VorkommenLinks (0)Fundmeldungen
Länder:+5Kontinente:EU
Falter
Raupe
Puppe
Männchen
Erstbeschreibung
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Raupe

1.3. Puppe

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Nahrung der Raupe

  • [Rutaceae:] Haplophyllum suaveolens [= Ruta suaveolens] (Duftende Scheinraute)

Savchuk & Kajgorodova (2020: 257) berichten von der Krim über den Fund von Raupen in seidenen Gespinströhren unter Haplophyllum suaveolens und die anschließende Zucht mit dieser Pflanze.

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

Rebel (1940 ["1941"]) erläutert seine Namenswahl: "Dem sehr verdienstvollen Erforscher der Lepidopterenfauna Ochrids, Herrn Josef Thurner (Klagenfurt), zugeeignet."

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Taxonomie

Das „Verwirrspiel“ rund um dieses Taxon konnte endlich geklärt werden (Buchner 2015). Hier wird die Zusammenfassung gekürzt und leicht verändert wiedergegeben:

„Die Art wurde als Depressaria thurneri Rebel, 1940 beschrieben. Die Typenserie, bestehend aus 7 Tieren, befindet sich im NHMW (Naturhistorisches Museum Wien). Hannemann hat ein Männchen davon genitaluntersucht, das Ergebnis erforderte die Überführung dieses Taxons in die Gattung Agonopterix. Im Zuge der 2010 begonnenen Recherchen für den Band "Microlepidoptera of Europe: Depressariinae" wurden mehrere Exemplare (auch aus der Typenserie) dieser habituell recht markanten Art genitaluntersucht, die sich aber alle als Vertreter der Gattung Exaeretia erwiesen. Bei genauer Inspektion des von Hannemann untersuchten Männchens zeigte sich, dass es nicht, wie üblich, zur Gänze abgelöst war, sondern in der Mitte gebrochen und der noch am Beleg befindliche proximale Teil angeklebt worden war. Dies wurde zuerst dahingehend interpretiert, dass das von Hannemann als "Agonopterix thurneri" veröffentlichte Genital von einem anderen Tier stammt, weil versehentlich ein fremdes Abdomen angeklebt worden war. Zur Untermauerung dieser Annahme wurden Merkmale gesucht, anhand derer die Gattungen Agonopterix und Exaeretia anhand habitueller Merkmale unterscheidbar sind. Solche ließen sich auch finden. Gemessen an diesen Merkmalen gehörten aber die Typen der „Agonopterix thurneri“ zur Gattung Exaeretia, der Holotypus von „Exaeretia conciliatella“ dagegen zu Agonopterix. Die Annahme, die beiden Abdomina könnten vertauscht worden sein, wurde aufgrund der Sammeljahre (1890 bzw. 1936) schnell verworfen. Des Rätsels Lösung brachte ein Vergleich der Etiketten der beiden Präparate: sie wurden am selben Tag und anhand der Hannemann´schen Nummer unmittelbar hintereinander gemacht, vertauscht wurden nur die Etiketten.

Taxonomische Konsequenzen:

Agonopterix thurneri (Rebel, 1940)“ muss demnach Exaeretia thurneri (Rebel, 1940) comb. nov. heißen. Exaeretia nigromaculata Hannemann, 1989 wird zum Synonym von Exaeretia thurneri (Rebel, 1940).

Exaeretia conciliatella (Rebel, 1892)“ muss demnach Agonopterix conciliatella (Rebel, 1892) comb. nov. heißen. Das Taxon Agonopterix mutatella Hannemann, 1989 wird zum Synonym von Agonopterix conciliatella (Rebel, 1892).“ (Autor: Peter Buchner)

4.5. Faunistik

Der Typenfundort der Art - "Ochrid" (Ohrid) am Ochridsee in Nordmazedonien - liegt keine 100 km nordwestlich vom Typenfundort des Synonyms Exaeretia nigromaculata - "25 km W Florina" in Nordgriechenland.

Rákosy & Goia (2021: 193) können aus Rumänien melden: "Recently recorded from Dobrogea (Kovács & Kovács 2020/2)."

Savchuk & Kajgorodova (2020) melden die Art von der Krim.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.6. Typenmaterial der Exaeretia nigromaculata

Hannemann (1989: 399): „Holotypus ♂ mit folgenden Angaben: Hellas, Florini, 25 km W Florina, 1000 m. 7. VIII. 1985, M. Fibiger Zool. Museum, DK Copenhagen. Gen.-Präp. Nr. 5057.

Paratypen: 2 ♂ mit gleicher Bezettelung.

Der Holotypus und ein Paratypus befinden sich in der Sammlung des Zoologischen Museums Copenhagen, ein Paratypus wird im Zoologischen Museum Berlin aufbewahrt.“

4.7. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Am Schluss der Arbeit von Rebel ist vermerkt: „Im Druck erschienen am 2. XII. 1940.“

4.8. Literatur