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Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Inhalt

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Erstbeschreibung

3. Weitere Informationen

3.1. Andere Kombinationen

3.2. Synonyme

3.3. Faunistik

Die Art muss als in Deutschland „ausgestorben“ betrachtet werden. Wegner in Gaedike, R. & W. Heinicke (1999) schrieb: „Die ehemaligen Fundorte der atlanto-mediterran verbreiteten psammobionten Art in SH, Hamburg und Nord-NI sind in den letzten 20 Jahren ergebnislos untersucht worden Darüber hinaus sind vor allem auf Truppenübungsplätzen in der Lüneburger Heide (NI) geeignete Habitatstrukturen erfolglos überprüft worden. Die Art ist in Nordwestdeutschland ausgestorben.“ Aus Sachsen-Anhalt war die Art nur vor 1900 nachgewiesen, aus Nordrhein-Westfalen noch danach. Wachlin & Bolz (2012) nennen „1971“ als letztes Nachweisjahr für Deutschland und vermerken dazu: „Letztmalig in Nordfriesland, NSG Löwenstedter Sandberge (Wegner, H., persönliche Mitteilung 2008).“[Autor: Erwin Rennwald]

Pähler & Dudler in "Die Schmetterlingsfauna von Ostwestfalen-Lippe, Band 2" (2013: 425-426) nennen als letztes Nachweisjahr aus Deutschland ein anderes Datum: "1998 fand Schaefer einige Raupen im Campemoor bei Osnabrück."

Interessant ist auch folgender Hinweis: "Der in der Zwischenzeit bereits verstorbene Josef Schaefer aus Bad Waldliesborn besaß eine beachtliche Anzahl von Exemplaren in seiner Sammlung. Offensichtlich gelang ihm nach einem Weibchenfund eine erfolgreiche Nachzucht, oder er konnte die Jungraufen [sic] in der Vegetation käschern." [Ergänzung von Tina Schulz]

Steiner in Gaedike et al. (2017: 254) stellt die jeweils letzten Nachweise für die Bundesländer zusammen und greift dabei auch diese Meldung auf: "Letzte Nachweise: SH 1971 (Raum Husum, leg. Schäfer [sic!]; Wachlin & Bolz 2012), NI 1998 (bei Bramsche, Weibchen mit Nachzucht (oder Raupenfunde?), leg. Schaefer; Pähler & Dudler 2013: 425), NW 1937 (Umg. Bielefeld-Sennestadt, leg. Albrecht; Pähler & Dudler 2013: 425), ST 1880 (einziger Landesnachweis, fraglich, vielleicht Fehlbestimmung/Fundortverwechslung (C. Schönborn): angeblich zwei Falter in Magdeburg-Nordfront; Bornemann 1912: 186."

Für mich haben die (angeblichen) Raupenfunde 1998 bei Bramsche ein ziemliches "Gschmäckle", d.h., ich halte den Nachweis von 1998 für nicht ausreichend gut abgesichert. J. Schäfer wohnte rund 120 km weit vom (angeblichen) Fundort weg. Außer ihm hat nie jemand die Art aus Ostwestfalen-Lippe gemeldet, auch nicht zu Zeiten, als die Art in Norddeutschland und den Niederlanden noch öfters gefunden wurde! Er hat diese - wenn sie stimmen würde - faunistisch bedeutsame Beobachtung nie selbst publiziert. Dass hier eine ex-ovo-Zucht erfolgte, steht angesichts der großen Anzahl von Faltern außer Zweifel - "einige Raupen" passen da nicht dazu. Das Szenario wäre also: Fund gleich mehrerer Raupen in einem Gebiet, in dem nie jemand anders die Art gefunden hat, anschließend Zucht bis zum Falter, dann Paarung in der Zucht mit anschließender Eiablage und ex-ovo-Zucht im größeren Stil. Alternatives - und für mich plausibleres - Szenario: Erhalt von Eiern von irgendwoher mit anschließender erfolgreicher Raupenzucht und anschließender Fundortverwechslung bzw. Etikettenfälschung. [Kommentar: Erwin Rennwald]

3.4. Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den Angaben von Hemming (1958).

3.5. Literatur