Version 165 / 175 vom 2. April 2021 um 18:32:07 von Annette Von Scholley-Pfab
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Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang II (Arten, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen)
Nur ssp. aurinia: Geschützt n. d. schweizerischen Verordnung über den Natur- u. Heimatschutz Art. 20 Abs. 2, Anhang 3
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Ssp. aurinia
Ssp. debilis Oberthür, 1909
Ssp. provincialis Boisduval, 1828
Ssp. bulgarica (Fruhstorfer, 1917)
Kopula
Eiablage
Aberration
Raupe
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Nachweismethoden, Raupe
Habitat ssp. aurinia
Habitat ssp. debilis Oberthür, 1909
Habitat ssp. provincialis Boisduval, 1828
Raupennahrungspflanzen
Prädatoren
Parasitoide
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Ssp. aurinia

1.2. Ssp. debilis Oberthür, 1909

1.3. Ssp. provincialis Boisduval, 1828

1.4. Ssp. bulgarica (Fruhstorfer, 1917)

1.5. Kopula

1.6. Eiablage

1.7. Aberration

1.8. Raupe

1.9. Puppe

1.10. Ei

2. Diagnose

2.1. Ssp. aurinia

2.1.1. Männchen
2.1.2. Weibchen

2.2. Ssp. debilis

2.2.1. Männchen
2.2.2. Weibchen

Aberration

Der Skabiosen-Scheckenfalter ist sehr variabel, kann aber in den meisten Gebieten dennoch gut von verwandten Arten unterschieden werden. Am ähnlichsten ist ihm Euphydryas desfontainii aus dem südwestlichen Mittelmeerraum. Euphydryas aurinia trägt auf der Unterseite der Vorderflügel nur eine sehr geringe schwarze Zeichnung. Bei E. desfontainii ist diese deutlich stärker ausgeprägt. Oberseits ist bei E. desfontainii die Randbinde der Vorderflügel schmal und hellgelb, bei südwesteuropäischen E. aurinia aber deutlich breiter und orange bis braun. Auch Euphydryas maturna und Euphydryas intermedia sind sehr ähnlich gezeichnet. Bei diesen beiden Arten fehlt jedoch stets die schwarze Punktreihe in der braunen Randbinde der Hinterflügel. Ähnlich ist auch das ♀ von Euphydryas cynthia. In dessen alpinen Lebensraum fliegt jedoch fast nur die alpine Unterart debilis von E. aurinia mit ausgeprägt dunkler Netzzeichnung. Diese ist zudem viel kleiner als E. cynthia.

2.3. Ähnliche Arten

2.4. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Lebensweise

Im wärmeren Tiefland fliegt der Falter im Mai, in Südeuropa bereits im April. In Nordwest- und Nordeuropa, sowie im Gebirge verschiebt sich die Flugzeit auf den Juni. Und die Flugzeit der alpinen ssp. debilis beginnt selten vor Mitte Juni und kann in den höchsten Lagen bis Ende August andauern.

Auf den Halbtrockenrasen frisst die Raupe an Gemeiner Skabiose (Scabiosa columbaria) und Acker-Witwenblume (Knautia arvensis), wahrscheinlich auch an Flockenblume (Centaurea spp.). In Südeuropa und der Türkei zudem auch an Cephalaria. In den Feuchtwiesen und Mooren lebt die Raupe aber an Teufelsabbiss (Succisa pratensis) und verschiedenen Enzianarten wie Gentiana cruciata oder G. asclepiadea. Im Gebirge vor allem an Enzian (Gentiana clusii, G. acaulis, G. lutea, G. punctata). Nach der Überwinterung werden auch lokal wechselnde andere Pflanzen angenommen, wie z. B. Lonicera und Vaccinium oxycoccos.

Die Jungraupen leben in einem gemeinschaftlichen Gespinst und überwintern halb erwachsen. Im Hochgebirge kann zweimalige Überwinterung vorkommen. Die Altraupe verlässt das Gespinst und verpuppt sich in der Krautschicht.

