gespinnste, mit durch Maschen siebartig offenen Löchern, auf der Erde an irgend einem Gegenstande angeheftet zur Puppe. Die ♀ Puppe hat kurze Scheiden, Die Raupen linden sich Anfangs Mai nicht selten um Frankfurt und Mainz zwischen zusammengesponnenen Blättern der Zweigspitzen des Ligustrum vulgare. Der Falter entwickelt sich im November. (1829.)"

Die Raupe sollte nach den Literaturangaben sehr polyphag sein und wurde angeblich an Pflanzen aus 20 Familien gefunden. Zumindest teilweise sollte das stimmen, denn die oben im Lepiforum gezeigten Raupen wurden an Weißdorn (Crataegus sp.) und an Luzerne (Medicago sativa) gefunden, einem Gehölz aus der Familie Rosaceae und einer krautigen Pflanze aus der Familie Fabaceae.

Bei Schütze (1901: 121) hieß es: "Die R. lebt im Juni, Juli auf Ligustrum, Syringa und vielen andern Pflanzen." Bei Schütze (1931: 159) wurde daraus: "Raupe Mai [...] An Ligustrum, Syringa, Ulmus, Crataegus, Prunus spinosa, Rubus, Rhamnus cathartica, Ribes, Salix (Kaltenbach), in weißen Röhrengängen zwischen den kraus zusammen gesponnenen Triebenden. Verwandlung in der Erde in gitterartigem Gewebe (Sorhagen)."

Kennel (1908: 228) schrieb: "Die Raupe ist hellgrün, mit noch helleren Subdorsallinien, der Kopf ist gelbgrünlich, öfters seitlich schwarz punktiert, das Nackenschildchen gelblich oder auch schwärzlich. Sie lebt im Mai bis in den Juli zwischen versponnenen Blättern von Berberis vulgaris, Ligustrum, Crataegus, Prunus spinosa, Pyrus, Salix, Ulmus, Ribes, Rubus idaeus, Rhamnus, Syringa, soll auch auf Anthriscus und Chaerophyllum vorkommen."

Seither wurde an der Liste nur wenig verändert. Bei Razowski (2001: 46) etwa heißt es: "Ligustrum (Oleaceae), Rhamnus (Rhamnaceae), Quercus (Fagaceae), Vaccinium (Vacciniaceae), Crataegus, Malus (Rosaceae), Berberis (Berberidaceae), Salix (Salicaceae). Sehr polyphag, nach Kuznetzov (1978) an Pflanzen aus 20 Familien. In N Europa manchmal schädlich (an Obstbäumen)." Und Hancock et al. (2015: 84) wissen zu berichten: "Ovum. Laid singly or in batches of three or fouron stems and twigs of privet (Ligustrum spp.), buckthorn (Rhamnus cathartica), hawthorn (Crataegus spp.), heather (Calluna vulgaris), heath (Erica spp.), Vaccinium spp., bog-myrtle (Myrica gale), Potentilla spp. or bramble (Rubus spp.) in October - November."

Es ist nicht immer leicht, hier zwischen Futterpflanzen in der Zucht und Freiland-Funden an den entsprechenden Pflanzen zu unterscheiden. So etwa berichtete Disqué (1905: 22): "R. ist ziemlich polyphag. Ich erzog die Raupen mit Ligustrum aus dem Ei und waren im April und Mai die meisten erwachsen." Liguster war bei ihm also Fütterungspflanze, doch Schütze (1901: 121) hatte diese Pflanze schon 4 Jahre vorher erwähnt, so dass sie wahrscheinlich doch auch Freiland-Raupenfundpflanze war.

Vermutlich werden die Eier an Laubgehölze abgelegt, die Raupe kann im Frühjahr dann aber auch zu krautartigen Pflanzen wechseln.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Literatur