

+20Kontinente:EUAS1. Lebendfotos
1.1. Falter
2. Diagnose
2.1. Geschlecht nicht bestimmt
2.2. Raupe
2.3. Erstbeschreibung
3. Biologie
3.1. Nahrung der Raupe
- [Asteraceae:] Artemisia vulgaris (Gewöhnlicher Beifuß)
Wie so oft hilft uns auch hier Henry Tibbats Stainton bei der Raupensuche. Stainton (1873: 323) erklärt: "Durchsucht man zu Ende Mai die Pflanzen von Artemisia vulgaris, so wird man vielleicht einzelne bemerken, deren oberster Theil welk niederhängt. Abwärts am Stengel wird man dann in einer Blatt- oder Astachsel einen verlängerten Haufen schwärzlicher Excremente bemerken und daraus auf die Nähe einer Raupe schliessen. Spaltet man nun den Stengel, so wird man innerhalb desselben eine graugrüne, den Rücken entlang röthliche Raupe mit ziemlich grossen, dunkelgrauen Warzenpunkten finden, und dies ist die Raupe der Exaretia Allisella." Stainton weist auf die Beschreibung der Lebensweise der Raupe durch Schleich hin. Und Schleich (1868: 392-393) formulierte in seinem Kapitel "Ueber die Lebensweise der Raupe von Exaeretia Allisella" konkret: "Das Thierchen, dessen nähere Beschreibung ich billiger Weise dem Meister Mr. Stainton überlasse, lebt in den jungen Trieben von Artemisia vulgaris und scheint sein Zerstörungswerk schon sehr früh im Jahre zu beginnen, da die von ihm anfangs besetzten Ausläufer der Pflanze gar nicht zur Entwickelung kommen, sondern gänzlich absterben. Mit grosser Leichtigkeit wandert die Raupe aus einem Trieb: in den andern, und dann kann es auch kommen, dass man, wie Mr. Stainton es angiebt, die Spitzen. der bewohnten Triebe abgewelkt findet. Verhältnissmässig aber ist dies nur selten der Fall, weil das Thier meistens nur in den ganz kurzen, noch blattlosen Trieben lebt; wohl aber verräth sich die Raupe constant durch die an der Einbohrungsstelle des Stieles angehäuften Exeremente, die nicht weisslich gelb wie die von der Foenellaraupe, sondern immer dunkelbraun, selbst schwarz gefärbt und oft zu einem hohlen Cylinder von 1/2 bis 1 Zoll Länge zusammengesponnen an der Einfrassstelle anhängen. Nicht immer aber genügt es der Raupe, den grünen Stiel der Triebe auszunagen, vielmehr frisst sie sich auch oft bis in den Wurzelstock der Pflanze ein, und dann ist ihre Gegenwart besonders leicht daran zu erkennen, dass die eben erwähnten dunkelbraunen Kotheylinder gleich abgestumpften Kegeln aus der die Wurzeln bedeckenden Erde zwischen den jungen und alten Stielen der Futterpflanze hervorragen."
Da die Falter nur im Sommer fliegen, muss es dann auch zur Eiablage kommen. Ob Ei oder - viel wahrscheinlicher - Jungraupe überwintern, scheint nicht geklärt zu sein.
(Autor: Erwin Rennwald)
4. Weitere Informationen
4.1. Synonyme
- Depressaria lechriosema Meyrick, 1928
4.2. Literatur
- Schleich (1868): Microlepidopterische Notizen. — Entomologische Zeitung 29: 392-394. Stettin. [Digitalisat auf biodiversitylibrary.org]
- SCHÜTZE (1931): 192
- Erstbeschreibung: Stainton, H. T. (1849): On the Species of Depressaria, a Genus of Tineidae, and the allied Genera Orthotaelia and Exaeretia. — The Transactions of the Entomological Society of London 5: 151-173 + pl. XVII.
- Stainton, H. T. (1873): The natural history of the Tineina 13: I-VIII, 1-377, pl. I-VIII. London (John van Voorst) – Paris (Deyrolle) – Berlin (E. S. Mittler und Sohn). — Digitalisat auf archive.org: [322-331], [pl. VII fig. 3].








