(Autor: Jürgen Hensle)

3.2. Nachweismethoden, Raupe

Im Frühjahr sind in der vom Schnee plattgedrückten Wiese die Raupen schon aus zwei Meter Entfernung an den noch flachen Teufelsabbiss-Blättern gut zu erkennen (Bildmitte).

(Autor: [Rainer Roth])

3.3. Habitat ssp. aurinia

E. aurinia aurinia bewohnt Wiesen unterschiedlichster Ausprägung. Die Art fliegt auf Halbtrockenrasen ebenso wie auf Feuchtwiesen und Niedermooren.

3.4. Habitat ssp. debilis Oberthür, 1909

E. aurinia debilis Oberthür, 1909 besiedelt kurzrasige Bergmatten der Hochgebirge.

3.5. Habitat ssp. provincialis Boisduval, 1828

3.6. Raupennahrungspflanzen

Nach der Überwinterung öffnet sich das Wirtspflanzenspektrum der Raupen offensichtlich deutlich, wie das auch von anderen Scheckenfalter-Raupen bekannt ist. Ausnahmsweise werden auch Gespinste vor der Überwinterung an anderen Pflanzen als Succisa pratensis gefunden, beispielsweise an Lungen-Enzian, Schwalbenwurz-Enzian, Heilziest und Fieberklee [Thomas Bamann im Forum].

3.7. Prädatoren

3.8. Parasitoide

4. Weitere Informationen

4.1. Etymologie (Namenserklärung)

„von aurum Gold, die Goldige; bei Tacitus Name einer Wahrsagerin d. alt. Deutschen.“

Spuler 1 (1908: 21R)

4.2. Andere Kombinationen

4.3. Synonyme

4.4. Unterarten

4.5. Taxonomie

Euphydryas beckeri, früher meist als Euphydryas aurinia ssp. beckeri geführt, gilt mittlerweile als eigene Art.

Je nach Autor werden einige Unterarten oder Formen von E. aurinia als eigenständige Arten gewertet: Euphydryas glaciegenita bzw. Euphydryas debilis, Euphydryas provincialis, Euphydryas sareptensis. Sie sind alle nur schlecht begründet, so dass sie hier unter E. aurinia vereint bleiben. Leraut (2016) verwendet statt "Melitaea glaciegenita Verity, 1928" den älteren Namen "Euphydryas merope (de Prunner, 1798)". Dabei übersah er, dass "Melitaea glaciegenita Verity, 1928" schon lange als Ersatzname für "Papilio merope de Prunner, 1798" gilt, denn dieser ist ein jüngeres primäres Homonym von Papilio merope Fabricius, 1775 (heute Heteronympha merope (Fabricius, 1775) [Satyrinae]) und damit nomenklatorisch nicht verfügbar. Aber selbst wenn Fabricius (1775) keinen Papilio merope beschrieben hätte, dann wäre immer noch Papilio merope Cramer, [1777] (Synonym zu Papilio dardanus Brown, 1776) ebenfalls älteres Homonym zu Papilio merope de Prunner, 1798.

(Autor: Erwin Rennwald)

4.6. Verbreitung

E. aurinia kommt von Portugal, Irland und Schottland durch Europa, Kleinasien und den Kaukasus bis zum Nordiran und Südural vor. Ferner tritt sie vom Altai über die Mongolei bis Nordchina und Korea bis Süd- und Ostsibirien auf.

In Europa findet man die Art in Großbritannien, Dänemark, Schweden und Finnland sowie in Italien und Griechenland nur örtlich begrenzt, in den meisten Gebieten fehlt sie dort. Auf Island, in Norwegen und auf den Mittelmeerinseln fehlt sie ganz, kommt dafür aber lokal in den Bergen Marokkos und Algeriens vor.

(Autor: Jürgen Hensle)

4.7. Literatur

4.8. Informationen auf anderen Websites (externe Links)