Version 49 / 54 vom 1. Mai 2023 um 23:05:52 von Erwin Rennwald
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Falter
Eiablage
Raupe
Fraßspuren und Befallsbild
Puppe
Ei
Männchen
Weibchen
Geschlecht nicht bestimmt
Männchen
Weibchen
Erstbeschreibung
Habitat
Raupennahrungspflanzen
Inhalt

1. Lebendfotos

1.1. Falter

1.2. Eiablage

1.3. Raupe

1.4. Fraßspuren und Befallsbild

1.5. Puppe

1.6. Ei

2. Diagnose

2.1. Männchen

2.2. Weibchen

2.3. Geschlecht nicht bestimmt

2.4. Genitalien

2.4.1. Männchen
2.4.2. Weibchen

2.5. Erstbeschreibung

3. Biologie

3.1. Habitat

3.2. Raupennahrungspflanzen

Raupen wurden in Köpfen von Lattich (Lactuca serriola) und Gänsedistel (Sonchus spec.) gefunden, wo sie sich von den Samen ernähren. (Heidrun Melzer)

3.3. Nahrung der Raupe

  • [Asteraceae:] Lactuca sativa (Gartensalat)
  • [Asteraceae:] Lactuca serriola [= Lactuca scariola] (Kompass-Lattich, Stachel-Lattich)
  • [Asteraceae:] Lactuca virosa [= Lactuca vireola] (Gift-Lattich, Wilder Lattich, Stinklattich, Stinksalat)
  • [Asteraceae:] Sonchus oleraceus (Kohl-Gänsedistel, Gemüse-Gänsedistel)
  • [Asteraceae:] Tripolium pannonicum ssp. tripolium [= Aster tripolium] (Strand-Aster)
  • [Asteraceae:] Aster x versicolor (Bunte Aster, Bunte Glattblatt-Aster, Kleinblütige Herbst-Aster)

Bereits Rössler (1866: 203) wusste Bescheid: "Die Raupe oft in Mehrzahl an den Blüthen von Lactuca virosa und Scariola und des Gartensalats im August."

Eppelsheim (1890: 56) berichtete aus der Pfalz: "Diese dem Samen unsres Gartensalats so schädliche Art hat unter normalen Verhältnissen nur eine einmalige Generation, indem die von Mitte Juli bis Mitte September zu findenden Raupen den Falter Ende Juni und im Juli des folgenden Jahres ergeben; im heißen Sommer 1889 jedoch fand ich schon Anfang Juli Raupen welche die Falter von 2. August ab lieferten."

Schütze (1931) schreibt zur Art: "In den Samenköpfen von Lactuca sativa, L. scariola, L. virosa, frisst sich in der Jugend ganz, im Alter wenigstens zur Hälfte des Körpers ein (Kaltenbach)."

Langenbuch (1940) berichtet in seinem Artikel "Der Salatsamenwickler (Semasia conterminana H.-S.), seine Biologie und Bekämpfung" nur von einer Art, dem Gartensalat: "Außer in. Aschersleben, Bernburg/Anh., Quedlinburg und im Harz, fand ich Raupen des Wicklers in, der Zweigstelle in dankenswerter Weise von den zuständigen Pflanzenschutzämtern eingesandten, Salatstauden aus Bremen, Calbe/Saale, Halle, Jena, Kassel-Harleshausen, Liegnitz, München und Rostock." Seine Einschätzung: "Der Anbau von Salatsamen ist, zumindest in Mitteldeutschland, wo er eine bedeutende Rolle spielt, in so hohem Maße Ertragsschwankungen unterworfen, daß die Samenzüchter nur alle 5 bis 6 Jahre mit einer lohnenden Ernte rechnen [...] In Jahren aber, in denen günstige Witterungsverhältnisse während der kritischen Zeit den Anbauer auf eine lohnende Ernte hoffen lassen, machen 2 Schadinsekten, die Lattichfliege (Chortophila gnava Meig.) und der Salatsamenwickler (Semasia conterminana H.-S.), deren Entwicklung ebenfalls durch warme, trockene Witterung gefördert wird, diese Hoffnung nur zu häufig wieder zunichte. Während die Lattichfliege durch eine ausführliche Arbeit Willes eine ihrer Schädlichkeit entsprechende Würdigung gefunden hat, stand eine Bearbeitung des kaum weniger schädlichen Salatsamenwicklers bisher noch aus. Die vorliegende Arbeit soll diese Lücke ausfüllen." Langenbuch (1940) diskutiert auch die sonstigen Nahrungspflanzen der Raupe: "[...]Dagegen habe ich verschiedentlich in Aschersleben und je einmal in Mägdesprung (Harz) und im Kalten Tal bei Bad Suderode (Harz) in Blütenköpfchen von Sonchus oleraceus Raupen gefunden, die von denen des Salatsamenwicklers nicht zu unterscheiden waren. Da es auch gelang, Raupen des Salatsamenwicklers, die aus an Salat abgelegten Eiern schlüpften, ihre volle Entwicklung in Sonchus-Blütenköpfchen durchlaufen zu lassen und umgekehrt aus solchen Blütenköpfchen entnommene Raupen bis zu ihrer Abwanderung in den Boden mit Salatblütenköpfchen weiterzufüttern, dürfte auch diese Sonchus-Art zumindest gelegentlich als Nährpflanze in Betracht kommen."

Wegner (2015) überrascht mit der Meldung von Raupen an Strand-Aster und einem Aster-Gartenhybriden in Schleswig-Holstein - die Raupen wurden zum Falter gezüchtet, die Bestimmung sollte also zutreffen.

(Autor: Erwin Rennwald)

4. Weitere Informationen

4.1. Andere Kombinationen

4.2. Synonyme

4.3. Literatur

  • Eppelsheim, F. (1890): Microlepidopterologische Beobachtungen. — Entomologische Zeitung, Stettin, 51: 53-56. [PDF auf zobodat.at]
  • Erstbeschreibung: Guenée, A. (1845): Essai sur une nouvelle classification des microlépidoptères et catalogue des espèces Européennes connues jusqu'à ce jour. — Annales de la Société entomologique de France. Deuxième Série 3: 105-192, 297-344. Paris.
  • Langenbuch, E. (1940): Der Salatsamenwickler (Semasia conterminana H.-S.), seine Biologie und Bekämpfung; zugleich ein Beitrag zur Bekämpfung der Lattichfliege (Chortophila gnava Meig.). — Arbeiten über physiologische und angewandte Entomologie, 7 (2): 114-149. [PDF auf sdei.senckenberg.de]
  • Rössler, A. (1866): Verzeichniß der Schmetterlinge des Herzogthums Nassau, mit besonderer Berücksichtigung der biologischen Verhältnisse und der Entwicklungsgeschichte. — 342 S.; Wiesbaden (Julius Riedner, Verlagsbuchhandlung).
  • [SCHÜTZE (1931): 206]
  • Wegner, H. (2015): Ein Beitrag zur Wickler-Fauna in Nordost-Niedersachsen und in Schleswig-Holstein (Lep., Tortricidae). — Melanargia, 27 (4): 137-154.